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Chinas Menschenrechtsbilanz ist beschämend
amnesty international Deutschland
PRESSEMITTEILUNGEN

Kurz vor Olympia: Chinas Menschenrechtsbilanz ist beschämend



Berlin, 2. April 2008 ? Vier Monate vor Beginn der Olympischen Spiele
ist die Menschenrechtsbilanz Chinas beschämend, wie ein heute
veröffentlichter Bericht von amnesty international (ai) belegt. "Die
chinesische Führung hat ihr Versprechen nicht gehalten: Die Lage hat
sich eher verschlechtert als verbessert", sagte ai-Generalsekretärin
Barbara Lochbihler. ?Zur Zeit werden verstärkt
Menschenrechtsaktivisten in und um Peking mundtot gemacht, in Tibet
regieren Gewaltmissbrauch, mutmaßliche Folter und strikte
Medienblockade.?


Yang Chunlin wurde gefoltert und vor wenigen Tagen zu fünf Jahren
Haft verurteilt, weil er Unterschriften gesammelt hatte für die
Forderung ?Wir wollen Menschen­rechte und keine Olympischen Spiele?.
Yang wollte damit auf die Not der Bauern in der Provinz Heilongjiang
aufmerksam machen. Weil er eine Demonstration gegen
Zwangsumsiedlungen in Peking anmeldete, wurde Ye Guozhu zu vier
Jahren Haft verurteilt. Der Anwalt Teng Biao, Autor eines kritischen
Artikels über China und Olympia, wurde im März 2008 von staatlichen
Sicherheitskräften entführt. Sie verhörten ihn zwei Tage lang an
verstecktem Ort und verboten ihm, mit ausländischen Journalisten zu
sprechen.

China hatte für die Olympischen Spiele ausländischen Journalisten
freie Berichterstattung zugesagt. Doch Korrespondenten werden immer
wieder schikaniert. Chinesische Journalisten sind immer noch einer
strikten Zensur ausgesetzt und riskieren Haftstrafen für kritische
Artikel. Berichten zufolge hat sich die Internetzensur verschärft. In
Peking haben die Behörden angedroht, auch SMS-Mitteilungen zu
kontrollieren. amnesty international fordert die sofortige und
bedingungslose Freilassung aller politischen Gefangenen, besonders
der Menschenrechtsaktivisten, Journalisten und Internetnutzer. Weiter
fordert ai sofortigen und uneingeschränkten Zugang nach Tibet für
Journalisten sowie eine unabhängige internationale Untersuchung der
Vorfälle.

?Es ist höchste Zeit, dass das Internationale Olympische Komitee und
die Regierungen dieser Welt, aber auch Sponsoren wie adidas und
Volkswagen ihren Einfluss geltend machen und öffentlich einen Wandel
fordern?, sagte Lochbihler.

Den Bericht ?China: The Olympics countdown - crackdown on activists
threatens Olympics legacy? mit zahlreichen Einzelfalldarstellungen
und Fotomaterial sowie ein achtseitiges Update zu Tibet sind über die
ai-Pressestelle und nach Ablauf der Sperrfrist auf www.amnesty.org
verfügbar.
Weitere Informationen: www.amnesty.de/china und
www.goldfuermenschenrechte.de
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