Streit um Pässe für Flüchtlinge ist gelöst Von: Münstersche Zeitung Münster. Im Streit um Pässe für geduldete Flüchtlinge haben Sozialdezernat, Ausländeramt und Ausländerbeirat einen Kompromiss ausgehandelt. Ab sofort erhält jeder Flüchtling, der nachweisen kann, bei den Behörden seines Heimatlandes einen Pass beantragt zu habe, vom münsterschen Amt ein Ausweisersatzpapier. „Das berechtigt jeden dazu, sofort eine Arbeit aufzunehmen“, sagte Beiratsvorsitzender Spyros Marinos (Foto). Außerdem verkündete er, ihm liege ein Angebot des Großfleischhändlers Awad aus Cloppenburg vor, der selbst aus dem Ausland stamme. Dieser wolle auf Grundlage der neuen Regelung „mehrere hundert Menschen“ sofort zu Tariflöhnen einstellen. Arbeiten, für die er keine deutschen Kräfte finde. Laut Flüchtlingsdezernent Jochen Köhnke gilt die mit dem Papier verbundene Arbeitserlaubnis zunächst bis Ende 2009. Diese Zeit sollen die Betroffenen nutzen, um Arbeit zu finden und aus dem Lohn die Gebühren für reguläre Pässe bezahlen zu können. Diese können je nach Größe der Familie hunderte von Euro betragen. Bislang war der fehlende Pass für viele geduldete Flüchtlinge das Haupthindernis bei der Suche nach Arbeit. Darum hatte die Hilfsorganisation GGUA die münsterschen Behörden dafür kritisiert, dass sie die Passgebühren bisher nicht übernehmen, obwohl das nach dem Gesetz möglich sei. gie
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