Wetzlar (ddp). Johann Wolfgang von Goethe schätzte seine naturwissenschaftliche Schrift «Zur Farbenlehre» so hoch wie seine Dichtungen ein. Kein Wunder also, dass es ihn irritiert, als ihm seine Förderin Luise Herzogin von Weimar eine Theaterfassung des Werks mit nur einer Szene ankündigt: «Nur eine Szene? Meine 'Farbenlehre' umfasst 1500 Seiten!»
Es sei «aufs Wesentliche herabgekürzt» worden, erklärt die Herzogin. Dann tritt sie vor den Geheimrat und gibt in Goethes Worten das Geheimnis der Harmonie der Farben wieder. Eine solche Theaterfassung der «Farbenlehre» hat es 1830, zwei Jahre vor Goethes Tod, freilich nicht gegeben. Es gibt sie erst jetzt, als Teil der szenischen Stadtführung «FarbenWesen auf Goethes Spuren» in Wetzlar. Damit erinnert die mittelhessische Stadt ab 20. August an die Erstausgabe von Goethes Großwerk vor genau 200 Jahren.