Rote Karte dem Rassismus
Unter diesem Motto nutzte am Donnerstag, 13.5.2010, eine kleine Gruppe die Gelegenheit des Benefizspiels Eintracht Wetzlar gegen 1. FC Kaiserslautern für eine Mahnwache. Anlass waren die Äußerungen des Vorsitzenden der Eintracht Wetzlar, Hans-Jürgen Irmer, der sich leider in den letzten Wochen wieder einmal durch besonders abfällige Bemerkungen gegenüber Muslimen hervorgetan hatte. Deshalb verteilten die Anwesenden „gelb-rote Karten für Irmer“, um auf seine gesellschaftlichen Fouls hinzuweisen.
Außerdem verteilten sie Auszüge aus dem Offenen Brief "Irmer durchkreuzt die Integartion an Lahn und Dill" .
„Wetzlar ist in den kommenden drei Jahren Modellregion für Integration. Was Herr Irmer da tut, läuft diesem Projekt total zuwider. Diese veraltete Politik der Ausgrenzung bringt uns nicht weiter in einem menschenwürdigen Zusammenleben weltweit“, sagte Simone Ott, die Anmelderin der Mahnwache. Sie findet es richtig, auch die anströmenden Fußballfans von diesen Vorfällen zu unterrichten.
„In so ziemlich jedem Verein gibt es muslimische Spieler. Wenn die Irmers Äußerung hören, wir bräuchten nicht mehr Muslime, sondern weniger, muss sie das menschlich hart treffen. Das ist nicht tragbar für eine demokratische aufgeschlossene Gesellschaft.“ Mit unserer Aktion wollen wir keine Spielverderber sein – im Gegenteil: wir möchten das Benefizspiel im wörtlichen Sinne verstehen: „Gutes Tun für die Menschen in Haiti und für das friedliche Miteinander in der großen Welt, aber auch in Wetzlar! “ Die demonstrierende Gruppe will das Thema „Rassismus“ nicht ruhen lassen. Wenn fremdenfeindliche Aussprüche fielen, hätte jedeR die Pflicht, dagegen aufzustehen. Und eine öffentliche Versammlung gehöre wie die Meinungsfreiheit zu den grundgesetzlich verbrieften demokratischen Rechten in der BRD. Irmers Diffamierungen seiner KritikerInnen fielen nur auf ihn selbst zurück. Inzwischen haben Engagierte, die z.B. Leserbriefe zu diesem Thema schrieben, schon Drohbriefe und -anrufe bekommen. Das Vorgehen gegen rassistische und menschenfeindliche Äußerungen ist also dringend nötig.
S. Ott
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