Libyer wegen Kopftuch seiner Frau verprügelt Joachim Rubner Aachen. «Das Kopftuch der Frau hat mich aggressiv gemacht», schimpfte ein 28-jähriger Mann aus Aachen mit total kahl geschorenem Kopf lapidar, als er gefragt wurde, warum er vor ein paar Minuten einen 34-jährigen Libyer geschlagen hatte, der in Begleitung seiner 41-jährigen Frau war. Die Szenen spielten sich am vergangenen Freitag in und an einem Bus am Uniklinikum ab. Die 41-jährige Angestellte des Klinikums saß mit ihrem Mann gegen 18 Uhr in einem Aseag-Bus. Das Paar hatte erst kürzlich geheiratet und wollte Wohnungen besichtigen. Mit den Worten «warum guckt ihr mich so an», begann der Ärger mit dem 28-Jährigen, der schon bald für Aufmerksamkeit im roten Gefährt sorgte und mittlerweile auch am Klinikum Gesprächsthema ist. Denn der 28-Jährige drängte die beiden Libyer schließlich aus dem Bus und setzte seine Pöbeleien fort. Mittlerweile hatten der Busfahrer, andere Fahrgäste und Umstehende die Polizei alarmiert. Die Pöbelei eskalierte zusehends und schließlich wurde der 34-jährige Ehemann von dem 28-Jährigen geschlagen, nachdem der Libyer beschwichtigend weitere Anpöbelungen seiner Frau beenden wollte. Mit lautstarkem Geschimpfe und weiteren unflätigen Ausdrücken wurden auch die Polizeibeamten begrüßt, die schließlich eine Anzeige wegen Körperverletzung und Beleidigung aufnahmen. Ein zusätzliches Verfahren wegen Volksverhetzung wird zurzeit noch geprüft. «Der 28-Jährige ist für uns kein Unbekannter», meinte Polizeisprecher Paul Kemen am Dienstag. Er habe bereits mehrfach Körperverletzungen begangen. Zur Tatzeit hatte der Übeltäter übrigens 1,2 Promille Alkohol im Blut.
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