Bischof Weber fordert Bleiberecht für geduldete Flüchtlinge
Bischof Weber fordert Bleiberecht für geduldete Flüchtlinge
Goslar (epd). Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen haben ihre Forderung nach einem Bleiberecht für geduldete ausländische Flüchtlinge bekräftigt, die seit mindestens fünf Jahren in Deutschland leben. Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber sagte am Donnerstagabend vor der in Goslar tagenden Landessynode, für diesen Personenkreis sei das Bleiberecht dringend erforderlich. Es müsse baldmöglichst beschlossen werden.
Weber wies darauf hin, dass sonst Flüchtlinge, die ihren Lebensunterhalt nicht selbst erwirtschafteten, zum Ende des Jahres ausgewiesen werden müssten. Dies treffe vor allem die Kinder. Für sie sei Deutschland ihr Zuhause und Deutsch ihre Sprache. Sie würden aus intakten sozialen Beziehungen herausgerissen und in eine fremde Umgebung gezwungen.
Als Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen hatte sich Weber dafür eingesetzt, dass der Niedersächsische Landtag nach dem Vorbild anderer Länder eine Härtefallkommission bildet. Die Kommission wurde 2006 ins Leben gerufen. Die Befristung der Amtszeit bis Ende 2009 will das Land aufheben, teilte Weber mit. Eine entsprechende Rechtsänderung stehe bevor.
Nach den Worten Webers kam es in der Vergangenheit zu Irritationen in der Kommission, in die sich Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) eingeschaltet habe. "Vor allem die Gewichtung humanitärer Aspekte in den Einzelfällen sollte verbessert werden", sagte Weber. Ob ein stimmberechtigtes neuntes Mitglied hinzugezogen werde, sei noch offen. Ein Anhörungsverfahren der entsendeten Verbände sollte Klarheit bringen.