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News aus der AMADEU ANTONIO STIFTUNG |
NEWSLETTER DER AMADEU ANTONIO STIFTUNG Ausgabe Nr. 54, September 2009 5.432 Abonnenten aus Zivilgesellschaft, Politik und Medien in Deutsch und 270 in Englisch
Dies ist der E-Mail-Newsletter der Amadeu Antonio Stiftung mit aktuellen Mitteilungen aus der Stiftung, vom Opferfonds CURA und den Internetportalen www.mut-gegen-rechte-gewalt.de und www.netz-gegen-nazis.de.
English Version: www.amadeu-antonio-stiftung.de/eng/newsletter
INHALTSVERZEICHNIS- 1. IN EIGENER SACHE
- 2. MUT GEGEN RECHTE GEWALT
- Aufatmen in Thüringen, Wiedereinzug der NPD in Sachsen
- 361° Toleranz im Netz startet
- 3. PROJEKTE FÜR DEMOKRATISCHE KULTUR
- Gegenoffensive zur Schulhof-CD
- Ausstellung: Bad Langensalza - Außenlager KZ Buchenwald
- 4. AMADEU ANTONIO STIFTUNG AKTIV
- Großes Abschlusskonzert von "Nazis aus dem Takt bringen"
- Wie weiter im Kampf gegen Rechtsextremismus?
- 5. BÜRGERSTIFTUNGEN FÜR DEMOKRATISCHE KULTUR
- Bürgerstiftung Wedding per Ausschreibung
- Labyrinth der Erinnerungen
- 6. AUS DER ZIVILGESELLSCHAFT
- Das Buch gegen Nazis
- "Fest der Völker" in Pößneck verhindern
- 7. AUSGEWÄHLTE TERMINE
- IMPRESSUM
1. IN EIGENER SACHELiebe Leserinnen und Leser,
kennen Sie das? Sie lesen eine Meldung und wissen nicht recht, ob dies eigentlich eine gute oder eine schlechte Nachricht ist. Der Wahlmonat hat begonnen. Die gute Nachricht: Die NPD steht NICHT kurz vor der Machtübernahme! Weder in Sachsen noch in Thüringen (vom Saarland und NRW ganz zu schweigen - da wurde sie zur Splittergruppe degradiert). In Sachsen hat sie mehr als drei Prozentpunkte eingebüßt und in Thüringen ist es ihr nicht gelungen, in den Landtag einzuziehen. Das ist fabelhaft, ein Erfolg der Demokraten, eine Ermutigung für diejenigen, die sich vor Ort engagieren und eine Hoffnung für uns alle, dass unsere Arbeit vielleicht doch ablesbare Ergebnisse bringt. Herzlichen Glückwunsch! Die schlechte Nachricht: In Sachsen haben sich die Nazis etabliert, und trotz aller Skandale auch im Landesparlament: braun gehört in vielen Kommunen längst zum ganz normalen Farbenspektrum, und wer dort nachfragt, kriegt viel zu oft trotzige oder hilflose, stets aber unangenehme Abwehr zu spüren. Ganz nach dem Motto: Es gibt kein Problem, wenn man nicht darüber spricht. Und wer darüber spricht - so ist es immer beim Tabu - bringt das Problem selbst hervor, macht es sichtbar und ist somit auch dafür verantwortlich. Das gleiche gilt für Thüringen. Die NPD ist nicht im Parlament und Punkt. Also gibt es dazu auch keine Debatte. Zwar hat sie ihre Prozentzahl gegenüber der letzten Landtagswahl verdoppelt und lag trotz hoher Wahlbeteiligung nur wenig unter der magischen 5-Prozent-Hürde, aber sie ist drunter und damit nicht sichtbar.
Dass über die Verdreifachung der NPD-Kreisverbände in den letzten Jahren, die NPD Abgeordneten in den Kommunen, über die Opfer der Rechtsextremen und den bräunlichen Dunst über vielen Regionen in Thüringen bisher kaum gesprochen wurde, war und ist der Humus, den die Nazis brauchen, um sich ungestört zu entwickeln. Wenn man also eine präsente und im Landesparlament sichtbare NPD will, dann nur weiter so! Nächstes Mal schaffen sie es unter diesen Bedingungen ganz bestimmt. Dabei hat es in beiden Ländern erst kürzlich Ereignisse gegeben, die durchaus hätten Anlass sein müssen, die Rechtsextremen fortzujagen, statt sie zu wählen. Der Mord an der jungen Ägypterin Marwa E. in Dresden ist erst wenige Wochen her, doch statt eines Aufschreis gab es meist nur unwürdige und instrumentalisierende Diskussionen darüber, ob dies ein Fall von "Islamophobie" war oder nicht. Und wie die Stadt nun im Ausland dastehen würde. Und ob der Täter nun wirklich als Deutscher zu sehen sei - also Grund zu kollektiver Wut und Scham liefere oder doch eher nicht, weil er doch lediglich unter dem Label des deutschen Blutes aus Russland eingewandert sei.
Der andere Fall ist der des schwarzen Politikers Zeca Schall, der in Hildburghausen für die CDU Thüringen kandidierte. Die NPD hatte ihn seiner Hautfarbe wegen bedroht und verhöhnt und damit ihre Anhängerschaft mobilisiert. Diese gezielte Provokation galt der Demokratie, diesmal in Gestalt der CDU, die es gewagt hatte, einen Schwarzen aufzustellen und für die Wahl auch auf einem Plakat mit dem Spitzenkandidaten Dieter Althaus abzubilden. Getroffen hat es aber vor allem den Angegriffenen - seine Partei sah von einer überzeugten und überzeugenden Parteinahme zu Gunsten Schalls ab und ließ gleich in den folgenden Tagen das Wahlplakat mit dem Bedrohten überkleben. Mit dem Abbild viel blonderer und weißerer Thüringer Menschen. Wissen Sie, was eine Thüringer Schall-Welle ist? Damit kann man die Reaktionszeit messen zwischen der Instrumentalisierung eines schwarzen Kandidaten und der Verleugnung vom Problem Rechtsextremismus und der Person Schall im Fall einer Attacke auf das zentrale Sinnesorgan der Demokratie, dem nicht verhandelbaren Grundsatz der Gleichwertigkeit aller Menschen. Hier war die Reaktionszeit rekordverdächtig, oder ist Ihnen aufgefallen, dass die CDU auch nur einen Zentimeter mehr als das minimal Notwendige getan hätte, sich deutlich gegen die Nazis im eigenen Land zu positionieren?
Die gute Nachricht ist: In Thüringen wird eine neue Regierung wenigstens irgendwie auf die NPD reagieren. Die schlechte: In Sachsen kann man nur auf Kontinuität in dieser Sache hoffen. Die gute Nachricht ist: Bei der Bundestagswahl hat die NPD keine Chance. Die schlechte: Wird eine neue Regierung verstehen, dass dies nur so bleibt, wenn wir hier noch konflikt- und handlungsfähiger werden, als es bisher der Fall war, und dass wir dafür Unterstützung brauchen? Gewiss, von Machtübernahme kann keine Rede sein, doch dieses beschämende Problem einer etablierten, wachsenden und radikalen Neonazibewegung zu ignorieren, bringt - wie alle Erfahrung zeigt - keine guten Nachrichten hervor. Nur schlechte.
Anetta Kahane
PS: Wenn Sie Lust und Zeit haben: Am Freitag, den 9. Oktober 2009 wollen wir in aller Ruhe nach den Bundestagswahlen in Gera unsere Kampagne "Kein Ort für Neonazis" auswerten. Im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung mit der Friedrich-Ebert-Stiftung diskutieren wir einen Tag lang über "Kein Ort für Neonazis - Rechtsextremismusbekämpfung in Thüringen als Aufgabe von Zivilgesellschaft und Staat" im Jugendclub Crash.
2. MUT GEGEN RECHTE GEWALTAufatmen in Thüringen, Wiedereinzug der NPD in Sachsen "Eine Verdopplung des rechtsextremen NPD-Stimmenanteils sollte für die neue Regierung in Thüringen Warnung genug sein, endlich aktiv zu werden und ein Landesprogramm gegen Rechtsextremismus aufzulegen", kommentiert Timo Reinfrank von der Amadeu Antonio Stiftung das Wahlergebnis der NPD in Thüringen, die mit 4,3 Prozent den Einzug in den Landtag nur knapp verfehlt hat. Die Amadeu Antonio Stiftung hatte im Vorfeld mit den Kampagnen "Kein Ort für Neonazis" und "Deine Stimme gegen Nazis" deutlich gemacht, dass die NPD keine wählbare Alternative zu demokratischen Parteien darstellt. Im Freistaat Sachsen ist der NPD mit 5,6 Prozent dagegen zum ersten Mal der Wiedereinzug in ein Landesparlament gelungen. Dazu Reinfrank: "In den vergangenen fünf Jahren hat die NPD-Fraktion in Sachsen nichts bewirkt. Den Wiedereinzug verdanken sie vor allem ihrer Graswurzel-Strategie der kommunalen Verankerung, wie sie diese beispielsweise in der Sächsischen Schweiz erfolgreich umsetzen". Im Saarland verlor die NPD 2,5 Prozent, sie erhielt nur noch 1,5 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Hürde für die staatliche Parteienfinanzierung hat die Partei damit jedoch genommen, wie auch in Thüringen und Sachsen. Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen konnte "Pro Köln" mit seinem rassistischen Wahlkampf das Ergebnis von 2004 leicht auf 5,38 Prozent verbessern, landesweit erreichte "Pro NRW" nur 0,6 Prozent. Michael Sturm vom Mobilen Beratungsteam Münster gibt jedoch zu bedenken: "Überall wo die Initiative angetreten ist, wurde sie auch gewählt."
Infos zu den Wahlen: www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/projekte/aktuelle-aktionen/forderungen-nach-den-landtagswahlen/
361° Toleranz im Netz startet Beherrschen die Nazis schon das Internet? Anetta Kahane von der Amadeu Antonio Stiftung macht ein Dominanzbestreben der Neonazis im Netz aus: "Die Nazis sind sehr aktiv im Netz, dem müssen wir etwas entgegen setzen." Warme Worte würden da nicht helfen und auch Verbote hält Kahane für nicht sinnvoll. "Nur 16 Prozent der Inhalte, die Nazis ins Internet stellen, sind strafbar." Mit Gegenangeboten müsse man versuchen, die Kommunikation im Netz zu verändern. Deswegen startet Youtube zusammen mit der stern-Aktion "Mut gegen rechte Gewalt", der Kampagne "Laut gegen Nazis" und weiteren Partnern die Aktion "361° Toleranz - der YouTube Schülerwettbewerb gegen Ausgrenzung und Rassismus". Bis zum 16. Oktober 2009 können Schülerinnen und Schüler ihre Videos, die sich mit den Themen Alltagsrassismus, Ausgrenzung und Rechtsextremismus beschäftigen, auf den Kanal www.youtube.de/361grad hochladen. Als Hauptpreis winkt den Gewinnern ein "Schulfest für 361° Toleranz" mit einem Auftritt der Band Silbermond und anderen Musik-Acts auf dem Schulhof.
Aufrufvideo und Infos: www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/meldungen/361grad/
3. PROJEKTE FÜR DEMOKRATISCHE KULTURModerne Medien werden von Rechtsextremen häufig genutzt, um Menschen emotional anzusprechen und auf diese Weise den Weg zu bereiten für menschenverachtendes, rechtsextremes Gedankengut. Vor Wahlkämpfen verteilt die NPD beispielsweise ihre "Schulhof-CDs" mit rechtsextremen Liedern an Schülerinnen und Schüler - wohl wissend, dass viele Jugendliche über die Musik in die Szene einsteigen. Wir möchten Projekte unterstützen, die der Instrumentalisierung von Musik und Bildern durch Rechtsextreme etwas entgegensetzen. Dafür brauchen wir Ihre Hilfe.
Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende: www.amadeu-antonio-stiftung.de/spenden-und-stiften
nach obenGegenoffensive zur Schulhof-CD "Macht eure Augen auf / Nutzt den Verstand als eure Faust". So heißt es in einem Songtext der Band "Show Off Freaks", der sich auf eindringliche Weise mit rechtsextremer Gewalt beschäftigt. Der Song ist auf einem Sampler zu finden, der im Superwahljahr der Politikmüdigkeit unter Jugendlichen etwas entgegensetzen will. Die Band ist eine von vielen, die sich am Projekt "Soundwahl" der Kreuzberger Musikalischen Aktion (KMA) beteiligen. Denn 2009 ist ein wichtiges Jahr: Am 27. September finden nicht nur Bundestagswahlen statt, sondern auch Landtagswahlen in Brandenburg. Dort ist die KMA am häufigsten mit ihrer mobilen Bühne, dem "Startruck", unterwegs. Im Vorfeld der Wahlen will das Projekt als Gegenoffensive zur "Schulhof-CD" der NPD an Schulen, Jugendzentren und bei Konzerten 3.000 Stück des "Soundwahl"-Samplers verteilen. Zusätzlich findet eine Konzerttournee mit den beteiligten Künstlern statt. Förderer von Soundwahl ist die stern-Aktion "Mut gegen rechte Gewalt".
nach obenAusstellung: Bad Langensalza - Außenlager KZ Buchenwald "Jedem das Seine". Dieser uralte Rechtsgrundsatz hat sich in seiner Perversion durch die Nazis - als Toraufschrift des Konzentrationslagers Buchenwald - in das kollektive Gedächtnis eingegraben. Das KZ Langensalza, ein Außenlager von Buchenwald, ist demgegenüber völlig unbekannt. Auch in Bad Langensalza selbst weiß kaum jemand, dass vor 65 Jahren 500 Häftlinge des Stammlagers zu Arbeiten in den Fabriken der Junkers Werke gezwungen wurden. Bereits im vergangenen Jahr hat sich eine Gruppe Jugendlicher zusammengefunden, diese Lücke zu füllen. "Unsere Motivation ist, die Grundlagen unserer Demokratie immer wieder neu bewusst zu machen", so die Initiatoren. So wurde in kleinteiliger Recherchearbeit eine Broschüre entworfen, die nun über die Hintergründe der Geschehnisse der letzten Kriegsjahre aufklärt. Doch sollte es dabei nicht bleiben: "Bei der Recherche ist so viel Material zum Vorschein gekommen, dass die Idee einer Ausstellung in unseren Köpfen reifte." Mit Hilfe der Kampagne "Kein Ort für Neonazis in Thüringen" der Amadeu Antonio Stiftung war es den Jugendlichen möglich, diesen Plan zu realisieren. Durch den großen Erfolg der ersten Ausstellung angespornt, ist auch schon die nächste Ausstellung in Planung. Ab dem 6. September ist sie im "Klagetor Bad Langensalza" zu sehen.
4. AMADEU ANTONIO STIFTUNG AKTIVnach obenGroßes Abschlusskonzert von "Nazis aus dem Takt bringen" Endlich stehen sie fest, die Bands für das große Abschlusskonzert von "Nazis aus dem Takt bringen - starke Stimmen gegen Rechts" am 6. September 2009 im Berliner Stadion "An der Alten Försterei": Jeannette Biedermann, Rainer von Vielen, Mic Donet und QuietStorm von den Brothers Keepers und viele weitere Bands sowie natürlich die drei Gewinnerbands des Myspace-Wettbewerbs, allen voran COSMA aus Berlin. Das freut auch Dirk Zingler, Präsident des 1. Union Berlin: "Mit dem Konzert in unserem Stadion geben wir einer wichtigen Aktion gegen Nazis einen sehr großen Resonanzboden und beziehen auch ganz klar Stellung im Kampf gegen Rechtsextremismus." Die Amadeu Antonio Stiftung ist Partner und Veranstalter des von Frank-Walter Steinmeier, Smudo, The BossHoss, Tim Renner, Oceana und Michael Sommer initiierten Projekts. Der Eintritt zum Konzert ist kostenlos, aber Mitglieder rechtsextremer Gruppen, Kameradschaften oder Parteien sind unerwünscht.
Weitere Infos: www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/abschlusskonzert
nach obenWie weiter im Kampf gegen Rechtsextremismus? Als Reaktion auf die Landtags- und Kommunalwahlen haben Ende August 45 Organisationen und Initiativen, darunter Gesicht zeigen e.V. , der Zentralrat der Juden in Deutschland und die Amadeu Antonio Stiftung, ein gemeinsames Positionspapier "Wie weiter im Kampf gegen Rechtsextremismus" der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie wollen im Vorfeld der Bundestagswahlen darauf aufmerksam machen, dass im Dezember 2010 die Bundesprogramme gegen Rechtsextremismus "kompetent. für Demokratie" und "VIELFALT TUT GUT" enden. Das Papier stellt die aktuellen zivilgesellschaftlichen Positionen zur Arbeit und zur Zukunft der Bundesprogramme gegen Rechtsextremismus vor. Insbesondere fordert das Papier die Sicherstellung ausreichender finanzieller Mittel, die eine kontinuierliche Arbeit in den Bereichen Förderung der lokalen Zivilgesellschaft und Gemeinwesenarbeit, Erweiterung der politischen Bildung und Prävention zum Thema Rechtsextremismus sowie Ausbau der Beratungsstrukturen für Opfer rechter Gewalt und Mobile Beratung ermöglicht. Aber auch Standards im Umgang mit Rechtsextremismus werden eingefordert, wie die prozessorientierte Arbeit der Mobilen Beratungsteams, der Ausbau der Opferberatungsstrukturen oder die Orientierung auf Menschenrechte im kommunalen Raum.
Das Positionspapier im Netz: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/w/files/pdfs/positionspapierbundestagswahlen2009.pdf
5. BÜRGERSTIFTUNGEN FÜR DEMOKRATISCHE KULTURnach obenBürgerstiftung Wedding per Ausschreibung Eine Bürgerstiftung wünschen sich die Bewohner des Brunnenviertels im Berliner Stadtteil Wedding, die dem Vorschlag zur Gründung einer Stiftung im Rahmen des Förderprogramms "Soziale Stadt" zugestimmt haben. Das Quartiersmanagement Brunnenviertel sucht nun einen Träger für den Aufbau der Bürgerstiftung. "Die Bürger in Wedding haben nicht ausreichend Geld, aber oftmals Zeit, die sie spenden können. Diese Ressource sollte für die Verbreitung des Bürgerstiftungsgedankens, für die Akquise von Kleinstspenden aus der Bürgerschaft, und für die Aktivierung weiterer Zeitspender sinnvoll und wertschätzend genutzt werden", so das Quartiersmanagement Brunnenviertel-Brunnenstraße. Interessierte Träger und Einzelpersonen können sich bis zum 7. September 2009 bewerben, Kontaktdaten und nähere Informationen zur Ausschreibung gibt es auf der Website des Quartiersmanagement Brunnenviertel.
Mehr Informationen zum Thema: www.community-foundations.de
nach obenLabyrinth der Erinnerungen "Wir möchten einerseits an die Tradition der Gesprächskreise und Runden Tische nach der Wende erinnern, andererseits wollen wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltungsreihe dazu anregen, ihre persönlichen Erfahrungen in dieser Zeit zu reflektieren", so Helga Thomé von der Bürgerstiftung Barnim-Uckermark . Mit der Veranstaltungsreihe "Gesprächskreise: 20 Jahre nach der Wende" will die Bürgerstiftung eine schöne Tradition aus der Nachwendezeit wieder aufleben lassen. Die Bürger Eberswaldes hatten sich nach dem Fall der Mauer bis 1994 regelmäßig getroffen, um zusammen über gewaltfreies Miteinander zu diskutieren. Drei Gesprächsabende sind bis Dezember 2009 geplant, mit Lesung, Filmvorführung oder Vortrag und anschließendem Gespräch. Die Bürgerstiftung stellt dieses Projekt auch beim "Forum Bürgerstiftungen Ost" vor, das am 10. September um 13.30 Uhr zusammen mit der Aktiven Bürgerschaft in den Räumen der Amadeu Antonio Stiftung stattfindet. Besonderer Gast ist u.a. der parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kasparick, MdB. Teilnehmen können nur angemeldete Bürgerstiftungsvertreter.
Weitere Infos unter: www.barnim-uckermark-stiftung.de
6. AUS DER ZIVILGESELLSCHAFTnach obenDas Buch gegen Nazis Für Menschen, die mit Neonazis zu tun bekommen, stellen sich oft viele Fragen. Antworten auf gleich 70 davon gibt "Das Buch gegen Nazis": Was ist verkehrt daran, wenn die NPD "mehr Gemeinschaft" fordert? Soll man Nazis aus dem Sportverein werfen? Was ist schlimm daran, wenn in meiner Stadt ein rechter Klamottenladen eröffnet? "Das Buch gegen Nazis" basiert auf den Inhalten von NETZ-GEGEN-NAZIS.de und dem "Mut-ABC für Zivilcourage" und ist von Toralf Staud (Autor für DIE ZEIT) und Holger Kulick (mut-gegen-rechte-gewalt.de) herausgegeben. Es bietet einen fundierten, gut zu lesenden Einstieg in die Welt des Rechtsextremismus - und gibt vielfältige Tipps, demokratisch dagegen aktiv zu werden (Verlag Kiepenheuer & Witsch, 303 S., 12,95 Euro).
Zum Buch: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/das-buch-gegen-nazis-1010
nach oben"Fest der Völker" in Pößneck verhindern Das internationale Nazitreffen "Fest der Völker" findet dieses Jahr am 12. September in Pößneck statt. Mehrere tausend Neonazis werden erwartet. Ziel ist ein "Europa der Vaterländer" - Ethnopluralismus in Reinform. Das "Europa der Vaterländer" soll ein Gegenentwurf zum Kosmopolitismus und zum "Multi-Kulti" der Europäischen Union sein. Plastisch heißt das: "Deutschland den Deutschen. Die Türkei den Türken". Es geht also um Homogenität nach innen und maximale Differenz nach außen. Für 2009 sind wieder einige Größen der internationalen "Blood and Honour"-Szene angekündigt. Das "Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus" in Pößneck ruft zu Gegenveranstaltungen auf und bietet Trainings für friedliche Blockaden.
Infos: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/internationales-neonazitreffen-deutschland-fest-der-voelker-2009-3415
7. AUSGEWÄHLTE TERMINE- Mittwoch, 2. September, 19.00 Uhr, Jena Vorstellung "Buch gegen Nazis" mit Holger Kulick, Mut gegen rechte Gewalt, Knebelstraße 10, Jena
- Donnerstag, 3. September, 18.00 Uhr, Berlin Diskussion zu 100 Tagen nach den Kommunalwahlen in sieben Bundesländern - Handlungsstrategien gegen Rechtsextreme in kommunalen Gremien, in Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung. Oranienburgerstraße 28/30, Berlin-Mitte
- Samstag, 5. September, ab 9.30 Uhr, Dresden Das Kulturbüro Sachsen und die Amadeu Antonio Stiftung veranstalten am die erste Konferenz sächsischer Bürgerinitiativen. Thema: "20 Jahre zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie und Menschenrechte", Bürgerstrasse 68, Dresden
- Sonntag, 6. September, Berlin Abschlusskonzert des Wettbewerbs "Nazis aus dem Takt bringen", mit Jeannette, The BossHoss, Mic Donet&QuietStorm, Rainer von Vielen u.a., im Stadion "An der Alten Försterei", Berlin
- Donnerstag, 10. September, 13.00 Uhr, Berlin Erfahrungsaustausch für Bürgerstiftungen beim "Forum Bürgerstiftungen Ost 2009" in Kooperation mit der Aktiven Bürgerschaft in der Amadeu Antonio Stiftung, Linienstr. 139, Berlin-Mitte
- Samstag, 12. September, 15.00 Uhr, Salzgitter-Bad Präsentation eines Jugendprojektes im Rahmen des "Vielfalt tut gut"-Projektes "Lokale Geschichte sichtbar machen" der Amadeu Antonio Stiftung, an der auch Überlebende des KZ Salzgitter teilnehmen, Parkplatz am Ende der Friedrich-Ebert-Straße, Salzgitter-Bad
- Samstag, 12. September, 10.00 - 18.00 Uhr, Zossen Tag der offenen Tür und Eröffnung des "Hauses der Demokratie" ab 10 Uhr mit Gesprächsrunde zum Thema "Jugend und Rechtsradikalismus", Bands und Kinderprogramm
- Samstag, 12. September, 10.00 - 18.00 Uhr, Pößneck "'Fest der Völker' in Pößneck verhindern", u.a. mit der Kampagne "Kein Ort für Neonazis in Thüringen"
- Mittwoch, 16. September, 19.00 Uhr, Köln Vorstellung "Buch gegen Nazis", mit Toralf Staud, Moritz Müller-Wirth, Die ZEIT, Steffi Jones und Andreas Kossiski, in der Buchhandlung Ludwig im Hauptbahnhof Köln
- Donnerstag, 17. September, 20.00 Uhr, Hamburg Vorstellung "Buch gegen Nazis" im Kesselhaus, mit Toralf Staud und Moritz Müller-Wirth, am Santorkai 30, Hamburg
- Samstag, 19. September, 13.00 Uhr, Berlin-Schöneweide Fest für Demokratie und Toleranz. Simone Rafael, netz-gegen-nazis.de, moderiert einen Polit-Talk mit den Direktkandidaten für Treptow-Köpenick, u.a. Gysi (Linke) und Wasserhövel (SPD), am Bahnhof Schöneweide, Berlin
- Samstag, 19. September, 14.00 - 22.00 Uhr, Berlin-Hohenschönhausen "Livin n Concrete"-Festival mit verschiedenen Bands und Skateboardcontest, unterstützt durch die Amadeu Antonio Stiftung, auf dem Prerower Platz in Berlin-Hohenschönhausen
- Samstag, 19. September, 16.00 Uhr, Eberswalde Fete F.E.T.E mit Mutabor, Lingerie und Splitting Society auf dem Marktplatz Eberswalde
- Montag, 21. September, 19.00 Uhr, Berlin Diskussionsveranstaltung "Rechtsextremismus im Kiez", u.a. mit Nils Annen, Björn Böhning (beide SPD), Initiative gegen Rechts und Timo Reinfrank, Amadeu Antonio Stiftung, Grünberger Str. 84, Berlin
IMPRESSUMCopyright (c) 2009 Redaktionsschluss: 31.08.2009
Wenn Sie den E-Mail-Newsletter (nicht mehr) beziehen möchten, tragen Sie sich bitte auf der Website www.amadeu-antonio-stiftung.de ein (aus).
Amadeu Antonio Stiftung Schirmherr: Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse
info@amadeu-antonio-stiftung.de www.amadeu-antonio-stiftung.de Linienstrasse 139 10115 Berlin Tel. 030. 240 886 10 Fax 030. 240 886 22
Konto der Amadeu Antonio Stiftung: Deutsche Bank Bensheim, BLZ 50970004, Konto 030331300
Sollten Sie zur Verwendung von Spenden Fragen haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden.
Redaktion: Nora Winter, Martin Hünemann, Verena Haßler und Jan Schwab; Mitarbeit: Berit Lusebrink, Sebastian Brux, Anetta Kahane, Holger Kulick, Andrés Nader, Heike Radvan, Simone Rafael und Timo Reinfrank (verantwortlich). Herzlichen Dank an Virgina Schildhauer für die Übersetzung.
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