Bei Roten und Grünen gibt es auf einmal das Gefühl des politischen Aufbruchs. Warum so plötzlich?
Wegen Koch und wegen der Schulpolitik dieser Landesregierung. Der aktuelle Regierungschef hat den Unmut der Eltern unterschätzt. In dieser Grundstimmung sagen viele Väter und Mütter, wir wollen die CDU auch nicht in einer Koalition, wir wollen die überhaupt nicht mehr in der Verantwortung in Hessen. Das haben die in Wiesbaden nicht gemerkt.
Also entscheidet bei dieser Landtagswahl die Wucht, die enttäuschte Eltern entfalten?
Ja, das wird ausschlaggebend sein. Dann muss klar sein: Es gibt eine potenzielle Mehrheit jenseits von CDU und FDP. Diese Mehrheit muss sich in Rot-Grün niederschlagen. Andere Konstellationen würden die Politikfähigkeit in der Alternative zu Koch schwächen. Und das hätte Auswirkungen bis hin zur Bundestagswahl im kommenden Jahr. Denn wenn in Hessen eine neue Koalition schwächelt, würde das die neoliberale Politik im Bund nur stärken. Wer wirklich eine handlungsfähige Alternative in Hessen will, muss Rot-Grün möglich machen. Das ist keine Garantie dafür, dass es gut wird, aber eine Garantie dafür, dass man handlungsfähig ist.