Protestantische Christen fühlen sich in der Türkei bedroht. Das geht aus einem Bericht des "Türkischen Verbandes Protestantischer Kirchen" zur Lage religiöser Minderheiten hervor, der der Menschenrechtskommission des Parlaments in Ankara übermittelt wurde. 2007 sei ein "dunkles Jahr für nicht-muslimische Gruppen" in der Türkei gewesen, wird in dem Dokument betont.
Das Dokument wurde dem Vorsitzenden der Menschenrechtskommission, Zafer Uskul, übergeben, der in Malatya den Prozess gegen die Mörder der drei Christen beobachtete. In dem Bericht werden kürzlich an Nicht-Muslimen begangene Menschenrechtsverletzungen beschrieben. Die Verfasser beklagen zugleich, dass viele der in Angriffe auf Christen involvierten Verdächtigen weder ausfindig gemacht geschweige denn festgenommen worden seien.
"Ungeachtet der Tatsache, dass die Glaubensfreiheit durch die Verfassung geschützt wird, war im letzten Jahrzehnt die Entwicklung von Kampagnen zu beobachten, deren Ziel das Anprangern, Verleumden und Provozieren nicht-muslimischer Gruppen ist. Im Zuge dieser Kampagnen hat es auch physische Angriffe auf diese Gruppen gegeben", wird in dem Bericht beklagt. Die Verfasser erheben auch Vorwürfe gegen die türkische Presse. Desinformation habe dazu beigetragen, dass Nicht-Muslime zu Zielen von Angriffen radikaler Kreise geworden seien.