1. Angst vor Attentat - Nobelpreisträger Pamuk sagt Deutschlandreise ab Unter dem Eindruck massiver Drohungen hat der türkische Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk eine Reise nach Deutschland nach Angaben des "Kölner Stadt-Anzei-gers" abgesagt. Pamuks deutscher Verlag habe die Absage von Pamuks Auftritten in Berlin, Köln, Hamburg, Stuttgart und München bestätigt, berichtet die Zeitung. Pamuk sehe sich offenbar nach dem Mord an dem türkisch-armenischen Journalis-ten Hrant Dink konkret gefährdet. Dabei gilt für ihn nach Expertenansicht nicht das Ziel Deutschland als Risiko, sondern Reisen überhaupt. Am Freitag sollte der 54 Jah-re alte Pamuk in Berlin die Ehrendoktorwürde der Freien Universität erhalten. Der mutmaßliche Drahtzieher des Mordes an Dink hatte am vergangenen Mittwoch vor einem türkischen Gericht gedroht: "Orhan Pamuk, seien Sie klug." Wie der auf of-fener Straße erschossene Dink wird auch Pamuk von türkischen Nationalisten ange-feindet. Nach kritischen Äußerungen zum türkischen Massenmord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg war der Autor wegen "Beleidigung des Türkentums" angeklagt worden. Der Prozess gegen Pamuk war Anfang vergangenen Jahres eingestellt wor-den. Der Kölner Schriftsteller Ralph Giordano rief die muslimische Gemeinschaft in Deutschland zu Solidarität mit Pamuk auf und zu Protesten gegen die Morddrohun-gen. "Die Muslime in Deutschland müssen nun glaubwürdig und nachhaltig doku-mentieren, dass ihnen Freiheit und Menschenwürde am Herzen liegen, und dass der Terror, der aus dem Islam kommt, auch ihr Feind ist", sagte Giordano dem "Kölner Stadt-Anzeiger". aus: Frankfurter Rundschau vom 31.01.2007 Link: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultu 2. Nach Orhan Pamuks Absage - Solidarität für den Nobelpreisträger Für die Freie Universität Berlin kam die Nachricht überraschend, dass der türkische Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk die für Freitag geplante Verleihung der Eh-rendoktorwürde absagte. "Es wurden uns keine Gründe genannt", sagt Goran Krstin, Sprecher der Universität. Nun soll ein neuer Termin gefunden werden. Auch Pamuks deutscher Verlag kennt die Gründe für die Absage nicht. Erst Dienstagabend sei ein Fax mit der Absage eingegangen, ohne irgendwelche Gründe zu nennen, erklärt eine Sprecherin des Hanser-Verlags. Der Schriftstellerverband PEN hat zu Solidaritätsbekundungen mit dem Literaturno-belpreisträger aufgerufen. Nach dem Mord an dem türkisch-armenischen Journalis-ten Hrant Dink hat offenbar auch Orhan Pamuk Angst um sein Leben. Eine Sorge, die Schawarsch Owassapian vom armenischen Zentralrat in Deutschland nachvoll-ziehen kann. "Denn die türkischen Nationalisten werden von der Regierung unter-stützt", sagt er. "Erst wenn der Paragraf 301 abgeschafft wird, wird sich etwas än-dern." Doch mutige Kritiker wie Pamuk blieben immer in der Schusslinie. PEN-Präsi-dent Johano Strasser meinte, Pamuk werde nun in der Türkei gebraucht. "So viele Menschen wie in letzter Zeit haben sich noch nie öffentlich auf der Straße gegen die Nationalisten gezeigt, und er ist die eigentliche Leitfigur dieser Bewegung." Die Grünen-Chefin Claudia Roth fordert den türkischen Staat auf, Pamuks Sicherheit zu gewährleisten und "schnellstens" den Paragrafen 301 des türkischen Strafgesetz-buchs abzuschaffen. Mit Hilfe dieser Norm, die die Meinungsfreiheit massiv ein-schränke und den "Nährboden für schlimme Gewalttaten" bereite, seien Pamuk, Dink und viele andere zu "Feinden der Türkei" gestempelt worden. Als erster Autor in der muslimischen Welt hatte Pamuk die Fatwa gegen den indischen Schriftsteller Salman Rushdie verurteilt. Weil der in den "Satanischen Versen" angeblich den Propheten Mohammed beleidigt hatte, erhielt er Todesdrohungen und lebte lange im Verborge-nen. Rushdie wird ab kommendem Frühjahr in den USA Literatur unterrichten. Pa-muk hat bereits einen zweiten Wohnsitz dort aus: taz vom 01.02.2007 (von Cigdem Akyol) Link: www.taz.de/pt/2007/02/01/a0128.1/text 3. Christoph Strässer MdB (SPD): Türkei muss Nationalismus eindämmen Anlässlich Orhan Pamuks Absage seiner Deutschland-Reise erklärt der Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der SPD-Bundestagsfraktion, Christoph Strässer: Die Entscheidung des türkischen Nobelpreisträgers für Literatur Orhan Pamuk, nach massiven Drohungen seine Reise nach Deutschland abzusagen, ist bedauerlich, aber verständlich. Sein Programm in Deutschland beinhaltete nicht nur zahlreiche Literaturlesungen, sondern auch eine Auszeichnung mit der Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin. All diese öffentlichen Veranstaltungen in einem Gefühl der ständigen Bedrohung absolvieren zu müssen, ist nicht zumutbar. Nicht die Reise speziell nach Deutschland wird als Risiko angesehen, sondern Auf-tritte in der öffentlichkeit schlechthin. Der türkisch-armenische Journalist Hrant Dink hat dies vor kurzem mit seinem Leben bezahlt. Nationalisten haben sich an ihm ge-rächt, weil er von der Türkei die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern forderte. So beeindruckend in Istanbul die Demonstration der Solidarität mit dem ermordeten Hrant Dink war, so deutlich wurden auch die starken politischen Spannungen im Land, die sich vor den Präsidentschaftswahlen im April noch steigern dürften. Hrant Dink wie Orhan Pamuk und viele andere kritische Intellektuelle waren nach Paragraf 301, der die "Beleidigung des Türkentums" verbietet, verurteilt worden. Seit langem bereits fordert die Europäische Union die Abschaffung dieses Paragrafen, der die Meinungsfreiheit einschränkt und den radikalen Nationalismus fördert. Ministerpräsident Erdogan setzt ein falsches Signal, wenn er den Paragrafen nur ver-ändern, aber nicht völlig abschaffen will. Die Türkei hat nicht zuletzt durch seine Poli-tik ihren Weg nach Europa eingeschlagen. Orhan Pamuk könnte ein idealer Bot-schafter einer offenen und pluralistischen Türkei sein. Dazu aber braucht er die Un-terstützung seines Landes. aus: Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion vom 31.01.2007 4. Bleiberecht: Schwarz-roter Deal birgt Verfassungsrisiko In einer internen Stellungnahme hat das SPD-geführte Bundesjustizministerium an mehreren Punkten gravierende Einwände gegen einen Gesetzentwurf von Bundesin-nenminister Wolfgang Schäuble erhoben, mit dem Deutschland EU-Richtlinien zum Ausländer- und Asylrecht umsetzen will. In ungewöhnlich scharfer Form nahmen die Experten im Hause von Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) besonders Anstoß an geplanten Nachzugshürden für ausländische Ehegatten. Sie sollen künftig nur dann zu ihren in Deutschland lebenden Angetrauten ziehen dürfen, wenn sie bereits im Herkunftsland Deutschkenntnisse nachweisen. Das aber sei mit dem grundgesetzlich garantierten Schutz von Ehe und Familie schwerlich vereinbar, beschieden die Jus-tizministeriums-Experten ihren Kollegen vom Innenressort. Auch Schäubles neue Gesetzesvorschrift, dass Neu-Zuwanderer künftig zu einem Bußgeld vergattert wer-den, wenn sie ihrer Pflicht zur Teilnahme an einem Integrationskurs hartnäckig nicht nachkommen, stößt im Justizministerium auf Verfassungsbedenken. Die Union be-steht jedoch darauf, dass nachziehende Ehepartner künftig Deutschkenntnisse mit-bringen müssen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir auf diesen Punkt verzichten werden", so Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach. Die Bedenken des Justizmininisteriums könnten einem mühsam geschnürten auslän-derrechtlichen Gesamtkompromiss der Koalition in die Quere kommen. Denn im Ge-genzug für die höheren Hürden im Ausländerrecht hatte die SPD auf ein Ja der Uni-on und Schäubles zu einem Bleiberechtsgesetz für geduldete Flüchtlinge gesetzt. Nach wochenlangem Streit über die Ausgestaltung dieses Bleiberechts stehen die Unterhändler der Koalition jetzt offenbar kurz vor einer Einigung. "Das Gipfelkreuz ist in Sicht", sagte SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz der FR. Möglichst noch diese Woche sollen die letzten Streitpunkte ausgeräumt werden. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie lange bisher nur Geduldete eine Aufent-haltserlaubnis bekommen sollen, um sich eine feste Arbeitsstelle suchen zu können. Auch prüfen die Koalitionäre, ob gut integrierte jugendliche Ausländer auch dann in Deutschland bleiben dürfen, wenn ihre Eltern ausreisen müssen. CDU-Innenpolitiker Bosbach warnt jedoch, wenn die SPD mit verfassungsrechtlichen Bedenken gegen die Ausländerrechtsverschärfungen das "Gesamtkunstwerk" aufschnüre, könnte die Einigung beim Bleiberecht fraglich werden. Laut Schäuble hat Deutschland derzeit mit Ausnahme von Hochqualifizierten keinen Bedarf an Zuwanderern. Er plädiert für ein europäisches Modell der zirkulären Migra-tion, bei dem gut ausgebildete Zuwanderer nach einer festgelegten Frist in ihre Hei-mat zurückkehren. aus: Frankfurter Rundschau vom 01.02.2007 (von Vera Gaserow) Link: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/ 5. Nicht vergessen: Familie Aydin - Aufenthalt bis Frühjahr verlängert Die von Abschiebung bedrohte Familie Aydin kann bis Ende März in Berlin bleiben. Ein Familienmitglied bestätigte am Freitag der Berliner Zeitung, dass die Ausländer-behörde die Aufenthaltsduldung für die Eltern Aydin und drei ihrer Kinder zum Jah-resende noch einmal um weitere drei Monate verlängert hat. Für die Aydins bedeutet dies, dass die Gefahr der Ausreise in die ihnen unbekannte Türkei zumindest vorerst gebannt ist. Der Fall der Großfamilie Aydin war im Frühjahr vergangenen Jahres bekannt gewor-den, weil eine der Töchter, Hariye Aydin, wegen ihres Engagements in einem Projekt gegen Antisemitismus zu einem Fest bei Bundespräsident Horst Köhler eingeladen worden war, gleichzeitig aber die Ausländerbehörde die Aydins einschließlich Hariye in die Türkei ausweisen wollte. Vater Aydin wird nach wie vor vorgehalten, Anfang der neunziger Jahre unter falschem Namen Asyl beantragt zu haben. Auch Kontakte zur umstrittenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) werden ihm vorgeworfen. Die Familie würde bei der weiterhin drohenden Ausweisung auseinandergerissen: Drei der Töchter können in den kommenden Jahren in jedem Fall ihre Ausbildung abschließen, vier weitere erwachsene Kinder besitzen seit langem ein Daueraufent-haltsrecht. Die von Abschiebung bedrohten Eltern und die drei jüngeren Geschwister hatten zuletzt Ende August vor dem Verwaltungsgericht vergeblich versucht, politisches Asyl zu erhalten. Ihre Anwältin Oda Jentsch, die derzeit im Urlaub weilt, will weitere rechtliche Schritte prüfen. aus: Berliner Zeitung vom 20.01.2007 (von Marlies Emmerich) Link: www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0120/ 6. Presse-Dossiers zum Arbeitkräfteschwund aus Osteuropa In der Hoffnung auf höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen haben sich Ärz-te, Ingenieure und andere Fachkräfte aus Mittel- und Osteuropa auf den Weg nach Westeuropa gemacht. Das hat in ihrer Heimat zu Arbeitskräftemangel geführt, so dass diese Länder nun weiter östlich um Arbeitnehmer werben. Mittlerweile wird aber auch überlegt, wie Hochqualifizierten die Arbeit in ihrem Herkunftsland wieder schmackhaft gemacht werden kann. Liana Subtirelu stellt in der rumänischen Zeitung GANDUL besorgt fest, dass immer mehr Ärzte nach Frankreich und Großbritannien auswandern, wo sie das Zehn- bis Zwanzigfache eines rumänischen Arztgehaltes verdienen können, das bei derzeit rund 130 Euro pro Monat liegt: "Die Behörden bemerken nun, dass nach den 'Erd-beerpflückern' eine andere berufliche Schicht vom Exodus betroffen ist: die Medizi-ner. Das medizinische Personal ist bereits vor dem EU-Beitritt ausgewandert, doch war die Zahl der Auswanderer noch nicht so hoch, dass man sich Sorgen machte. Inzwischen sind in Rumänien Firmen aufgetaucht, die Spezialisten rekrutieren. Die ersten kamen aus Großbritannien und suchten Zahnärzte. Dann kamen Firmen aus Frankreich... Das Gesundheitsministerium scheint wie gelähmt. Zum mangelhaften System kommt hinzu, welch geringen Respekt man den Medizinern im eigenen Land entgegenbringt. Kaum im Amt, sprach Gesundheitsminister Eugen Nicolaescu davon, wie korrupt die Mediziner seien." Link zum Artikel (rumänisch): www.gandul.info/articol_28800/adio__doctore_.html Auch Polen, Tschechien und Ungarn kämpfen zunehmend mit einem Mangel an Fachkräften. Polen und Tschechien haben ihre Arbeitsmärkte für die neuen Beitritts-länder Rumänien und Bulgarien geöffnet und versuchen Ärzte, Architekten und Inge-nieure von dort abzuwerben. Ungarn hingegen hat sich bislang gegen eine Öffnung entschieden. János Kokes und Szabolcs Szilágyi berichten in der ungarischen Zei-tung HVG aus Prag und Warschau: "In Tschechien fehlen 3000 Ärzte, vor allem in den Krankenhäusern. Seit dem EU-Beitritt haben jährlich 500 bis 600 Ärzte das Land verlassen... Ihre Motive sind die gleichen, wie die ihrer rumänischen und bulgari-schen Kollegen, die jetzt nach Tschechien kommen: höheres Gehalt und günstigere Arbeitsbedingungen. Die gleiche Tendenz ist auch in anderen Branchen zu spüren. Etwa 190.000 Slowaken, Ukrainer und Polen arbeiten legal in Tschechien, mehrere zehntausend illegale Arbeitnehmer kommen hinzu. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 7,1 Prozent, trotzdem sind etwa 100.000 Stellen offen." In Warschau wolle man die Aus-wanderer zurückholen, habe dafür aber bislang keine schlüssigen Konzepte. Link zum Artikel (ungar.):
http://hvg.hu/hvgfriss/2007.05/200705HVGFriss159.aspx Zehntausende haben das Land verlassen und in Westeuropa Arbeit gesucht - denn in Estland werden trotz Wirtschaftsboom niedrigere Löhne gezahlt. Gegen den katas-trophalen Arbeitskräftemangel hätten die Politiker jedoch kein klares Rezept, kritisiert die estnische Zeitung. Die Anwerbung von Gastarbeitern aus der Ukraine, Russland oder sogar südostasiatischen Ländern sei keine Lösung eint die in Estland erschei-nende POSTIMEES: "Die estnischen Parteien versprechen im Wahlkampf märchen-hafte Löhne und dass Estland gegenüber Westeuropa aufholen wird - aber davon verschwinden unsere Billigarbeitsplätze nicht. Vielmehr stellt sich die Frage, wer diese Arbeiten bei uns eigentlich erledigen soll. Hier besteht vor allem die Notwendig-keit, die Produktivität zu erhöhen und die technologische Entwicklung Estlands vo-ranzubringen: In Finnland schafft ein Arbeiter doppelt so viel wie in Estland. Die Par-teien sollten lieber genau erklären, welche Arbeitskräfte sie nach Estland holen wol-len, anstatt den Wählern mit billigen Lösungen Sand in die Augen zu streuen." Link zum Artikel (estnisch):
www.postimees.ee/010207/esileht/arvamus/242352.php Auf der Suche nach Arbeit sind in den letzten Jahren viele Bulgaren ins Ausland ab-gewandert. Nun lockt Bulgarien selbst ausländische Arbeitskräfte an, wenn auch nur in bescheidenem Umfang, wie Maria Koltschagowa und Silvia Georgiewa in der bul-garischen SEGA feststellen: "Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften ist ein aktu-elles Problem. Um freie Stellen zu besetzen, schaut die Wirtschaft in die Ferne - bis nach Vietnam. Kehren die Vietnamesen zurück, oder ist es nur ein Mythos der Arbeit-geber, billige bulgarische Arbeitskräfte seien außer Stande, etwas zu leisten?" Bis-lang können die Autorinnen allerdings noch keinen Zustrom aus dem Ausland fest-stellen. Wenn Ausländer in Bulgarien arbeiteten, dann bei ausländischen Unterneh-men "in funkelnden Büros". Dabei bräuchten auch die lokalen Arbeitgeber dringend Arbeitskräfte: "Der größte Bedarf besteht an Bauarbeitern, Mitarbeitern in der Touris-musbranche, ausgebildeten Ingenieuren und IT-Spezialisten." Link zum Artikel (bulgarisch):
http://www.segabg.com/online/article.asp?issueid=2547§ionid=5&id=0002301 aus: euro|topics-newsletter vom 01.02.2007 7. Türkei: Fast jeden Tag ein "Ehrenmord" Die Zahl von rund 1800 "Ehrenmorden" in sechs Jahren nannte jetzt die für Familien-politik zuständige türkische Staatsministerin Nimet Cubukcu. Fachleute gingen bis-lang von etwa 70 "Ehrenmorden" an türkischen Frauen pro Jahr aus. Eine Polizeista-tistik vom März 2006 bezifferte die Zahl der Mordopfer, die wegen so genannter Ehr-verletzungen sterben mussten, für die Jahre 2000 bis 2005 auf 1190, davon 710 Männer und 480 Frauen. Die Angaben von Staatsministerin Cubukcu in einer Antwort auf eine parlamentari-sche Anfrage stützen sich auf Zahlenmaterial des Justiz- und des Innenministeriums. Allerdings dürften auch diese Angaben viel zu niedrig gegriffen sein. Denn seit das Parlament Mitte 2005 die Strafen für Morde aus verletzter Ehre verschärft hat, wer-den viele dieser Verbrechen als Selbstmorde getarnt oder Frauen in den Suizid ge-trieben. Nach Angaben von Cubukcu haben sich in den zurückliegenden sechs Jah-ren 5375 Frauen selbst getötet. Cubukcu erinnerte daran, dass die Türkei unter großem Druck der Europäischen Uni-on und der Vereinten Nationen stehe, gegen häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen vorzugehen. Die Regierung sei entschlossen, diesen Forderungen nachzu-kommen, sagte Cubukcu. Die Oppositionsabgeordnete Özlem Cercioglu, die eine parlamentarische Anfrage zu dem Thema eingebracht hatte, sagte: "Wir stehen vor einer sehr beängstigenden Si-tuation." Cercioglu fordert soziologische Studien, "um die alarmierend hohe Zahl der Selbstmorde zu verstehen". Die türkische Regierung hat im vergangenen Jahr eine Aufklärungskampagne gestar-tet, um die Verbrechen aus verletzter Ehre zu bekämpfen. Diese Verbrechen sind vor allem unter der kurdischen Bevölkerung im Südosten der Türkei verbreitet. Sie ka-men aber mit der Landflucht längst auch in die Großstädte der Westtürkei - und bis nach Deutschland. Schon ein zu kurzer Rock oder ein flüchtiges Rendezvous mit einem Mann kann für ein junges Mädchen ebenso das Todesurteil bedeuten wie eine außereheliche Schwangerschaft, und sei sie das Ergebnis einer Vergewaltigung. Häufig werden vom Familienrat Minderjährige mit der Ausführung eines "Ehrenmordes" beauftragt, weil diese mildere Strafen zu erwarten haben. Mit der Strafrechtsreform aus dem Jahr 2005 sollen zwar auch die Anstifter als Täter zur Rechenschaft gezogen werden, und die Richter dürfen auch nicht mehr milde Strafen verhängen, etwa weil das Opfer den Täter "provoziert" habe. Oft aber kommt es gar nicht erst zu einer Anklage. "Häufig werden solche Verbrechen von der Dorfgemeinschaft gedeckt, man steht vor einer Mauer des Schweigens", sagt Naime Kardas von der Organisation Ka-Mer, die misshandelten Frauen beisteht. Dass diese Verbrechen eine erschreckend hohe gesellschaftliche Akzeptanz finden, belegte kürzlich eine Studie der Vereinten Nationen (UN) in der südosttürkischen Provinz Sanliurfa: Dort gaben rund 30 Prozent der Männer und immerhin 27 Prozent der Frauen in einer Befragung an, dass sie Morde aus verletzter Ehre für gerechtfer-tigt halten. Statistik: In der Türkei gingen Experten bislang davon aus, dass jedes Jahr etwa 70 Frauen Opfer von Verbrechen aus "verletzter Ehre" werden. Die Regierung schätzt dagegen, dass die Zahl bei rund 300 pro Jahr liegt. Hinzu kommen mehr als 900 Selbstmorde von Frauen. Unklar ist, wie viele dieser Frauen in den Suizid getrie-ben wurden. Seit der Strafrechtsreform von 2005 können neben den Tätern auch die Anstifter von "Ehrenmorden" zur Rechenschaft gezogen werden. aus: Frankfurter Rundschau vom 30.01.2007 (von Gerd Höhler) Link: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1061704& 8. München, 03.02.2007: „Ehrenmorde“ - unmöglicher Versuch einer Erklärung "Ehrenmorde" treten zwar häufig in islamisch geprägten Ländern auf, beschränken sich jedoch nicht auf diese und sind kein religiöses, sondern ein soziales Phänomen: Menschen töten Menschen, weil sich jemand, meist eine Frau, nicht an tradierte Nor-men und Verhaltensregeln gehalten hat. Diese Formen der Gewalt sind rational und emotional kaum zu verstehen, und es ist möglich, eine monokausale Erklärung für die Taten zu finden. Es mag auch sein, dass es ob ihrer Ungeheuerlichkeit keine Er-klärungen gibt, die uns irgendwie befriedigen könnten. Und vielleicht wollen wir ja auch keine Erklärungen, da solch archaisches Verhalten prinzipiell abzulehnen ist. Um jedoch verhindern zu können, dass Ehrenmorde immer wieder und migrationsbe-dingt auch in westlichen Gesellschaften geschehen, ist es unabdingbar, sich diesem so wenig rational fassbaren Gegenstand auf rationaler Ebene zu nähern. Der Referent, Dr. Ilhan Kizilhan, beschäftigt sich wissenschaftlich mit dem Phänomen der "Ehre" und dem "Ehrenmord" in patriarchalischen Gesellschaften und deren Be-deutung in der Migration'. In den letzten zehn Jahren hat er sich mit etwa 20 Fällen von Ehrenmorden als Gerichtsgutachter in ganz Europa beschäftigt und psychothera-peutisch die Opfer behandelt. Er berichtet nicht nur über aktuelle Fallbeispiele, son-dern diskutiert auch Modelle der Prävention. Die Informations- und Diskussionsveranstaltung, zu der die Kurdische Gemeinde Bayerns in Kooperation mit MigraNet-SePo-KOM (Selbsthilfepotentiale Fördern) und mit Unterstützung des Ausländerbeirats der Landeshauptstadt München einlädt, fin-det statt am am Samstag, 3. Februar 2007, 19.00 Uhr im Eine Welt Haus, Schwan- halerstraße, 80336 München. 9. Bulletin des Deutschen Jugendinstituts zum Thema Jugend und Migration Kinder und Jugendliche von heute treffen im Alltag immer häufiger auf Gleichaltrige anderer kultureller und ethnischer Herkunft. In Kindertagesstätte, Schule, Ausbildung und Freizeit sind interkulturelle Begegnungen und Beziehungen mittlerweile selbst-verständlich. Der öffentliche Diskurs um die soziale Integration von Migrantinnen und Migranten zeichnet jedoch ein anderes Bild des interkulturellen Zusammenlebens: Ausgrenzung, "Parallelgesellschaften", "ethnische Kolonien". Interkulturelle Bezie-hungen werden überwiegend als nicht vorhanden oder aber als problembelastet, konfliktreich, vorurteilsbehaftet und gewalttätig gesehen. Die Forschung bestärkt diese Wahrnehmung, wenn vorrangig Probleme, Defizite und Konflikte zum Gegenstand werden, wie Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit, Rechts-extremismus, Gewalt in Jugendgruppen. Derartige Untersuchungen zu interkulturel-len Beziehungen sind unverzichtbar für die Entwicklung von Förderkonzepten sowie von Strategien der Konfliktlösung und Prävention; sie müssen aber ergänzt werden, da sie ein unvollständiges Bild des interkulturellen Zusammenlebens zeichnen. Um die Potenziale interkultureller Beziehungen in Praxis und Politik nutzen zu können, ist es demnach erforderlich, die Entstehung und Entwicklung "gelingender" interkulturel-ler Beziehungen besser zu erforschen. Das vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) herausgegebene Bulletin erscheint viermal im Jahr und kann kostenlos bezogen werden. Weitere Informationen unter: www.dji.de/bulletin aus: Informationsdienst Wissenschaft vom 31.1.2007 Link: http://idw-online.de/pages/de/news194398 10. Broschüre über sexuellen Missbrauch für Eltern mit Migrationshintergrund AMYNA, das in München ansässige Institut zur Prävention von sexuellem Miss-brauch hat eine 12-seitige Broschüre für Eltern mit und ohne Migrationshintergrund zum Thema "Wie kann ich mein Kind schützen? Prävention von sexuellem Missbrauch" herausgegeben. Die Broschüre ist mit Unterstützung des Sozialreferates München, des Ausländerbei-rats München sowie des "Bündnis für Kinder. Gegen Gewalt" entstanden und in den Sprachen arabisch, deutsch, kroatisch, persisch und türkisch ab sofort innerhalb Münchens kostenlos (zzgl. Porto und Verpackung) sowie für BestellerInnen ausser-halb Münchens zum Stückpreis von 0,50 Euro (zzgl. Porto und Verpackung) erhält-lich. Bestellungen bitte per Email an info@amyna.de, weitere Infos unter. www.amyna.de 11. Buch-Tipp: „Muslimische Patienten“ von Ina Wunn Die Debatte um die Integration von Migranten vor allem aus dem muslimischen Kul-turkreis wird inzwischen ebenso engagiert wie kontrovers geführt. Muslime als Pati-enten mit ihren spezifischen und direkt von ihrem religiösen Weltbild abhängigen Hei-lungsvorstellungen wurden allerdings bislang weder im politischen noch im medizi-nisch-pflegerischen Alltag genügend beachtet. Hier will dieses Buch Abhilfe leisten: Muslimische Patienten werden in ihrem gelebten Alltag als Heilung Suchende an deutschen Kliniken mit ihren spezifischen religiösen Bedürfnissen wahrgenommen; ihre Wünsche und Sorgen werden dokumentiert und diskutiert. Dies schließt einen knappen Rückblick auf die Entwicklung der arabisch-muslimischen Medizin mit ihren Besonderheiten ebenso ein wie einen Aufriss der Situation von Migranten der unter-schiedlichsten Herkunftsländer, ihren Integrations- und Akkulturationsleistungen. Die Privatdozentin Dr. phil. Dr. rer. nat. Ina Wunn lehrt an der Universität Hannover. Ihr Buch „Muslimische Patienten - Chancen und Grenzen religionsspezifischer Pfle-ge“ (ISBN 978-3170193253) ist im Kohlhammer-Verlag erschienen und kostet 19,00 Euro. Es kann portofrei bezogen werden über die "vorwärts:buchhandlung + antiqua-riat" im Willy-Brandt-Haus, Stresemannstraße 28, 10963 Berlin, Telefon: 030/25299-871, Fax: 030/25299-872, E-Mail: info@vorwaerts-buchhandlung.de 12. TV-Tipps >>> Fr, 02.02.2007; Phoenix, 21.00 Uhr: Wie die Ausländer ins Fernsehen kamen Es ist ein skurriles Bild, das das Fernsehen in den frühen Jahren von den Gastarbei-tern in Deutschland zeichnet, mal voller Vorurteile, mal von unfreiwilliger Komik. Mo-nika Siegfried-Hagenow hat einige Beiträge in den Archiven aufgespürt. "Keine Spur von Krummdolch und Burnus", wundert sich der Reporter, als er Anfang der 60er Jahre türkische Arbeiter an den Drehbänken und Fließbändern einer Metall-fabrik besucht. Befremdet werden fremdländische Lebensmittel in den Wohnbarac-ken der Italiener aufgespürt, während ein anderer Reporter ins ferne Sizilien reist und mit den weinenden "Bambini" schluchzt, deren Väter in Köln für ihre Barbiepuppen schuften. Die WDR-Kameras sind dabei, als der millionste Gastarbeiter völlig verwirrt und rat-los ein Moped als Begrüßungsgeschenk in Empfang nimmt. Aber auch, als im "Wirt-schaftswunderland" die Begeisterung über die billigen Arbeitskräfte in Ablehnung um-schlägt, als es 1973 zur Wirtschaftskrise und schließlich zum Anwerbestopp kommt. >>> Sa, 03.02.2007, WDR, 18.20 Uhr: Fäuste, Frust und junge Liebe Reportage von Gerald Baars Denise und Chappi sind seit zehn Monaten ein Paar. Denise ist 17, Chappi ist 16. Sie zieht eine Warteschleife im Berufskolleg und möchte Friseurin werden. Er geht auf eine Schule für schwer erziehbare Jugendliche. Denise und Chappi leben mit ih-ren Freunden in Scharnhorst, einer Satellitenvorstadt von Dortmund: 5.000 Sozial-wohnungen in vier bis achtgeschossigen Betonplattenbauten, sozialer Wohnungsbau der 70er Jahre, eine Bausünde! Die Arbeitslosenquote beträgt über 15 Prozent, fast die Hälfte der Bewohner ist auf Sozialleistungen angewiesen. Von den 14.000 Einwohnern sind 5.500 unter 21 Jahre - so jung ist Deutschland sel-ten. Die Jugendlichen sind zur Hälfte ausländischer Herkunft oder osteuropäische Aussiedler mit begrenzten Sprachkenntnissen, mit wenig Chancen auf eine Lehrstel-le oder Arbeit, oft frustriert und latent drogen- und gewaltbereit. Vorstädte wie Scharnhorst gibt es überall im Land: mit vielen Jugendlichen ohne Perspektive. Trotzdem haben sie ihre Träume, Gefühle, empfinden Zuneigung und Liebe, auch wenn es bei Denise und Chappi manchmal kracht, Maurice und Patrick in einer Pflegefamilie leben, und Willi sich nur sicher fühlt, wenn er auf einem Skateboard steht. Reporter Gerald Baars hat die jugendliche Clique eine Woche lang in Scharnhorst begleitet und erlebt, wie das ist, "jung zu sein in der Vorstadt". >>> Sa, 03.02.3007, Phoenix, 23.15 Uhr: Mein Vater, der Türke Dokumentarfilm Filmautor Marcus Attila Vetter hatte seinen türkischen Vater nur einmal in seinem Leben kurz gesehen: als 7jähriger Junge. Marcus' Vater lebt in den 60er Jahren als türkischer Gastarbeiter in Deutschland. Seine Mutter, damals Anfang 20, hat ihr Studium abgebrochen und arbeitet bei der Stuttgarter Sparkasse. Die beiden verlieben sich, werden ein Paar. Aber Cahit Cabuk ist bereits verheiratet, hat eine Ehefrau und zwei kleine Töchter in der Türkei. Als die junge Deutsche schwanger wird, fährt Cahit in den Urlaub nach Anatolien. Er kehrt nicht mehr zurück. 1967 wird Marcus Attila geboren. Die junge Mutter zieht den Sohn alleine auf. Ihre konservative Familie hat längst jeglichen Kontakt mit ihr abgebro-chen. Nun, mit 38 Jahren, macht sich Marcus Attila auf den Weg in das kleine anatolische Bergdorf Cubuk Koye. Er will die Geschichte seiner Herkunft begreifen. Marcus Attila sucht Antworten auf die Fragen, die ihn Zeit seines Lebens beschäftigt haben: Was für ein Mensch ist sein Vater und warum verließ er damals ihn und seine Mutter? In der Türkei wird er nicht nur von seinem Vater, sondern auch von zwei seiner vier türkischen Halbschwestern empfangen. Es wird eine Begegnung voller Überraschun-gen. >>> So, 04.02.2007, HR, 6.30 Uhr: Cosmo-TV Das neue interkulturelle Magazin, Moderation: Isabel Schayani Juri Rescheto "Cosmo TV" ist frisch, frech, witzig, konfliktfreudig im Stil, aktuell, informativ und un-terhaltsam in den Inhalten: ein buntes und vielfältiges Magazin mit spannenden Film-beiträgen, die neue Einsichten garantieren, und Talk mit Gästen, die ausländische Wurzeln haben und deshalb manches anders sehen, ein Magazin, das so bunt und vielfältig ist, wie Europa und Deutschland durch Zuwanderung und Migration längst geworden sind, bereichert durch die Einflüsse fremder Kulturen, dem Miteinander un-terschiedlicher Ethnien. In der Sendung spiegelt sich das Lebensgefühl der zweiten und dritten Einwanderergeneration wider, von jungen Menschen, die fremde Wurzeln haben, aber längst hier zu Hause sind, ebenso wie das der Deutschen, die gerade im zusammenwachsenden Europa ihre Zukunft sehen. "Cosmo TV" wagt dabei den Blick über den Tellerrand und schaut zum europäischen Nachbarn, wie er die Migra-tion bewältigt. Die Sendung eröffnet in spannenden Reportagen zwei Sichtweisen zu ein und demselben Geschehen und entlockt mit seinem internationalen Reporter-Team manchem kleine Geheimnisse und Geschichten, die ein Deutscher normaler-weise nie zu hören bekommt. >>> So, 04.02.2007, ARD, 17.30 Uhr: Islam-Import - ein Imam nach Deutschland An jedem Wochenende erteilt Süleyman Vargeloglu, der neue Imam im Dortmunder Stadtteil Eving, Koranunterricht in der Moschee. Wer ist ein solcher Imam wie Süley-man Vargeloglu? Was predigt er? Wie unterrichtet er Kinder und Jugendliche, die längst alle in Deutschland geboren sind? Fragen zum importierten Islam. Süleyman Vargeloglu, 43 Jahre alt, ist türkischer Staatsbeamter. Die zentrale türki-sche Religionsbehörde DIYANET in Ankara ist sein Arbeitgeber. Vargeloglu gehört zu den rund 600 Imamen, den Vorbetern, die aus der Türkei nach Deutschland ge-schickt werden, um in hiesigen Moscheegemeinden zu arbeiten. Imam Vargeloglu leitet die täglich fünf Gebete seiner Moschee, predigt und erteilt Koranunterricht - das alles im Dortmunder Stadtteil Eving. Doch keine deutsche Behörde, keine Schulauf-sicht, kein Jugendamt hat da ein Wörtchen mitzureden. DIYANET in Ankara wählt die Vorbeter aus, die nach Deutschland geschickt werden. Während die Imame hier arbeiten, hat der Kulturattaché des türkischen Konsulats die Dienstaufsicht. Entspricht dieses System den Forderungen des Bundesinnenminis-ters Schäuble nach Transparenz und sogar deutscher Sprache im Koranunterricht? Der Film begleitet Imam Vargeloglu von seiner bisherigen Moscheegemeinde in An-kara bis zur neuen Arbeitsstelle in Dortmund. Bisher war der Vorbeter noch nie aus-serhalb der Türkei. Jetzt bringt er den Islam nach Deutschland. Wer ist ein solcher Imam wie Süleyman Vargeloglu? Was predigt er? Wie unterrichtet er Kinder und Jugendliche, die längst alle in Deutschland geboren sind? Fragen zum importierten Islam.
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