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Hoffnung auf friedliche Lösung der Kurdenfrage geplatzt
GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
PRESSEMITTEILUNG    Göttingen, den 26.08.2009

Armeespitze hält an kemalistischer Staatsideologie fest

Türkei: Hoffnung auf friedliche Lösung der Kurdenfrage geplatzt -

Gesellschaft für bedrohte Völker warnt vor Gewalteskalation


In der Türkei sind die Hoffnungen der kurdischen Bewegung auf eine
friedliche Lösung der Kurdenfrage durch die Intervention der Armeespitze
geplatzt. "Indem Generalstabschef Ilker Basbug die Leitlinie des
verstorbenen Diktators Kemal Atatürk "Ein Volk, eine Sprache, eine
Kultur" in seiner gestrigen Stellungnahme betont hat, hat er die
Machtverhältnisse in der Türkei klar gestellt: Die Armee im Hintergrund
dominiert die Politik ", sagte der Vorsitzende der Gesellschaft für
bedrohte Völker (GfbV), Tilman Zülch am Mittwoch in Göttingen. Mit der
Betonung dieser Staatsideologie seien die großartigen Versprechungen von
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan an die kurdische Bevölkerung nun
zunichte gemacht. Jetzt könnten die gewaltsamen Auseinandersetzungen des
türkischen Staates mit seinen 15 Millionen kurdischen Bürgern erneut
aufflammen, warnte der Menschenrechtler.

Gemeinsam mit US-Präsident Barack Obama hatte sich Erdogan Anfang April
mit dem Vorsitzenden der im Parlament vertretenen prokurdischen Partei
DTP, Ahmet Türk, zu einem Gespräch getroffen. Danach hatte der türkische
Ministerpräsident überraschend angeboten, über die Gleichberechtigung
der kurdischen Sprache und möglicherweise auch über eine Autonomie des
überwiegend von Kurden besiedelten Gebiets im Osten des Landes sprechen
zu wollen.


Für Nachfragen ist Tilman Zülch erreichbar unter Tel. 0151 153 09 888.
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