03.02.2010, 19:00-21:00 Uhr:
Impuls für aktives Gedenken und Erinnern in Gießen • Präsentation des »Antifaschistischen Stadtführers« für Gießen
Im Sommer 1989 wurde von der DGB-Jugend (Jugendbildungsreferat Mitte) der antifaschistische Stadtführer für Gießen herausgegeben. Ziel war es, insbesondere »jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich mit der Geschichte dieser Gegend auseinanderzusetzen, Lehren zu ziehen, um nie wieder die Fehler der Vergangenheit machen zu müssen.«
Der 20. Jahrestag war für usn Anlass und Ansporn, den Stadtführer neu aufzulegen und ihn ab April 2010 wieder als roten Faden für Stadtführungen benutzen zu können. Wir wollen in dieser Veranstaltung den Stadtführer und das Konzept der künftigen Stadtführungen präsentieren. In dem Einladungsflyer heißt es:
- Während des deutschen Faschismus fielen über 40 Millionen Menschen den Nazis und den Weltherrschaftsplänen der »deutschen Eliten« zum Opfer. Sie wurden in den Lagern oder bei rassistischen Menschenversuchen zu Tode gequält, auf offener Straße vom antisemitischen Mob erschlagen oder von Wehrmacht und Waffen-SS in einem beispiellosen Vernichtungskrieg ermordet.
Trotz dieser beispiellosen Verbrechen waren nur relativ wenige Menschen in Gießen und dem übrigen Deutschland bereit, Widerstand zu leisten. Im Gegenteil: Große Teile der Bevölkerung standen bis zum Ende hinter dem faschistischen System und seiner menschenverachtenden Ideologie. Daher musste die Befreiung von außen durch die Alliierten erfolgen.
Die faschistischen Verbrechen fanden nicht nur an entfernten Orten statt. Auch in Gießen gab es Täter und Opfer. In dieser Veranstaltung soll an ausgewählten Beispielen deren Geschichte erzählt werden, die politischen Rahmenbedingungen beschrieben werden und schließlich auf den auch in Mittelhessen wieder erstarkten Neofaschismus eingegangen werden.
Wir möchten mit dem Angebot künftiger Stadtführungen Impulse geben für eine lebendige Form des Gedenkens und Erinnerns in Gießen. Gemeinsam mit der zweiten Auflage des antifaschistischen Stadtführers für Gießen wird ein multimediales Bündel an Produkten produziert werden. Hierzu gehört die digitalisierte Veröffentlichung der hier zusammengefassten Texte und Bilder in Form einer cd-rom und im Internet sowie eine spezielle Bilder- und Dokumentensammlung für Begleiter-/innen bzw. Referent-/innen, die künftig die Stadtrundgänge wieder führen sollen.
Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit dem Neofaschismus und der heutigen extremen Rechten.
Die künftigen Stadtführungen sind eine Zeitreise durch die Deutsche Geschichte von 1933 - 1945 in Gießen und erzählt von den Tätern, Gegnern, Opfern des Faschismus und den Alliierten Befreiern.
Ort: Gewerkschaftshaus Gießen | Dachsaal • Walltorstraße 17, Gießen Kontakt: DGB-Region Mittelhessen Büro Gießen Rückfragen an Ernst Richter Weitere Informationen:
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