Erste Antifaschaistische Stadtführung des Projektes »Weg der Erinnerung«
Unerwartet viel Besucher/-innen - Aufteilung des Stadtgangs in drei Gruppen
Der »Tatort Wetzlar: 1933-1945« stieß auf ein unerwartet großes Publikumsinteresse. Rund 80 Interessierte waren der Einladung des Wetzlarer »Bündnis gegen Nazis« gefolgt und ließen sich von einem halben Dutzend Begleitern während des dreistündigen antifaschistischen Stadtrundgangs historisches Geschehen an 18 ausgewählten Stationen erläutern. Das von dem pensionierten Wetzlarer Lehrer Klaus Kirdorf initiierte Projekt »Weg der Erinnerung« wurde bewusst am Antikriegstag 1. September gestartet, um der geschätzten 40 Millionen Kriegstoten des von den Nazis entfesselten Krieges zu gedenken.
Gefördert wird die Initiative vom Lahn-Dill-Kreis und der Stadt Wetzlar im Rahmen des bundesweiten Programms »Toleranz fördern – Kompetenz stärken«. Dem eigentlichen Stadtrundgang geht jeweils eine knapp halbstündige Einführung ins Thema voran, die in den Räumen des Kulturzentrums »Franzis« erfolgt. Zur Vor- und Nachbereitung dient eine gut illustrierte 70-seitige Broschüre, die in einer Startauflage von 2.500 Exemplaren erschienen ist und mit der künftig verstärkt in Schulen gearbeitet werden soll. Siegmar Roscher vom Franzis-Team war als „Hausherr“ beim Auftakt zugegen: »Die ehemaligen Leitzbaracken sind ein einmaliges Gebäude. Hier waren ab 1940 italienische Fremdarbeiter und zu Kriegshilfsdiensten verpflichtete junge Frauen untergebracht. Es ist dringend geboten, dass dieses Areal unter Denkmalschutz gestellt wird.«