Nützliche Nachrichtenvom
Dialog-Kreis "Die Zeit ist reif für eine politische Lösung im Konflikt zwischen Türken und Kurden" Der Gordische Knoten Von Andreas Buro Eine antike Legende besagt, die Götter hätten den Streitwagen des phrygischen Königs Gordios durch einem unlösbar erscheinenden Knoten mit dem Joch der Zugpferde verbunden. Nur wer den Knoten lösen könne, würde siegreich sein. Überliefert wird, Alexander, genannt der Große, habe den Knoten mit einem Schwertstreich zertrennt. Er war erfolgreich in seinem Feldzug, starb aber bald und sein erobertes Reich zerfiel. Interessanter Weise gibt es eine zweite kluge, gewaltfreie Variante dieser Überlieferung. Alexander habe nur den Bolzen, um den der Knoten sich schloß, heraus gezogen, so dass der Knoten sich von allein löste. Wie immer die historische Wahrheit sein mag, die Legende macht deutlich, selbst bei der Lösung sehr schwieriger Probleme gibt es neben der gewaltsamen Variante auch eine intelligente Lösung mit geringen Kollateralschäden. Denn beim Bolzen-Raus-Ziehen gehen die Seile nicht in Stücke. Wie die Geschichte allerdings zeigt, haben die meisten Herrscher die weniger intelligente Methode des Zuschlagens mit dem Schwert vorgezogen – meist mit verheerenden Folgen. Noch vor zwei Jahren waren viele voller Hoffnung, es könne eine friedliche politische Lösung des türkisch-kurdischen Konflikts gefunden werden. Ich warnte davor, das Fenster der Möglichkeiten sich nicht wieder schließen zu lassen. Aufgrund wahltaktischer Machtkalküle der AKP ist es dann doch zugeschlagen worden. Heute ist der gordische Knoten fest zugezurrt. Die AKP-Regierung im Bündnis mit dem Iran, den USA und unterstützt von fast allen europäischen NATO-Staaten rüstet und bereitet sich, um den Knoten militärisch zu zerschlagen, koste es, was es wolle, an Kollateralschäden und zukünftigem Unfrieden. Fast 30 Jahre Bürgerkrieg sollten eigentlich gereicht haben, um auf türkischer wie auch auf kurdischer Seite zu begreifen, dass ihr Konflikt mit Gewalt nicht zu lösen ist. Gegenwärtig rechnen sich nun beide Seiten vor, wie sehr die gegnerische Partei Schuld habe an der verknoteten Situation. Das mag jeweils der eigenen Seite das gute Gefühl bescheren, einen gerechten Krieg zu führen, doch trägt dies überhaupt nichts zur Lösung des Konflikts bei. Im Gegenteil, die Fronten verhärten sich, die Interessen am Krieg wachsen, eine friedliche Lösung wird allenfalls noch verbal gefordert, ist aber nicht mehr das Ziel der Politik. Genau das geschieht gegenwärtig in der Türkei. Die Gefahr wächst, dass der Konflikt noch ethnisch überhöht wird. Minderheiten sind immer in dieser Gefahr und sie verhalten sich töricht, wenn sie noch dem Mehrheitsvolk dazu die Vorlagen liefern. Was soll denn durch Attacken auf türkische Militärposten und –kolonnen erreicht werden? Rache ist doch kein friedenspolitisches Argument! Es ist ein Antrieb für die Verlängerung und die Eskalation von Krieg. Wenn die kurdische Seite argumentiert, sie wolle eine friedliche, politische Lösung herbei führen, wozu braucht sie dann eine Guerilla-Armee? Sie kann weder schützen noch siegen. Strategisch interessant an der gegenwärtigen Eskalationssituation ist: Die kurdische Seite könnte tatsächlich den gordischen Knoten lösen. Sie könnte eine strategische Initiative starten, Ankara den Krieg weg nehmen, sich von dem Vorwurf, terroristisch zu sein, befreien und sich dadurch viele internationale Optionen erschließen. Warum gibt sie nicht einfach den militärischen Kampf auf? Bietet der UNO die Übergabe ihrer Waffen und die Auflösung ihrer Militärorganisation an, als großartige Friedensgeste. Dann wäre der Bolzen aus dem Knoten gezogen. Ihre Friedenssehnsucht sowie die Erfüllung ihrer menschenrechtlich begründeten Ziele könnten mit zivilen Mitteln verfolgt werden. Dass viele Kurden dazu Mut haben, zeigen gerade die vielen Aktionen der kurdischen Bürger und Bürgerinnen vor denen man nur den Hut voller Hochachtung ziehen kann. Doch nun klingt mir wieder das Lied der Marlene Dietrich mit dem Refrain in den Ohren „Wann wird man je verstehen?“ Vielleicht können die Kurden eine positive Antwort auf diese Frage geben. Ereignis-Kalender Demokratische Autonomie als Lösungsweg „Die 850 Delegierten des „Kongresses für eine demokratische Gesellschaft“ (DTK) haben sich am 14. Juli in Amed (Diyarbakir) für die sofortige Ausrufung der „Demokratischen Autonomie“ zur Lösung der kurdischen Frage in der Türkei ausgesprochen. „Das kurdische Volk will nicht länger eine Bevölkerung ohne Status sein. Es gibt keine andere Volksgruppe auf der Welt, die wie die Kurden mit 40 Millionen Menschen keine Rechte hat“, heißt es in der Deklaration des DTK als Dachverband kurdischer zivilgesellschaftlichen Institutionen. Demokratische Autonomie bedeutet die Bildung einer Föderation selbstorganisierter Kommunen in Kurdistan nach den Prinzipien der Basisdemokratie, Ökologie und Geschlechterbefreiung. Die demokratische Autonomie soll ihren Bürgerinnen und Bürgern grundlegende Rechte wie das Recht auf die eigene Identität und Muttersprache garantieren. Die „demokratische Autonomie“ bedeutet nicht die Spaltung der der Türkei, sondern ihre Stärkung, da nur die demokratische Selbstorganisation die Möglichkeit zum geschwisterlichen Zusammenleben aller Menschen und Völker des Landes bietet. Der DTK erklärt ausdrücklich: „Als kurdisches Volk erklären wir unsere demokratische Souveränität, während wir zugleich an der nationalen Einheit der Türkei, die wir als unser gemeinsames Mutterland betrachten, an ihrer territorialen Integrität und der Perspektive einer demokratischen Nation festhalten.“ (....) Mit Sorge sehen wir, dass die türkische Justiz bereits einen Tag nach Ausrufung der Demokratischen Autonomie deswegen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat. (....) Wir appellieren an die internationale Öffentlichkeit und die türkische Regierung, die Ausrufung der Demokratischen Autonomie als Chance für eine friedliche Lösung zu begreifen. Die Rechte, die sich die Kurdinnen und Kurden mit der Demokratischen Autonomie selber erkämpft haben, brauchen jetzt ihre Absicherung in einer neuen freiheitlich-demokratischen und egalitären Verfassung für alle Bürgerinnen und Bürger der Türkei. Doch um an der Diskussion zu einer neuen Verfassung im Parlament teilzunehmen, müssen alle sechs noch inhaftierten Abgeordneten des Blocks für Arbeit, Demokratie und Freiheit aus dem Gefängnis entlassen werden. (Yek-Kom, PM, 15.7.11) Die Bekämpfung der PKK ist den Spezialeinheiten überlassen worden Zur Bekämpfung der PKK macht die Türkei neue strategische Schritte und vertraut die Grenzregion Generälen an, die zuvor Kommandanten der Spezialeinheiten waren. Dass die Türkei die kritischen Posten an der irakischen Grenze mit Personen besetzt, die in ihrer Karriere als Kommandanten der Spezialeinheiten agierten, stellt eine Säule der neuen Strategie dar. Nachdem General Servet Yörük an die Spitze des Zweiten Armee-Hauptquartiers, die für die Einheiten an der syrischen und irakischen Grenze verantwortlich ist, kam, soll Generalmajor Yildirim Gülec die Spitze des Generalkommandos der Gendarmerie für Sicherheit mit Hauptsitz in Van besetzen. Die Türkei arbeitet an einer neuen Leitlinie die auf einer Zusammenarbeit der Polizei und des Militärs basieren und in der nur professionelle Berufssoldaten an den Operationen teilnehmen sollen. Der ehemalige Oberkommandierender der Spezialeinheiten, General Servet Yörük, der seit einem Jahr für das 2. Armee-Hauptquartier zuständig ist, betreut die Region um die Grenzen zu Syrien und Irak. Im Rahmen der Entscheidungen des YAS soll Generalmajor Yildirim Güvenc eines der wichtigsten Posten im Kampf gegen die PKK besetzen. Güvenc, der ab dem 30. August den Dienstgrad des Generalleutnants inne haben wird, hat die Aufgabe, das Generalkommando der Gendarmerie für Sicherheit mit Hauptsitz in Van zu betreuen und wird verantwortlich für kritische Regionen wie Hakkari und Sirnak sein. (Meric Tafolar, Milliyet.com.tr, 22.8.11) Türkei bombardiert irakisches Territorium Seit dem 17. August bombardieren die türkische Luftwaffe und ihre Artillerie verschiedene Regionen in Südkurdistan (Nordirak) und Nordkurdistan (Türkei) schwer. Die Operation, die offiziell die Vernichtung der kurdischen Guerilla zum Ziel hat und die stark vom iranischen Militär unterstützt wird, richtet schwere Verwüstungen bzw. Massaker an der kurdischen Zivilbevölkerung der Region, deren Hab und Gut und an der Natur der Region an. Während die Bombardierungen in Südkurdistan anhalten, werden zeitgleich breit angelegte militärische Operationen in Sêrt (Siirt) und Dersim durchgeführt. Durch die Angriffe, die mit der Kenntnis und der Erlaubnis des Irans, des Iraks und der USA durchgeführt werden, wird beabsichtigt, die Zivilbevölkerung zur Auswanderung zu zwingen. Endgültiges Ziel dessen ist vermutlich, dass nach dem Verlassen der Zivilbevölkerung ein „problemloser“ Bereich für die anschließende Nutzung von chemischen Waffen entsteht. Bereits wurden 124 Dörfer aufgrund türkischen Bombardements verlassen Die Luftangriffe auf die von der PKK kontrollierten Gebiete in Irakisch-Kurdistan (Südkurdistan) und die breit angelegten militärischen Operationen in Nordkurdistan/Türkei werden von medialer Propaganda begleitet, im Rahmen der psychologischen Kriegsführung. Den Protesten gegen die Luftangriffe hingegen wird mit brachialer Gewalt der Sicherheitskräfte begegnet. In den kurdischen Regionen werden Wälder in Brand gesetzt, um vermeintliche Rückzugsorte der Guerilla zu zerstören. Die Bevölkerung wird aktiv am Löschen gehindert. So gab es Ende August in mindestens neun Regionen Waldbrände, ausgelöst durch das türkische Militär, die nicht gelöscht werden. Dies betrifft die Provinzen Dersim, Colemêrg (Hakkari), Sêrt (Siirt) und Sirnak (Sirnak). Auch die Wälder um Kandilberg werden mit Brandbomben vernichtet. USA unterstützt Luftangriffe Die die US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland erklärte: „Wir unterstützen die Türkei in ihrem Kampf gegen den Terror. Die Zusammenarbeit mit der türkischen Regierung -um gegen alle Formen des Terrorismus vorzugehen- wird fortgesetzt. Wir unterstützen auch die Zusammenarbeit zwischen der Türkei und den Irak gegen den gemeinsamen Feind PKK”. Friedensmütter bilden „Lebende Schutzschilder“ Nach der Bombardierung der von der PKK kontrollierten Gebiete in Irakisch-Kurdistan und Massaker an einer siebenköpfigen Familie machten sich die Mutter der im Kampf Gefallenen, die „Friedensmütter“, mobil und gingen an die irakische Grenze, um als lebende Schutzschilder weitere Tötungen zu verhindern. Hunderte von Müttern wurde der Grenzüberschritt durch das türkische Militär verboten. Sie warteten an der Grenze etwa zehn Tage unter freiem Himmel. Der Demokratische Volkskongress (DTK) rief die Bevölkerung auf, am 27. August in zwei Richtungen die Grenze zu Irak zu passieren und die Bombardierungsgebiete zu erreichen. Mit Hunderten Autos aus den Städten Bîdlîs, Mûs, Agirî, Qars, Ixdir und Ardahan sowie aus Amed, Elih, Meletî, Semsûr, Sêrt, Riha, Mêrdîn, Xarpêt, Dersim, Bingöl und Sirnex machten sich in zwei Konvois auf den Weg. Zunächst hatte der Gouverneur von Colemêrg den Befehl gegeben den Konvoi, die zum Ziel haben als „Lebende Schutzschilde“ das Kandil-Gebiet zu erreichen, aufzuhalten. Nach einem mehrstündigen Sitzstreik mussten die Sicherheitskräfte schließlich nachgeben und der Konvoi konnte passieren. Um gegen die Luftangriffe der Türkei vorzugehen, haben sich Hunderte Menschen aus Kerkuk, Silemani, Hewler und Maxmur in Irakisch-Kurdistan zusammengefunden. Ihr Ziel war ins Kandil- Gebiet als „Lebende Schutzschilde“ zu marschieren. Schließlich wurden sie am letzten Checkpoint bei Ranya gestoppt. Außer den Aktionen der Schutzschilder finden tagtäglich in vielerorts Demonstrationen in Irakisch-Kurdistan statt, an der Tausende Menschen teilnehmen. Yildirim Ayhan, Stadtratsabgeordneter der BDP, wurde bei einem Angriff auf die „Lebenden Schutzschilde“ am 28. August in Çele/Colemêrg (Çukurca/Hakkari) von einer Gasgranate in die Brust getroffen. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus an den Folgen der Verletzung. Seit 2009 wird im Verlauf von Protesten seitens der "Sicherheitskräfte" vermehrt gezielt mit Tränengasgranaten auf Menschen geschossen. Die Gouverneure von Sirnex (Sirnak) und Colemêrg (Hakkari) gaben kein Erlaubnis für den Marsch gegen die Militäroperationen, an dem sich Tausende Menschen, darunter BDP-Abgeordnete, BürgermeisterInnen, Mitglieder zivilgesellschaftlicher Organisationen, Friedensmütter und Frauenorganisationen aus sechzehn Provinzen, beteiligten. Zehn Kilometer vor dem Zielort wurden die „Lebenden Schutzschilde“ von Militärs und Polizeikräften gestoppt. Nachdem auf Befehl des Gouverneurs Muammer Türker den DemonstrantInnen verboten worden war Çele zu betreten, begannen Tausende TeilnehmerInnen in der Nähe des Dorfes Helex (Narli) einen Sitzprotest. Nach gescheiterten Vermittlungsversuchen der BDP-Abgeordneten Aysel Tugluk und Özdal Ücer mit den Sicherheitskräften, forderte das Militär die DemonstrantInnen auf, sich umgehend aufzulösen. Die Menschen weigerten sich und rührten sich nicht von der Stelle. Daraufhin griff das Militär mit Gasgranaten und scharfer Munition die Menschenmenge an. Hierbei wurden mindestens zwei Demonstranten schwer verletzt. Bombenexplosion am Strand von Kemer Am Strand des Badeortes Kemer in der Provinz Antalya ist es am 28. August um 10 Uhr morgens zu einer Explosion gekommen. Bei der Explosion eines im Strand vergrabenen Sprengsatzes, wurden insgesamt zehn Touristen leicht verletzt. Bereits vor zwei Tagen war es an einem anderen Strand von Antalya zu einer Explosion gekommen, bei der niemand verletzt worden ist. Bisher hat sich niemand zu den Bombenexplosionen bekannt. Allerdings hatten die Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) letzte Woche in eine Stellungnahme auf ihrer Homepage ihre Phase der Aktionslosigkeit angesichts der zunehmenden Angriffe des türkischen Staates gegenüber dem kurdischen Volk aufgekündigt. Bei einer Bombenexplosion auf einen Militärkonvoi im Bezirk Semzinan (Semdinli) in der Provinz Colemêrg (Hakkari) sind drei Soldaten ums Leben gekommen. Drei weitere wurden verletzt. Nach der Explosion wurde eine breit angelegte Militäroperation in der Region begonnen. Der Präsident der föderalen kurdischen Region Mesud Barzani hat die Angriffe des türkischen Militärs scharf verurteilt: „ Es gibt keine Legitimation für die Tötung der Zivilbevölkerung. Wir fordern die Türkei auf, ihre Aktionen nicht zu wiederholen.“ Die Bundesregierung hat bisher zu den völkerrechtswidrigen Angriffen der türkischen Armee im Nordirak geschwiegen. Selbst die Drohung der Regierungspartei AKP mit einer tamilischen Lösung der kurdischen Frage, d.h. die Drohung von Massakern an der Zivilbevölkerung und Kriegsverbrechen, blieb bisher unkommentiert. Anstatt einen politischen Weg zu eröffnen, wird durch Schweigen, Rüstungsexporte und die zunehmende Kriminalisierung der kurdischen Bevölkerung in Deutschland eine Eskalation der Gewalt unterstützt. (ANF, Yeni Özgür Politika, ISKU und türkische Presse seit dem 17.8.11) Ein gefährliches Konzept: „tamilische Lösung“ für die kurdische Frage Am 18. 8.2011 erklärte der Kurdistan National Kongress u.a.: „Der türkische Ministerpräsident erklärt bei jeder Gelegenheit, dass niemand guten Willen erwarten solle. Das Messer sei am Knochen angelangt, man befinde sich an dem Punkt, an dem Worte ihre Bedeutung verloren hätten, die Türkei werde mit neuer Strategie und neuen Methoden gegen die PKK sowie gegen jeden, der sich nicht von ihr distanziere, vorgehen und ihm einen hohen Preis abverlangen. Es ist äußerst gefährlich, dass ein Staatsoberhaupt in aller Öffentlichkeit Böswilligkeit androht. Parallel zum Aufwiegeln der Öffentlichkeit gegen das kurdische Volk wird in den türkischen Medien über die „tamilische Lösung“ der kurdischen Frage debattiert. „Tamilische Lösung“ heißt eine militärische Lösung mit Tausenden von Toten. Diese grenzüberschreitenden Angriffe sind Teil eines Gesamtkonzeptes. Bekanntlich führt das iranische Militär seit dem 16. Juli ebenfalls grenzüberschreitende Militäroperationen in Südkurdistan durch. Dass der Iran diese Besatzungsoffensive nicht losgelöst von der Türkei gestartet hat, war klar. Auch wurde erwartet, dass mit der Zeit das türkische Militär sich ebenfalls aktiv daran beteiligen wird. Ziel hierbei ist die Belagerung Südkurdistans. Sowohl die Türkei als auch der Iran sehen die Existenz der Kurdischen Regionalregierung als eine Drohung und wollen daher dieses Gebiet unter ihre Kontrolle bekommen. Zum anderen sollen den Bemühungen der kurdischen Organisationen und auch des Nationalkongresses Kurdistan für die nationale Einheit im Voraus begegnet werden. Es ist auch kein Geheimnis, dass die Türkei mit allen Mitteln versucht, südkurdische Kräfte mit einzubeziehen. Aus diesem Grund sollen die Guerillaeinheiten an drei Fronten zeitgleich angegriffen, eingekeilt und vernichtet werden. Der Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft ist sich die Türkei sicher. Diese hatte bereits die iranische Militär-Offensive stillschweigend hingenommen. (....) Die AKP-Regierung versperrt alle Wege zur politischen Lösung. Die BDP wird durch den Entzug von Abgeordnetenmandaten und Verhaftungen aus dem Parlament hinausgedrängt, der DTK wird kriminalisiert und mit harten Sanktionen bedroht, der begonnene Dialog mit Abdullah Öcalan wird als Hinhaltetaktik missbraucht. Die Türkei spielt mit dem Feuer, sie spielt mit der Zukunft der Region sowie mit der Chance auf ein friedliches Zusammenleben des türkischen und kurdischen Volkes. Wir rufen die internationale Staatengemeinschaft, in erster Linie die EU, dazu auf, Maßnahmen gegen die grenzüberschreitenden Militäroperationen der Türkei zu ergreifen, da diese eindeutig einen Verstoß gegen das Völkerrecht darstellen. Die Lösung der kurdischen Frage sollte nicht mit militärischen Maßnahmen, sondern im Rahmen einer demokratischen Verfassung mit demokratischen Mitteln angegangen werden.“ (Kurdistan National Kongress – KNK, 18.8.11, www.kongrakurdistan.net, kongrakurdistan@gmail.com) Erneute Totalisolation Öcalans Erklärung der Internationalen Initiative in Auszügen: “Die türkische Regierung hat die Totalisolation Abdullah Öcalans erneuert. Alle bis auf eine Konsultation mit seinen Anwälten in den letzten zwei Monaten wurden von den türkischen staatlichen Autoritäten verhindert. Seit vier Wochen hat niemand Öcalan gesehen. Dadurch hat die Erdogan-Regierung die Totalisolation für Öcalan, die bereits zwischen 1999 und 2009 galt, erneuert. Die Erneuerung der Totalisolation kommt zu einem Zeitpunkt, da die Gespräche zwischen Öcalan und staatlichen Vertretern, die von beiden Seiten bestätigt worden waren, offenbar gescheitert sind. Gleichzeitig hat die Erdogan-Regierung, kurz nachdem sie die Armee umgestaltet hat, der legalen Partei der Kurden, ihren Organisationen und der Arbeiterpartei Kurdistan (PKK) den Krieg erklärt. Dieser Krieg wird in enger Kooperation zwischen der Türkei, den USA und dem Iran geführt – ungeachtet aller Sanktionen der westlichen Allianz gegen das Mullahregime. Daher besteht Grund zur Sorge um Leib und Leben des Kurdenführers. (...) Die Internationale Initiative ruft zu einem sofortigen Stopp jeglicher militärischer Handlungen und zur Wiederaufnahme der Gespräche zwischen Öcalan und der Erdogan-Regierung auf. Nur Dialog kann zu einer sinnvollen Lösung des Konflikts führen. Öcalans Isolation muss aufgehoben und er in eine Umgebung gebracht werden, wo es ihm möglich ist, seine konstruktive, vermittelnde Rolle erfolgreich zu spielen.(...)“ (Internationale Initiative Freiheit für Ocalan – Frieden in Kurdistan, info@freedom-for-ocalan.com, www.freedom-for- ocalan.com, 22.8.11) Kriegsverbrecher als neuer Generalstabschef „Wenn der türkische Militärrat tatsächlich am 4. August 2011 General Necdet Özel zum neuen Generalstabschef ernennt, wird damit ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher zum obersten Soldaten der Türkei. Dies wirft ein bezeichnendes Licht auf die angebliche Demokratisierung der türkischen Armee. Wenn der türkische Ministerpräsident Erdogan die Streitkräfte so weiterhin in die Hände eines kompromisslosen Hardliners legt, behindert er damit eine Friedenslösung für die kurdische Frage. Die bislang von Özel geführte Jandarma (Gendarmerie) ist nicht nur für unzählige Morde, Folterungen und Grausamkeiten in den kurdischen Landesteilen verantwortlich. Özel persönlich hat 1999 einen Giftgaseinsatz gegen kurdische Guerillakämpfer angeordnet. Die PDS hatte damals eine Kleine Anfrage zu diesem Kriegsverbrechen an die Bundesregierung gestellt. Während die Bundesregierung damals keine Anhaltspunkte für einen Chemiewaffeneinsatz durch die türkischen Streitkräfte sehen wollte, beweisen inzwischen Videoaufnahmen den Einsatz solcher international geächteter Waffen.“ Hintergrund: In der europäischen und Teilen der türkischen Öffentlichkeit wird der Rücktritt des Generalstabschefs Isik Kosaner sowie der Befehlshaber der Armee, der Marine und der Luftwaffe am Freitag den 29.Juli 2011 überwiegend als Ende der unverhältnismäßigen Macht des Militärs und Schritt zur Demokratisierung des Landes gewertet. Zum vorläufigen Generalstabschef und Befehlshaber der Landstreitkräfte wurde der bisherige Kommandeur der Jandarma (Militärpolizei), Necdet Özel, ernannt. Özel ist als kompromisslos bezüglich der kurdischen Frage bekannt. Bereits im Mai 1999 befehligte er als Brigadegeneral einen Einsatz gegen GuerillakämpferInnen, nahe des Dorfes Balikaya bei Silopi in der Provinz Sirnak. 20 PKK Guerillas starben in einer Höhle, die mit Gasgranaten beschossen wurde. Berichten zufolge kamen dabei chemische Waffen zum Einsatz. Dies ist auch auf einem Filmmitschnitt, der aus Armeekreisen stammt, zu sehen. Davon existieren eine 42 Sekunden lange Version, auf You tube (1) und eine ca. 5minütige Version, die u.a. vom Fernsehsender Roj TV ausgestrahlt wurde. Auf einem Funkmitschnitt ist zunächst zu hören, wie der Befehlhabende den Befehl gibt, „die notwendigen Maßnahmen“ gegen Guerillas in einer Höhle „zu ergreifen.“ Dann ist zu sehen und zu hören, wie die Soldaten sagen, „dass sie nicht in die Höhle gehen könnten, weil die Wirkung des Gases noch andauere.“ Die Soldaten, die auf einer weiteren Sequenz des Mitschnitts am folgenden Tag zu sehen sind, erklären, dass sie „eigentlich noch immer nicht in die Höhle steigen könnten, da der Einfluss des Gases noch andauert.“ Sie bekommen den Befehl dies trotzdem zu tun und erklären, „dass sie in permanenter Gefahr wären, sich zu vergiften.“ Die Guerilla bereits 1999 erklärt, dass auf zwei Arten chemische Kampfstoffe zum Einsatz gekommen seien. Fotos von der Bergung der Leichen zeigen keine Äußerlichen Verletzungen. (2) Ulla Jelpke, damals Bundestagsabgeordnete der PDS, hatte den Vorfall in einer Anfrage an die Bundesregierung thematisiert. Wie bei weiteren Verdachtsfällen 2010, antwortete die Regierung sehr ausweichend und verwies darauf, „dass die Türkei, wie die Bundesrepublik Deutschland Vertragsstaat des am 29. April 1997 in Kraft getretenen Abkommens über das Verbot Chemischer Waffen (CWÜ) sei und somit den Überwachungsmechanismen der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) unterliege.“(3) (1) http://www.youtube.com/watch?v=qqPhbs3rNZo&feature=player_embedded (2) http://www.firatnews.com/index.php?rupel=nuce&nuceID=47480 (3) (Drucksache 14/1197) (Gemeinsame Presseerklärung von Ulla Jelpke, u.a. Landesvorstand DIE LINKE.Niedersachsen, 3.8.11) Ex-Generalstabschef: Unser Zustand ist eine einzige Schande In der Nacht des 22. August 2011 taucht im Internet eine Tonbandaufzeichnung mit brisantem Inhalt auf. Bei der Stimme auf dem Tonband handelt es sich um niemand geringeren als den ehemaligen Generalstabschef der türkischen Armee Isik Kosaner. Dieser war erst Ende Juli gemeinsam mit drei weiteren Generälen, aus Protest gegen die andauernden Festnahmen hochrangiger Militärangehöriger aufgrund eines angeblichen Putschverdachtes gegen die amtierende Regierung, von seinem Posten zurückgetreten. Bei den Tonbandaufnahmen handelt es sich vermutlich um eine interne Sitzung des Generalstabs. So beklagt Kosaner, dass unkontrolliert Minen vom Militär verlegt werden. Es würden keine Aufzeichnungen darüber gemacht, welche Gebiete vermint worden sind. Somit wurde ein großes Sicherheitsrisiko geschaffen. Noch bezeichnender für die interne Situation des Militärs sind folgende Aussagen: „Zwei Terroristen vertreiben 30 unserer Soldaten. Das ist eine Erniedrigung! Wenn der, den wir als Befehlshaber über die Einheit bestimmt haben, als erster seine Waffe in der Militärstellung liegen lässt und flüchtet, kann die gesamte Sache natürlich zu nichts führen. […] Kosaner kritisiert in seiner Rede in aller Härte die Mängel in den eigenen Reihen. So laufe bereits der Bau von Stellung grundlegend falsch, weil sie oft eine offene Zielscheibe für die Guerilla seien. Auch bemängelt er die schwache Ausbildung der eigenen Kräfte, vor allem bei den kleinen Militäreinheiten. So sei es in der Vergangenheit auch dazu gekommen, dass die eigenen Leute erschossen würden, weil man sie für „Terroristen“ hielt. So scheint es auch nicht weiter zu verwundern, wenn Kosaner den Zustand seiner Truppe als „einzige Schande“ bezeichnet. Trotz alldem trimmt Kosaner seine Männer auf den Kriegskurs gegen die PKK ein. So habe die PKK zwar eine Waffenruhephase angekündigt und infolge dessen seien auch die Aktionen der Guerilla zurückgegangen. Doch wird klargestellt, dass diese Waffenruhe selbstverständlich das Militär nicht binde. Der Kampf gegen den Terror müsse stets weitergehen, und niemand habe das Recht das Militär aufzufordern, diesen Kampf abzubrechen, so Kosaner. Kosaner hält seinen Soldaten scheinbar auch die Möglichkeit offen, bei diesem Kampf die Gesetze zu übertreten. So sei es normal, dass Soldaten mal bewusst oder unbewusst Gesetzesverstöße begehen würden. Sollte sich doch mal die Polizei einschalten, so muss man ihnen erklären, dass man Soldat sei. Wenn die Polizei trotzdem stur bleibt und die Soldaten mit auf die Wache nehmen, dann versichert Kosaner, dass er sich notfalls höchstpersönlich einschalten würde, um der Polizei die Hölle heiß zu machen. Dennoch solle man als Soldat stets behutsam agieren, denn immerhin seien die Augen der gesamten Öffentlichkeit auf das Militär gerichtet. Ganz gefährlich seien laut Kosaner die Herrschaften aus der Presse, vor denen man sich besonders fernhalten solle, denn „diese würden für eine gute Meldung selbst ihre Mütter verkaufen“. (ANF, 24. Und 25. 8.11, Internethaber.com 24.8.11, ISKU) Journalismus in der Türkei In der Türkei sitzen derzeit 68 Journalisten im Gefängnis – das sind mehr als in China oder im Iran. Zwar gehören Verhaftungen seit jeher zum Berufsrisiko eines türkischen Journalisten, doch nie zuvor stand die Pressefreiheit im Land so stark unter Beschuss wie heute. Zu 166,5 Jahren Haft verurteilte das oberste Strafgericht in der Provinz Diyarbakir im vergangenen Jahr den kurdischen Journalisten Vedat Kursun. "Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation" und "Verbreitung illegaler Propaganda" wird ihm vorgeworfen. Sein tatsächliches Vergehen: Er veröffentlichte "PKK-freundliche" Artikel in der kurdischen Zeitung Azadiya Welat, deren Herausgeber er war. Seine Kollegin Emine Demir kassierte 138 Jahre für dasselbe Vergehen. Als "PKK-freundlich" gilt in der Türkei schon, wenn Journalisten zu Recherchezwecken Kundgebungen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei besuchen oder mit PKK-Anhängern sprechen. Das Vorgehen gegen Journalisten in den vergangenen Wochen beunruhigt selbst Beobachter, die schon einiges gewohnt sind: "Noch nie in der Geschichte der Türkei war die Lage von Journalisten so kritisch wie heute", sagt Gewerkschafter Ercan Ipekci. "Selbst in den frühen 80ern, als die Militärregierung ihre berüchtigte Hetzjagd gegen linke Journalisten veranstaltete, saßen nicht so viele Journalisten in Haft wie jetzt." (mesop, 1.7.11; http://www.journalist.de/aktuelles/meldungen/ journalismus-in-der-tuerkei-im-namen-der-pressefreiheit.html) Das Kollektiv „Ax û Av“ In Wêransar ist das „Ax û Av“ (Erde und Wasser)-Kollektiv gegründet worden. Seine Mitglieder bauen mit dem Verdienst für „Saure Selengo“ (Äußerlich sehen sie wie Wassermelonen aus und innen wie Honigmelonen, der Geschmack ähnelt dem von Gurken), die sie selber einlegen, Häuser für 70 Familien. In der Stadt Wêransar in der Provinz Riha hat das Kollektiv „Ax û Av“ 70 bedürftige Familien, die keine Bleibe haben, ausfindig gemacht und baut mit ihnen Häuser aus Lehm. Die Bauarbeiten sind im Gange. Ein Teil der Familien hält sich außerhalb der Provinz auf, sie sind als Saisonarbeiter tätig, der andere Teil (vorwiegend Frauen) arbeitet am Bau der Häuser. Für die Finanzierung des Projekts stellt das Kollektiv als sein eigenes Produkt „Ax û Av Saure Selengo“ her. „Die Absicht ist das Praktizieren demokratischer Selbstverwaltung“, so einer der Koordinatoren des Kollektivs, Hamza Büyüktas: „In Wêransar gibt es soziale Probleme wie fehlenden Wohnraum, Arbeitslosigkeit und eine Lösung der Probleme vonseiten des Systems war nie in Sicht. Die Menschen wollen eine Unterkunft für ihre Kinder, Arbeitsplätze, die Anerkennung ihrer eigenen Identität, ihrer Sprache und wollen einen Status. Von den Regierenden wurde bis jetzt von diesen Forderungen keine einzige gesichert. Deswegen haben wir uns im ‚Ax û Av’-Kollektiv zusammengetan und suchen für unsere eigenen Probleme Lösungen im Rahmen demokratischer Bedingungen. Der Wille dazu hat sich durch die demokratische Selbstverwaltung entwickelt, die vom Demokratischen Gesellschaftskongress (DTK) deklariert wurde.“ Nuri Lebe – der bei der Errichtung seines eigenen Hauses tätig ist – erläuterte, dass beim Bau nur die Mitglieder von „Ax û Av“ arbeiteten, die Männer bei den Bauarbeiten der Häuser und die Frauen bei der Gartenarbeit beschäftigt seien. Tag und Nacht werde an den Häusern gearbeitet, so Lebe: „Unser Ziel ist es, unsere eigenen Häuser zu bauen. Unsere Frauen pflanzen hier Selengo, Pfeffergurken und Wassermelonen. Bevor es Winter wird, werden wir mit dem Bau dieser Häuser fertig sein. Kommune, sie hat uns sehr unterstützt. Sie kümmert sich um viele unserer Probleme.“ (Yeni Özgür Politika, 27.7.11, ISKU) In Varto wird der Teegarten nun von Frauen betrieben In Mus/Varto wird der Teegarten der Stadtverwaltung von Frauen betrieben. Die Stadtverwaltung von Varto hat, um die Gleichberechtigung der Frauen gegenüber den Männern in allen Lebensbereichen zu erreichen, und berufliche und soziale Diskriminierung zu verhindern, den Teegarten Sertkaya der Leitung von Frauen übergeben. Bisher wurde diese Arbeit als „Männerarbeit“ angesehen. Die Stadtverwaltung hat mit der Tüm Bel-Sen und der Genel-Is Gewerkschaft einen Tarifvertrag ausgearbeitet, indem für alle Angestellten, sowohl bei den Festangestellten wie bei den auf Zeit eingestellten, eine 50%ige Frauenquote festgeschrieben ist. Auch sollen die typischen „Männerberufe“ Frauen zugänglich gemacht werden. Vorurteile sollen so abgebaut werden. (DIHA, 22.7.11, ISKU) GfbV unterstützt „Samstagsmütter“ Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt die wöchentliche Mahnwache der „Samstagsmütter von Diyarbakir“. Mit dem Slogan „Wo sind unsere Kinder!“ erinnern sie an das Schicksal ihrer verschwundenen Söhne und fordern von der türkischen Regierung Aufklärung über deren Verbleib. Jeden Samstag versammeln sich Dutzende kurdischer Mütter auf dem Platz „Kosuyolu“ der kurdischen Metropole im Südosten der Türkei. Sie werden deshalb die „Samstagsmütter von Diyarbakir“ genannt. Im ganzen Land protestieren kurdische Frauen gegen die staatliche Politik des Verschwindenlassens. Die Initiativen begannen im Mai 1995, als sich zum ersten Mal jeden Samstag die Angehörigen der Verschwunden auf dem Galatasaray-Platz in Istanbul versammelten, um an ihre vermissten Söhne, Väter und Männer zu erinnern. Bis zu 17.000 Kurden – PKK-Kämpfer, Kommunalpolitiker, Journalisten, Anwälte und einfache Bauern – gelten seit den 1990er Jahren als „verschwunden“. Sie wurden im türkisch-kurdischen Krieg 1984-1999 von staatlichen Todesschwadronen verschleppt oder kehrten nie von Verhören durch die Militärpolizei Jandarma oder aus der Gefangennahme zu ihren Familien zurück. Seit 2008 versammeln sich auch in Diyarbakir die Mütter der Verschwundenen. Anfänglich versuchte die türkische Regierung, die Initiative dieser Frauen mit Gewalt zu unterdrücken und zu verbieten. Immer wieder wurden die Frauen von türkischen Sicherheitskräften angegriffen, festgenommen, gefoltert und geschlagen. Nur durch ihre Ausdauer und ihren starken Willen haben sie es geschafft, dass ihre Stimmen auch über die Grenzen des Landes gehört wurden. Die GfbV fordert seit Jahren die EU-Staaten dringend dazu auf, darauf hinzuwirken, dass in Südostanatolien die kurdische Sprache und Kultur offiziell dem Türkischen gleichgestellt wird und in Schulen, Medien, bei Behörden und in der Öffentlichkeit gesprochen und geschrieben werden darf. „Die 7.000 Kurden, die in türkischen Haftanstalten einsitzen, nur weil sie Kurdisch sprechen, schreiben oder veröffentlichen wollten oder sich politisch für die kurdische Sache engagierten, müssen umgehend freigelassen werden“, forderte der GfbV- Nahostreferent, Dr. Kamal Sido. „Schließlich sollte auch mit Unterstützung der EU ein Wiederaufbauprogramm für die rund 4.000 im türkisch-kurdischen Krieg zerstörten oder verlassenen kurdischen Dörfer initiiert werden, damit die Vertriebenen zurückkehren können. Seit Gründung der kemalistischen Türkei ist die kurdische Bevölkerung in ununterbrochener Folge Opfer von Diskriminierung, Unterdrückung, Vertreibung bis hin zu völkermordartigen Verbrechen geworden“, kritisierte Sido. (nahost@gfbv.de, http://www.gfbv.de/pressemit.php?id=2787) Kampagne: Anerkennung der kurdischen Identität Alle unten genannten Organisationen sind vor wenigen Monaten übereingekommen, dass sie sich in diesem Jahr verstärkt für die Anerkennung der Kurdischen Identität in Deutschland einsetzen werden. Die Kampagne startet am 1. August und nimmt die Forderungen der Berliner Erklärung, die auf der YEK-KOM- Konferenz vom September 2009 verabschiedet wurde, zur Grundlage. Ziel ist es, eine Gleichstellung der in Deutschland lebenden KurdInnen mit anderen Migrantengruppen herzustellen. „Nach über 50-jähriger Migration leben nun fast eine Million KurdInnen in Deutschland, die als ArbeitsmigrantInnen oder als politische Flüchtlinge aus der Türkei, dem Iran, Irak und Syrien gekommen oder geflohen sind. Eine der größten MigrantInnengruppen ist bis heute nicht als eigenständige MigrantInnengruppe anerkannt, da sie in der Regel den Staaten zugeordnet werden, aus denen sie geflohen waren. Dadurch werden ihnen fundamentalen Rechte, wie Teilhabe an spezifischen Integrationsmaßnahmen u.v.m., verwehrt. Am 07.11.1991 konstatierte der Auswärtige Ausschuss, dass „in der Bundesrepublik eine große Gruppe von Kurden lebt und auch ihnen die Möglichkeit zur Bewahrung und Entfaltung ihrer kulturellen Identität gegeben werden“ solle (BT-Drucksache: 12/1362) Die Tatsache, dass seit 1993 aufgrund politischer Erwägungen die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verboten wurde, führt dazu, dass ein großer Teil der kurdischen MigrantInnen und insbesondere ihre Selbstorganisationen kriminalisiert, stigmatisiert und ausgegrenzt werden. Es ist dringlicher denn je, diesen Umstand zu ändern. Wir sind der Auffassung, dass ein grundlegender Paradigmenwechsel notwendig ist. Dazu gehören insbesondere: 1. Die Anerkennung der kurdischen MigrantInnen als eigenständige MigrantInnengruppe und Gleichstellung mit den anderen MigrantInnengruppen; 2. Um sowohl die Integration der Kurden in die deutsche Gesellschaft zu fördern als auch die Lösung der kurdischen Frage in der Türkei zu unterstützen, sind die Aufhebung des PKK-Verbots und damit zusammenhängende Betätigungsverbote kurdischer Organisationen sowie die Beendigung der Repressionsmaßnahmen unerlässlich; 3. Förderung von Beratungs- und Betreuungsprojekten sowie Herausgabe von Informationsmaterialien in kurdischer Sprache insbesondere für Kurdinnen; 4. Ausweitung des Muttersprachenunterrichts in Kurdisch auf alle Bundesländer; 5. Die Zulassung kurdischer Namen, auch wenn diese von den Behörden der Herkunftsländer nicht anerkannt werden; 6. Gleichbehandlung der KurdInnen bei fremdsprachigen Sendungen durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk; 7. Anerkennung des Newroz-Festes als Feiertag in Anlehnung an den Beschluss der Generalversammlung der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) vom 23. Februar 2010; 8. Aufnahme aller kurdischen Vertretungen in den Bundesbeirat für Integration; 9. Förderung der Selbsthilfe sowie der Herausgabe von politischen und kulturellen Informationen in kurdischer Muttersprache; 10. Beendigung der Abschiebepolitik gegenüber Kurdinnen und Kurden sowie Aufhebung der Praxis des Widerrufs von anerkanntem Asylstatus; 11. Verstärkter Einsatz der Bundesregierung für die friedliche und demokratische Lösung der kurdischen Frage; 12. KurdInnen gehören verschiedenen Religionsgemeinschaften an. Sie sind Christen, Yeziden, Aleviten oder Moslems, weshalb wir die Einbeziehung aller in die Arbeitskreise zum Dialog der Religionen fordern. Die Organisationen sind der Auffassung, dass diese Forderungen einen wichtigen Schritt für die überfällige Integration eines nicht unwesentlichen Teils unserer Bevölkerung darstellen. Wir sind der Überzeugung, dass auf diese Weise gemeinsam eine friedliche, gleichberechtigte und demokratische Zukunft gestaltet werden kann. In diesem Sinne bitten wir Sie, die Kampagne für die Anerkennung der kurdischen Identität in Deutschland zu unterstützen.“ YEK-KOM e.V. - Föderation Kurdischer Vereine in Deutschland, Zentralverband der Assyrischen Vereinigungen in Deutschland und europ. Sektionen/ZAVD, YEKMAL e.V. - Kurdischer Elternverein, Der Europäische Friedensrat Türkei/Kurdistan, Kurdische Gemeinde zu Berlin-Brandenburg e.V., YMK – Verein der Kurdischen Lehrer in Europa e.V. Volksrat der Eelam Tamilen in Deutschland , Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen ve The Voice Refugee Forum olarak destekliyoruz, ATIF - Föderation der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland e.V. , AGIF - Föderation der Arbeiterimmigrant /innen in Deutschland e.V., Cenî - Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V., Kurdisches Institut in Deutschland, FKE – Föderation der Yezidischen Vereine e.V., CÎK - Föderation der Kurdischen Muslimischen Gemeinschaften in Europa e.V, FEDA - Föderation der Demokratischen Alewiten e.V., KURD-AKAD - Netzwerk Kurdischer AkademikerInnen e.V., TÜDAY - Menschenrechtsverein Türkei/Deutschland e. V., YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan e. V. Infos unter: www.kurdenindeutschland.de Kriegsverbrechen anklagen! „Massaker waren und sind Teil der Kriegsführung des türkischen Militarismus gegen den kurdischen Befreiungskampf, aber auch gegen linke türkische Organisationen, MenschenrechtlerInnen und GewerkschafterInnen. Im Oktober 1998 wurde Andrea Wolf in Kurdistan vom türkischen Militär ermordet. Sie war Internationalistin und Kämpferin der kurdischen Frauenarmee Yajk und wurde zusammen mit anderen kurdischen Guerilla bei einem Gefecht mit der türkischen Armee gefangen genommen. Als unbewaffnete Gefangene wurde sie mit mindestens zwei weiteren Kämpfern gefoltert, misshandelt und extralegal hingerichtet, ein klares Verbrechen laut Genfer Konvention. Angehörige und Familien der getöteten KämpferInnen aus Kurdistan fordern jetzt gemeinsam mit der Mutter von Andrea Wolf, dem FreundInnenkreis von Andrea Wolf und der Internationalen Unabhängigen Untersuchungskommission (IUK) aus München die Aufklärung des Massakers vom 23. Oktober 1998. In einem Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wurde die türkische Regierung im Juni 2010 in diesem Zusammenhang verurteilt, weil sie bisher eine rechtsstaatliche Aufklärung des Massakers systematisch verhindert hat: „Das Urteil ist eine schallende Ohrfeige für den türkischen Staat. Jetzt müssen endlich die verantwortlichen Militärs, die Andrea Wolf gefoltert und vorsätzlich getötet haben, ermittelt und vor Gericht gestellt werden. Deshalb fordern wir die Staatsanwaltschaft Frankfurt auf, die Ermittlungen im Fall Andrea Wolf wieder aufzunehmen, die überlebenden Zeugen des Kriegsverbrechens zu vernehmen und gemeinsam mit der IUK eine Öffnung des Grabes von Andrea Wolf und eine Obduktion durch internationale Gerichtsmediziner vorzubereiten. Dazu werden wir weitere Beweise vorlegen“, erklärte die Rechtsanwältin Angelika Lex, die die Mutter von Andrea Wolf und die IUK vertritt, am 8. September 2010 anlässlich einer Pressekonferenz zum Urteil. (www.libertad.de) Das Projekt Kurdisch Lernen & Lehren Im Jahr 2009 startete die YXK-Verband der Studierende aus Kurdistan das Projekt „Kurdisch-Lernen-Lehren“. Dabei wurden in Kooperation mit dem Kurdischen Institut kurdische Lehrkräfte ausgebildet und anschließend an verschiedenen Universitäten und Vereinen Kurdisch-Selbstlernkurse organisiert. Nach Anfragen und Bedürfnis unserer Gesellschaft in der Diaspora möchten wir zum zweiten Mal einen Kurs für Kurdisch-Lehrkräfte organisieren und laden hierzu alle Interessierten herzlich zur Teilnahme an dem mehrwöchigen Kurs ein. Die Kursphase beginnt ab dem 21. August bis zum 20. November 2011. Jede Kurseinheit läuft halbtägig von 13:00 bis 18:00 Uhr. Die ersten Selbsthilfekurse beginnen im Oktober, sodass jede/r Teilnehmer/in bereits zu Beginn erste praktische Erfahrungen machen kann. Sämtliche Kurse finden in den Räumlichkeiten des Kurdischen Instituts in Köln statt. Bevorzugt werden Lehramtsstudierende bzw. diejenigen, die bereits im Lehramt tätig sind. Die Teilnehmer sollten Basiskenntnisse der kurdischen Sprache besitzen (im kurdischen Lesen, Schreiben und Reden).Der Kurs ist nicht für Anfänger gedacht. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 12 Personen begrenzt. Die Anmeldung ist mit einem Anmeldeformular bedingt. Die Teilnahme an dem Kurs ist kostenfrei. Die Fahrtkosten nach Köln werden in der Regel von den Teilnehmenden eigenständig übernommen. Bei Notfällen meldet euch bitte bei uns. Die kursbegleitenden Lehrbücher werden von YXK bereitgestellt. Kontakt: kurdisch.lernen.lehren@hotmail.de,oder info@yxk- online.com, www.yxk-online.com Aufruf zum Mesopotamischen Sozialforum Das diesjährige Mesopotamische Sozialforum (MSF) wird vom 20. bis zum 25. September wieder in Amed (türkisch: Diyarbakir) stattfinden. Während die gesamte Welt politisch, sozial und moralisch aufgewirbelt wird, wollen wir unserer widerständigen Stimme Gehör verschaffen und die Stimmen anderer Widerständiger zu hören bekommen. Wir wollen gemeinsam auf unserem Weg der Freiheit vorankommen. Das Mesopotamische Sozialforum will die Suche der widerstandleistenden Menschen und Völker nach Alternativen sichtbar machen und ihre Stimmen zusammenbringen. Für den Kampf gegen alle repressiven und destruktiven Strukturen und Institutionen laden wir die Menschen des Nahen und Mittleren Ostens und der gesamten Welt, alle Unterdrückten und Widerstandleistenden zum diesjährigen Mesopotamischen Sozialforum ein. Ein anderes Mesopotamien ist möglich! Für die Interessierten/Teilnehmer aus Deutschland gibt es eine bundesweite Vorbereitungsgruppe, die gemeinsam mit der MSF Koordination in Amed/Diyarbakir die Kooperation übernommen hat. Für weitere Fragen und Infos: mesoforum.de@googlemail.com, http://www.msf.web.tr Einladung zur Prozessbeobachtung ROJ TV Roj TV lädt Rechtsanwälte, Juristen und andere Experten zur Kontrolle und Beobachtung des Prozesses gegen ROJ TV ein, in dem die dänische Regierung den Fernsehsender „terroristischer Aktivitäten“ beschuldigt. Am 31. August 2010 folgte das dänische Justizministerium der Empfehlung der Generalstaatsanwaltschaft und erhob Anklage gegen ROJ TV A/S, Mesopotamia Broadcast A/S und METV A/S. den Gesellschaften von ROJ TV wegen Verstoßes gegen § 114 des Strafgesetzbuches durch Förderung terroristischer Aktivitäten. Das Gerichtsverfahren strebt die Schließung von ROJ TV und der Begleitunternehmen an. Am selben Tag, an dem die Anklageerhebung veröffentlicht wurde, fror die Polizei alle Bankkonten der Gesellschaften von ROJ TV ein, durchsuchte deren Verwaltungssitz und beschlagnahmte Rechner sowie Daten. Es stellte sich später heraus, dass es keine juristische Grundlage für das Einfrieren der Finanzen und die Beschlagnahmungen der Ausstattung gab, denn sowohl das Stadtgericht (19. Oktober 2010) als auch das Landesgericht (6. Dezember 2010) erklärten beide Übergriffe für rechtswidrig. Vor diesem Hintergrund ist es von großer Bedeutung, dass das Gerichtsverfahren international beobachtet wird. Das Verfahren stellt nicht nur eine Ungerechtigkeit gegenüber den Kurden dar, sondern ebenso einen schweren Schlag gegen die Meinungs-, Informations- und Pressefreiheit. Ferner stellt dieser Übergriff eine Einschränkung der elementaren Grundrechte von 40 Millionen Kurden hinsichtlich ihrer sprachlichen, kulturellen, künstlerischen und politischen Identität. Das Verfahren wird in einer Gesamtzahl von 26 Anhörungen von 15. August 2011 bis 9. November 2011 verhandelt. Die Anhörungen finden jeweils zwischen 09.30 Uhr und 15:30 Uhr statt. Für den Prozesstag am 10. Oktober 2011 rufen wir Rechtsanwälte, Juristen und andere Experten dazu auf, sich mit ROJ TV zu solidarisieren und in einer internationalen Beobachtungsdelegationen zur Kontrolle und Beobachtung des Verfahrens am Prozess teilzunehmen. Interessierte können sich mit einer E-Mail an die ISKU wenden: isku@nadir.org, http://roj.tv Kurdistan Report Seit nunmehr fast 30 Jahren versorgt der Kurdistan Report die deutschsprachige Öffentlichkeit mit Informationen aus Kurdistan. Die Arbeiten an dem Report wurden 1982 mit der Motivation aufgenommen, die Wissenslücke im deutschsprachigen Raum über den Kurdistan-Konflikt zu füllen. Und auch heute besteht das Bedürfnis nach dem Kurdistan Report nach wie vor, da die deutschen Medien oft genug nur eine einseitige, oftmals direkt von türkischen Nachrichtenagenturen übernommene, Berichterstattung zum Kurdistankonflikt liefern. Die Themenrubriken im Kurdistan Report umfassen die aktuellen Entwicklungen in Kurdistan, Hintergrundinfos zum Konflikt und der kurdischen Freiheitsbewegung, aktuelle Entwicklungen in der kurdischen Frauenbewegungen, ökologische Fragen aus Kurdistan, internationalistische und kulturelle Themen. Ein Jahresabonnement kostet 15,- Euro plus Portokosten und umfasst sechs Ausgaben. (Kurdistan Report, k.report@gmx.dewww.kurdistanreport.de, ) Der Völkermord an den Armeniern und die deutsche Öffentlichkeit Der Völkermord an den Armeniern ereignete sich während des Ersten Weltkriegs unter Verantwortung der jungtürkischen Regierung des Osmanischen Reichs. Einem der ersten systematischen Genozide des 20. Jahrhunderts fielen bei Massakern und Todesmärschen zwischen 1915 und 1916 nach türkischen Angaben 300.000, nach armenischen Schätzungen mehr als 1,5 Millionen Menschen zum Opfer. 2005 hat der Deutsche Bundestag eine Rolle des Deutschen Reiches bei diesen Ereignissen einstimmig anerkannt. Tatsächlich könnte eine breite gesellschaftliche Debatte über die Rolle des Deutschen Reichs bei der Vertreibung und Vernichtung der Armenier auch zu einer Vertiefung der Debatte in der Türkei selbst beitragen - ohne die Türkei aus ihrer tragenden Verantwortung zu entlassen. Auch wenn sich zivilgesellschaftliche Kreise in der Türkei inzwischen mehr und mehr mit dem Genozid auseinandersetzen, gilt dies bis heute nicht für die offizielle Politik. Wissenschaftler/innen und Schriftsteller/innen, die sich mit diesem Teil der türkischen Geschichte auseinandersetzen wollen, müssen öffentliche Diffamierung befürchten. Podiumsdiskussion mit Hans-Lukas Kieser, Historiker Marieluise Beck, MdB, Bündnis 90/Die Grünen (angefragt) Dogan Akhanli, Schriftsteller Raffi Kantian, Deutsch-Armenische Gesellschaft Moderation: Ulli Dufner, Büroleiterin, Heinrich-Böll-Stiftung Istanbul Datum: Donnerstag, 22. September 2011, 20.00 - 21.30 Uhr Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, Berlin-Mitte Anmeldung: http://www.boell.de/calendar/VA-genform- de.aspx?evtid=10140 Neuerscheinung Kirchenasyl Fanny Dethloff und Verena Mittermaier haben Beiträge zusammengestellt, die das Kirchenasyl in den theologischen Kontext, der „Heilung“, stellen. Das Buch beinhaltet eine Sammlung von Erfahrungen, Begründungen und verschiedenen Formen solidarischen Handelns. Rückblickend auf über 25 Jahre Kirchenasyl in Deutschland ergründen die Autorinnen und Autoren die Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven. von Loeper Literaturverlag, ISBN: 978-3-86059-434-6, amanges@vonloeper.de, www.vonloeper.de/kirchenasyl Hinweis auf sonstige Infostellen Azadi, azadi@t-online.de; www.nadir.org/azadi/ Demokratisches Türkeiforum, info@tuerkeiforum.net, www.tuerkeiforum.net Europäischer Friedensrat Türkei/Kurdistan, www.barismeclisi.com/html/index.php?newlang=german Europäisches Zentrum für Kurdische Studien - Berlin, info@kurdwatch.org, www.kurdwatch.org Gesellschaft für bedrohte Völker, nahost@gfbv.de, www.gfbv.de ISKU | Informationsstelle Kurdistan e.V., isku@nadir.org; www.nadir.org/isku/ Kurdmania.com, Portal für Politik & Kultur, www.kurdmania.com Koalition für einen Demokratischen Irak (KDI), kdi@gmx.net Koalition Demokratisches Syrien (KDS), kds-info@gmx.net Kurdisches PEN-Zentrum, webmaster@pen-kurd.org, www.pen-kurd.org/ Kurdistan Report, www.kurdistanreport.de Mezopotamian Development Society, MESOP@online.de, www.mesop.de NAVEND – Zentrum für kurdische Studien e.V., info@navend.de, http://www.navend.de/ Österreichisch-Kurdische Ges. für Wissenschafts- u. Kultur- austausch, office@ok-gesellschaft.at, www.ok-gesellschaft.at/ The Turkish Economic and Social Studies Foundation (TESEV), www.tesev.org.tr/eng/ Zentrum für Türkeistudien, www.zft-online.de -------- Ende Nützliche Nachrichten 7-8/2011 -------
Dialog-Kreis "Die Zeit ist reif für eine politische Lösung im Konflikt zwischen Türken und Kurden" Postfach 90 31 70, D-51124 Köln, Tel: 02203-126 76, Fax: 02203-126 77 Spendenkonto: Dialog-Kreis, Kontonummer 9152539, BLZ 370 501 98, Sparkasse Köln Redaktion: Andreas Buro, Barbara Dietrich, Mehmet Sahin, Luise Schatz und Mani Stenner Redaktionsschluss: 30. August 2011 dialogkreis@t-online.de, www.dialogkreis.de
|