Jugendliche geben den Kandidaten ihre Stimme – und setzen mit ihrer Wahl ein Achtungszeichen: Die NPD schneidet stark ab.
Wahlparty nach der Abstimmung im Pirnaer Jugendhaus Hanno am Sonnabend: Elaine Melissa Schubert, Chantal Hendricks, Katharina Scheller, Michelle Richter, Cindy Klauck und Julia Hinze aus Freital sprechen über ihre ersten Erfahrungen mit Stimmzetteln, Parteien und Kandidaten. Foto: Marko Förster
Eine Woche lang durften Jugendliche bis 17 Jahre im Landkreis das Wählen proben. Sie konnten ihre Stimme den echten Bundestagskandidaten geben. Vorher wurden sie in Schulen und Jugendeinrichtungen darauf vorbereitet. Jetzt steht das Ergebnis fest.
Das Ergebnis
Insgesamt haben 1521 junge Menschen teilgenommen. Im sachsenweiten Vergleich hat der Landkreis damit die höchste Beteiligung an der U18-Wahl erreicht. Das Ergebnis unterscheidet sich jedoch gravierend von dem in Sachsen und im gesamten Bundesgebiet. Außerdem gibt es große Unterschiede im Stimmverhalten der jungen Menschen in den beiden Altkreisen. Klar vorn sehen die U 18-Wähler im Landkreis die CDU/CSU, gefolgt von der FDP sowohl bei der Erst- als auch bei der Zweitstimme.
Zu denken gibt jedoch das krasse Wahlverhalten der unter 18-Jährigen im Altkreis Sächsische Schweiz. Bei der wichtigeren Zweitstimme sehen sie die NPD (17,1 Prozent) als zweitstärkste Partei hinter CDU/CSU (27,4 Prozent). Im Vergleich dazu der alte Weißeritzkreis: Dort rangiert die NPD mit 7,1 Prozent abgeschlagen auf dem letzten Platz. Die NPD hat trotzdem in der Sächsischen Schweiz gegenüber 2005 verloren (damals 28 Prozent). Dennoch klopfen sich die U18-Wahl-Organisatoren, wie der Jugendring und die Aktion Zivilcourage, nicht auf die Schultern.
In der einer Podiumsdiskussion standen am Sonnabend die Bundestagskandidaten Thomas Richter (FDP), Hubertus Grass (Grüne) und Klaus Wolframm (SPD) den jungen Leuten Rede und Antwort.
Klaus Brähmig (CDU) ließ sich durch Landtagsmitglied Oliver Wehner vertreten. Linken-Kandidatin Monika Knoche hatte ihre Teilnahme kurz vor der Veranstaltung abgesagt. Sie wurde durch den Pirnaer Stadtrat Thilo Kloß vertreten.