Die Rechte der Kinder waren erneut auf der Agenda des Europa-Parlaments. Zur Debatte stand unter anderem ein Kopftuch-Verbot. Abgeordnete aus dem rechtskonservativen Spektrum hatten gefordert, ein solches müsse in eine künftige Richtlinie zum Schutz der Kinder aufgenommen werden. Der Vorschlag wurde von der Mehrheit abgelehnt, im Alltag aber stehen Schulen und Lehrer vor einer Herausforderung. "Ein Verbot verändert die Mentalität der Leute nicht", so die niederländische Liberale Sophia in't Veld. "Zwar kann man das Kopftuch, nicht aber die Gedanken dahinter verbieten. Mir missfällt es, dass man Leuten vorschreiben will, wie sie sich zu kleiden haben."Doch es ging nicht nur um das Kopftuch. Sondern auch um den Schutz der Kinder vor sexuellem Missbrauch und darum, die Verbreitung von Kinder-Pornographie im Internet zu verhindern. Weitere Fragen, die in diesem Zusammenhang erörtert wurden: die Einrichtung einer Europa-weiten Notruf-Nummer im Fall von Entführungen von Kindern und die Harmonisierung des Strafrechts. "Die EU sollte sich an der UN-Konvention zum Schutz der Rechte der Kinder orientieren", so Mickea Schuumann vom Netzwerk Kinder Europas. "Der neue EU-Vertrag ist eine gute Grundlage dafür, den Schutz der Rechte der Kinder wirksamer zu gestalten." Einige Abgeordnete forderten, die EU solle die UN-Konvention sowie einen entsprechenden Beschluss des Europarats unterzeichnen.