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Grüne und SPD fordern Abschaffung der Residenzpflicht
Schleswig-Holstein

Grüne und SPD fordern Abschaffung der Residenzpflicht

Redaktion | 4. Januar 2010 | Leitartikel Seite 1 2 - Alle Seiten | Drucken | Weiterempfehlen | Bookmark

Die Grünen im Schleswig-Holsteinischen Landtag fordern (17/110) die Abschaffung der Residenzpflicht für Flüchtlinge und Asylsuchende. Unterstützt wird die Initiative von der SPD und der SSW. CDU und FDP stemmen sich dagegen – die Residenzpflicht stelle die Rückführung sicher.

STOP © flickr.com/photos/memestate (Richard Anderson) (bearb. MiGAZIN)

MiGbox: Die Residenzpflicht ist eine Auflage für in Deutschland lebende Ausländer, insbesondere für Asylbewerber und AusländerInnen im Status der Duldung (Geduldete). Sie verpflichtet den Ausländer sich nur in dem von der zuständigen Behörde festgelegten Bereich aufzuhalten.

„In keinem anderen Land der Europäischen Union existiert eine Residenzpflicht. Bei dieser räumlichen Beschränkung handelt es sich um eine Form der Kontrolle des Aufenthaltsortes von Flüchtlingen und Asylsuchenden durch die zuständige Ausländerbehörde.“, heißt es in der Antragsbegründung der Grünen im Schleswig-Holsteinischen Landtag zur Abschaffung der Residenzpflicht für Flüchtlinge und Asylsuchende.

Viele Flüchtlinge und Asylsuchende würden aus Unwissenheit die bestehende Regelung verletzen, die dann im schlimmsten Fall sogar in einer Gefängnisstrafe münden könne. Nach der geltenden Rechtslage begeht beispielsweise ein Flüchtlingskind, der Mitglied im örtlichen Fußballverein wird, beim ersten Auswärtsspiel, eine Ordnungswidrigkeit und beim zweiten u.U. schon eine Straftat. Auf diese Weise würde, so die Grünen weiter, zudem die sog. Ausländerkriminalität in der Kriminalitätsstatistik erhöht mit der Folge, dass Asylsuchende und Flüchtlinge öffentlich von Teilen der Bevölkerung als kriminell dargestellt würden.

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