Der Kreuzweg mit den drei Nägeln Originalholzschnitte von Karl Baumann (1917 -1997) Einladung zur Ausstellungseröffnung Mittwoch 28. März,18.30 Uhr Kreuzwegandacht anschl. Einführung in die Ausstellung Pfr. Matthias Ohlig und Pfr. Joachim Wehrenbrecht Friedenskirche Gartenstr. 25 in Braunfels Ausstellung 28.3. – 15.4. 2007 zu den Öffnungszeiten der Friedenskirche oder nach Vereinbarung Kath. Kirchengemeinde Braunfels-Solms / Evang. Kirchengemeinde Braunfels Karl Baumann 1917 – 1997 Karl Baumann wurde am 17. November in Diez geboren. Er studierte an der Kunsthochschule in Berlin-Charlottenburg. Seine Opposition zur Hitlerjugend kostete ihn 1938 seinen Platz an der Hochschule. Im Zweiten Weltkrieg war er Soldat mit Fronteinsatz und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach der Heimkehr war er als Diplom-Gärtnermeister tätig. Von 1951 bis 1966 führte er die „Schlossgärtnerei“ im Parkbereich von Braunfels. Dadurch dürfte er vielen Braunfelsern noch bekannt sein. Danach zog er nach Gümlingen/Bern in der Schweiz. 1984 kehrte er in seine Geburtsstadt Diez zurück. Dort verstarb er am 4. Oktober 1997. Sein künstlerisches Schaffen ist in Form und Inhalt stark von seinen Erlebnissen in Krieg und Gefangenschaft geprägt, was in dem ausgestellten Werk: „Der Kreuzweg mit den drei Nägeln“(1982) ausdrücklich vor Augen gestellt wird. Er selbst schrieb über sein Werk: „Aus dem Angebot eines Trödlers erwarb ich drei handgeschmiedete alte Nägel. Sie lagen vorn auf dem Tisch des Budenstandes, so, als wollte der Trödler kundtun: „Seht sie euch an, wie grausam muss das damals gewesen sein!“ Beim Weitergehen kamen meine Gedanken nicht von den Nägeln los. Der wievielte Holzschneider oder Maler würde ich sein, der nun einen neuen Kreuzweg zu gestalten begann? Der erste Holzschnitt zu den 14 Stationen zeigt „drei Nägel“ in ihrer natürlichen Größe, auf dem letzten erscheinen sie übergroß. „Golgatha“ – um das Jahr 30 nach Christi Geburt wurde auf dem Hügel im Heiligen Land das „Erste Kreuz“ errichtet. Seitdem – durch alle Jahrhunderte hindurch – wurden in der weiten Welt auf unzähligen Grabhügeln Kreuze aufgestellt; und zu jedem Kreuz führt ein besonderer Kreuzweg. Wie sich der Baum, aus dem die Druckstöcke stammen, von innen her entwickelt, behält das Holz etwas Lebendiges. Beim Aussuchen der Holztafeln sah ich Maserungen, die an das Aufstrebende der Gotik erinnerten. Durchsägte Verästelungen des Holzes sahen aus wie Gewandfalten früher Holzschnitte. Feine Strukturen einiger Hölzer glichen der Oberfläche menschlicher Haut; im Geiste sah ich dabei den gegeißelten und blutenden Jesus von Nazareth. Das bleibende Thema der Welt- und Menschheitsgeschichte, das ich darstellte, will zum Nachdenken anregen; denn der, der am Kreuz hing und starb, gab sein Leben hin, damit wir gerettet werden“
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