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ZDF/ORF: Kein Auftrittsverbot für die "Ursprung Buam" |
Volksmusik: Die "Ursprung Buam" singen offen rassistische und sexistische Texte - in ihrer Heimat Österreich sind sie deshalb hoch umstritten, das ZDF zeigt sie am Samstag bie der Übertragung von "Wenn die Musi spielt - Sommer Open Air" ein
ZDF/ORF: Kein Auftrittsverbot für die "Ursprung Buam" Das umstrittene Volksmusik-Trio "Ursprung Buam” darf am 25.7. beim "Wenn die Musi spielt - Sommer Open Air” (live im ZDF, 20.15 Uhr) auftreten. "Die Ursprung Buam haben sich glaubhaft und deutlich von dem Onlinespiel distanziert und dieses auch - wie vom ORF gefordert - rasch von ihrer Homepage entfernt. Weiters haben sie sich in einer Stellungnahme als Band auch öffentlich von Sexismus und Rassismus distanziert”, wird ORF-TV-Unterhaltungschef Edgar Böhm im "Standard” zitiert. Von den co-produzierenden Sendern ZDF und SF werde die Entscheidung mitgetragen.
Die Sender lehnen damit Forderungen aus der Politik, unter anderem von Österreichs Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek, ab, die "frauenfeindliche und rassistische Musikgruppe" auszuladen. Die im deutschsprachigen Raum sehr populären Zillertaler stehen in österreichischen Medien in der Kritik. Im Song "Achmed" sieht die Ministerin eine Herabwürdigung von Muslimen ("Ja Achmed, du lieber Achmed, du Saudi-Arabier lach' net, von uns und unseren Frauen kannst du nur träumen im Wüstenland (...) lieber Achmed... verlass'n Heimat, Frau und Kind und alles da drunt'n, drei Tage fliegen sie nur im Kreis, da fällt der Motor aus, sie landen sanft im Wüstenland, jetzt sind sie wieder z'haus"). In den Liedtexten der Gruppe, so der "Standard”, "wimmelte es nur so vor ungezügeltem Frauenhass und Rassismus, dass einem beinahe die Worte fehlen: Chauvinistisch, vor sexueller Gewalt triefend und schlichtweg Grausiges geben diese Musikanten von sich". In einem auf der bandeigenen Website verbreiteten Onlinespiel namens "Triff der Anna ihre Äpfel" sollten die User mit einer Steinschleuder auf eine Kellnerin zielen. Für jede geschwollene Lippe und jedes blaue Auge gab es Punkte. Wer die Genitalien traf, konnte die Kellnerin nackt sehen. Nach mehrwöchigem öffentlichen Druck wurde das Spiel entfernt (wunschliste.de berichtete).
In einer holprig formulierten Pressemitteilung thematisiert das Trio den Rassismus-Vorwurf ("Die Ursprung Buam distanzieren sich in jeglicher Art und Weise vom in der Presse gemachten Vorwurf der Herabsetzung von Ausländern. Da unsere Fanclub's aus fast ganz Europa kommen, ergibt die in der Presse von der Frauenministerin gemachten Behauptung überhaupt keinen Sinn."). Zum Song "Achmed" teilt die Gruppe an anderer Stelle mit, dieser sei bereits 20 Jahre alt und stamme nicht aus der Feder der Bandmitglieder. Als Jugendsünde kann das allerdings kaum gelten: Das Lied wird auf Konzerten gespielt und wurde 2007 gleich auf zwei CDs gepresst, die sich weiterhin blendend verkaufen.
Um zu sehen, wie "glaubhaft und deutlich" die volkstümelnden Musikanten nun ihren Antirassismus-Kurs einschlagen, genügt der Blick ins Gästebuch der offiziellen Homepage: Kritische Meinungen zu den "Buam" sind dort nicht erwünscht, fremdenfeindliche Statements werden dagegen freigeschaltet. So darf User Florian W. zu der Erkenntnis gelangen: "Ich persönlich muss gestehen manchmal schon ausländerfeindlich zu sein !” Zum Thema Moslems fällt ihm ein: "Meiner Meinung nach ab in den Zug, Tür zu, und ab in die Türkei damit !” Userin Gerti aus St. Pölten gibt sich besonders viel Mühe und dichtet gleich das ganze Vaterunser um: "...und schütze uns vor den Kopftüchlträgerinnen und erlöse uns von den Muselmännern die alle denken dass wir Frauen in Ö Huren sind...".
Beim ORF sieht man dennoch weiterhin keinen Grund, um die "Buam" auszuladen. Betreffend der Gästebucheintragungen, so ein Sprecher auf Anfrage von wunschliste.de, werde sich der ORF umgehend mit dem Management der Gruppe in Verbindung setzen. Vom ZDF liegt bislang keine Stellungnahme vor.
22.07.2009 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: vol.at, standard.at, ursprungbuam.at
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