Nach verschiedenen Quellen vor Ort haben die kongolesischen Streitkräfte bei ihrem Rückzug schwere Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung Gomas begangen. Einwohner Gomas sprechen von einer Nacht des Terrors. Eine Quelle von der Monuc meint, daß man bei vorsichtiger Schätzung auf mindestens 30 Tote komme. Offiziell wurden diese Zahlen nicht veröffentlicht, da sie die offizielle Doktrin in Frage stellen, nach der die Rebellen daran gehindert werden müssen, in die Stadt einzudringen, um ein Blutbad zu verhindern.
Die Truppen des aufständischen Laurent Nkunda haben gestern Abend, kurz vor der Stadt Goma einen einseitigen Waffenstillstand ausgerufen um "die Bevölkerung Gomas nicht in Panik zu versetzen". (RTBF)
In der letzten Nacht ist es in allen Stadtteilen Gomas zu Tötungen, Vergewaltigungen und Plünderungen durch Soldaten der kongolesischen Armee gekommen. Bekannt wurden 9 getötete und 3 verletzte Zivilisten sowie 3 vergewaltigte Mädchen. Mehrere Privathäuser, Geschäfte und Restaurants wurden geplündert. Die Soldaten drangen, nach Aussage einer offiziellen Quelle, in die Häuser ein und verlangten Geld, Schmuck und andere Wertobjekte bevor sie sich mit ihrer Beute auf die Flucht machten. (ro)
Amnesty International hat in einer Pressemitteilung den Sicherheitsrat der UNO umgehend zusätzliche Truppen, Luftunterstützung uns anderes Material zur Unterstützung der Monuc in den Osten der DRKongo zu entsenden, um die Zivilbevölkerung zu schützen. (ai)
Der Bundestagsabgeordnete und Afrika Experte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert in einer Presseerklärung ein offensives Eingreifen der Monuc und des kongolesischen Staatspräsidenten Kabila.
Die EU-Kommission hat angesichts der Lage im Osten der DRKongo 4 Millionen € Nothilfe freigegeben. (afp)
Die britische humanitäre Organisation Oxfam hat heute angekündigt, ihre Aktivitäten in Goma (Nord Kivu) wegen der Kämpfe zu suspendieren und ihr ausländisches Personal zu evakuieren. (afp)
Der Rebellenchef Laurent Nkunda hat in einem Schreiben an den Chef der Monuc, Alan Doss, angekündigt, daß seine Organisation in der Nähe von Goma humanitäre Korridore öffnen will, um den humanitären Organisationen Zugang zu den Flüchtlingen hinter den Kampflienien zu ermöglichen. (afp)