Unser Schulsystem erfordert die Unterstützung des Lernens der Schulkinder durch ihre Eltern. Wenn diese das nicht leisten können, und das ist häufig in Familien mit Migrationshintergrund oder niedrigem sozialen Status der Fall, haben die Kinder schlechte Chancen auf Schulerfolg. Kinder mit Migrationshintergrund sind im überdurchschnittlichen Maße von einer Überprüfung für den Förderschulbedarf und damit letztendlich von sozialer Selektion betroffen, wie das auch die PISA-Studien und der Bericht des UN-Sonderbeauftragten für das Menschenrecht auf Bildung, Vernor Muñoz, bestätigen. Nach unserer Erfahrung ist die Ausrichtung auf eine individuelle Förderung der Migrantenkinder notwendig, bei der die Kinder im Mittelpunkt stehen. Die Schulen in Deutschland können das unter den gegenwärtigen Bedingungen häufig nicht leisten. Um ihre Situation zu verbessern, organisiert die Initiative eine individuelle Förderung betroffener Kinder über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr in einem Umfang von 3 Stunden pro Woche durch Lehramtsstudierende und Studierende im BA Bildung und Förderung in der Kindheit der JLU Gießen. Die Mitglieder der Initiative begleiten die Arbeit der Studierenden durch regelmäßige Fallbesprechungen. Im Rahmen des universitären Forschungsprojektes "Bildliteralität und ästhetische Alphabetisierung" von Herrn Prof. Dr. Duncker, Frau Dr. Lieber, Herrn Dipl.-Päd. Gansen und Frau Dipl.-Päd. Kremling findet ein begleitendes Kolloquium statt. Profitieren sollen alle: Die Kinder und ihre Familien, die Studierenden, die Schulen, die Hochschullehre - wir alle als Gesellschaft.
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