Der Bundespräsident
im Oktober 2007
Grußbotschaft zum Fest des Fastenbrechens 2007 Für viele muslimische Familien ist das Fest des Fastenbrechens einer der Höhepunkte des Jahres. Viele Religionen kennen den Brauch des Fastens. Für gläubige Menschen ist die Fastenzeit eine Zeit des Verzichts und der Rückbesinnung auf das, was wesentlich für das eigene Leben ist. Diese Besinnung braucht jeder Einzelne, aber auch unsere Gesellschaft als Ganze tut gut daran, immer wieder neu über ihre Grundlagen nachzudenken: Was macht ein gutes Miteinander von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln aus? Was sind unsere gemeinsamen Werte? Wie wollen wir leben? Welche Welt wollen wir unseren Kindern hinterlassen?
Immer mehr Menschen erkennen, wie wichtig es ist, gemeinsam nach Antworten auf diese Zukunftsfragen zu suchen. Ich lade die Muslime in unserem Land und ihre Gemeinden ein, sich an diesem Dialog zu beteiligen. Viele tun das bereits. Das ist gut so. Auf diesem Weg des Miteinanders dürfen wir uns auch durch Rückschläge nicht entmutigen lassen.
Menschen aller Religionen streben danach, ihren Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen und sie gut auf ihr Leben vorzubereiten. Die wichtigste Vorbereitung auf ein gelingendes Leben ist eine gute Bildung. Bildung befähigt uns, unseren Lebensunterhalt selbst zu verdienen Sie stärkt unsere Urteilskraft und erleichtert den Dialog mit anderen Menschen – auch über religiöse Fragen. Deshalb ist es wichtig, dass alle Familien in Deutschland den Wert einer guten Bildung erkennen und ihre Kinder auf diesem Weg unterstützen. Die Sorge für unsere Kinder verbindet uns über die Grenzen der Religionen hinweg.
Allen, die das Fest des Fastenbrechens begehen, sende ich meine herzlichen Grüße und wünsche ihnen besinnliche Stunden, Freude und Glück.
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