Türkei plant Luftschläge gegen kurdische Separatistenlager in Nordirak
http://de.rian.ru/world/20070205/60254967.html
ANKARA, 05. Februar (RIA Novosti). Die türkische Staatsmacht muss den öffentlichen Stimmungen Rechnung tragen und kann es sich gegenwärtig nur leisten, an Plänen für einen Luftschlag gegen die Lager der Separatisten aus den Reihen der Kurdischen Arbeiterpartei PKK in Nordirak festzuhalten.
Das berichtete die Zeitung New Anatolian am Montag.
Unter Berufung auf Regierungsquellen schreibt sie, die Regierung halte angesichts der Stimmungslage im Land einen breit angelegten Truppeneinmarsch in Nordirak, so wie ursprünglich geplant, nicht für sinnvoll. Dafür habe insbesondere auch die Haltung der USA gesorgt, die sich gegen Operationen der türkischen Armee in der Region gewandt hätten, und zwar in der Befürchtung, dass ein massives Militärengagement die explosive Lage im Nordirak noch weiter verschärfen würde.
Die türkischen Militärs würden mehrere Operationspläne gegen die angrenzenden Gebiete prüfen, wo sich nach verschiedenen Angaben ungefähr 3 000 PKK-Kämpfer aufhalten und von wo aus sie von Zeit zu Zeit zu Diversionsakten in die Türkei eindringen.
Der türkische Generalstab arbeitet auf Weisung der Regierung schon seit Juli vergangenen Jahres an den Operationsplänen in Nordirak. Seit diesem Zeitpunkt ist auch eine große Streitkräftegruppierung mit mehr als 200 000 Mann in den Grenzgebieten stationiert.
New Anatolian will erfahren haben, dass der türkische Außenminister Abdullah Gul bei seinem am Montag beginnenden Arbeitsbesuch in Washington mit der US-Administration über die geplanten Luftschläge gegen Nordirak sprechen will. In der zweiten Februarhälfte werde dann auch Generalsstabschef Yasar Buyukanit zu Gesprächen in die USA reisen.
Beobachter gehen davon aus, dass die Luftschläge in Nordirak nicht vor dem Frühjahr geführt werden.
Frühere Militäroperationen der Türkei in Nordirak hatten zu scharfen Protesten in Irak und in den USA geführt.
Der langjährige Konflikt mit der PKK hat bereits mehr als 37 000 Menschenleben gefordert. Ankara lehnt jeden Dialog mit den kurdischen Separatisten kategorisch ab und will die Auseinandersetzungen gewaltsam beenden.
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