"Wir fühlen uns angegriffen" Von Anne Onken Wer gegen türkischstämmige Jugendliche pöbelt, bekommt es mit ihr zu tun: Die Berliner Studentin Aylin Selçuk wurde mit ihrem Verein "Die Deukische Generation" zur emsigen Migranten-Lobbyistin. Sie hat bereits die Kanzlerin getroffen - und jetzt den Politkrawallo Thilo Sarrazin angezeigt. Die Geschichte von Ali hat sie schon oft erzählt. Von dem Hauptschüler aus Neukölln, ohne Perspektive, ohne Hoffnung - und ohne das Gefühl, in Deutschland willkommen zu sein, obwohl er hier geboren ist. Das klassische Beispiel für gescheiterte Integration.
Aylin Selçuk, 21, kennt viele junge Deutsch-Türken wie Ali. Früher dachte sie: Das sind "Prolltürken", die an ihrem Misserfolg selbst Schuld sind. Dann interviewte sie für ihre Abi-Arbeit türkischstämmige Hauptschüler und lernte deren Verzweiflung kennen. Heute ärgert sie sich über Bildungspolitiker, die sich nicht kümmern, und über ein Land, das seine Einwanderer und deren Kinder abstempelt, als Last, als Problem.
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