GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER PRESSEMITTEILUNG Göttingen, den 28.07.2008
Türkische Armee vernichtet die letzten Wälder Kurdistans
Die türkische Armee vernichtet die letzten Wälder Kurdistans. Um die Rebellen der kurdischen Arbeiterpartei PKK zu bekämpfen, werden nach Informationen der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die wenigen noch existierenden Wald- und Buschgebiete in der Südosttürkei, der Heimat von etwa zehn der insgesamt 15 Millionen Kurden, absichtlich angezündet oder mit Brandbomben beschossen. Wenn die einheimische Bauern- und Hirtenbevölkerung versuche, die Feuer mit bescheidensten Mitteln zu löschen, werde sie von türkischen Sicherheitskräften behindert. Gegen die vorsätzlichen Brandstiftungen hätten bereits am vergangenen Sonntag rund 15.000 Kurden in der Stadt Cizre protestiert. Auch in den Vorjahren habe die türkische Armee zwar regelmäßig in den kurdischen Bergen Waldbrände verursacht, berichtete der GfbV- Generalsekretär Tilman Zülch am Montag. "Erfolgreich war diese Strategie gegen die PKK jedoch nicht. Im Gegenteil: Diese drakonischen zerstörerischen Maßnahmen haben die Sympathie für die Rebellenbewegung in der Bevölkerung nur verstärkt."
In den vergangenen Tagen brannten nach Angaben der GfbV in folgenden Regionen Wälder und Buschgebiete:
am 26. Juli 2008 im Dreiländereck Türkei/Iran/Irak am 22. Juli 2008 in der Elazig am 20. Juli 2008 in der Provinz Hakkari am 19. Juli 2008 in der Provinz Siirt am 18. Juli 2008 in der Provinz Van am 15. Juli 2008 in der Provinz Diyarbakir am 13. Juli 2008 in der Provinz Mardin am 08., 09. und 11. Juli in der Provinz Diyarbakir
|