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Wetzlar wird zur Modellregion für Integrations-vereinbarungen

Wetzlar wird zur Modellregion für Integrations-vereinbarungen


(--) Die Bundesregierung hat die Stadt Wetzlar als eine von zwei hessischen Städten als Modellregion zur Durchführung des Projektes „Integration verbindlicher machen – Integrationsvereinbarungen erproben“ ausgewählt. Wie Oberbürgermeister Wolfram Dette (FDP) mitteilte, will die Bundesregierung in insgesamt 18 bundesweit ausgewählten Modellkommunen innerhalb der nächsten eineinhalb Jahre erproben, inwieweit durch das Instrument einer Integrationsvereinbarung zwischen neu zugewanderten, aber auch bereits länger im Land lebenden Migrantinnen und Migranten und den vom Bund geförderten Migrationsberatungsdiensten eine schnellere und zielgerichtetere Integration von Migranten erreicht werden kann. Projektteilnehmer sind die jeweiligen Kommunen, die die Koordination des Vorhabens vor Ort durchführen sollen, und die mit Bundesförderung tätigen Migrationsberatungsstellen. In Wetzlar handelt es sich dabei um den Internationalen Bund für Sozialarbeit (IB) und die Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill.

Oberbürgermeister Dette war gemeinsam mit Melanie Leidecker vom IB Wetzlar von Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, die als Beauftragte der Bundesregierung die Aufgaben für Migration, Flüchtlinge und Integration koordiniert, am Dienstagnachmittag in das Bundeskanzleramt nach Berlin eingeladen worden, um gemeinsam mit den Bürgermeistern und Oberbürgermeistern der übrigen Städten den Auftakt des Modellprojektes zu erörtern. Wie Staatsministerin Prof. Böhmer darlegte, geht es der Bundesregierung darum, durch eine individuelle Vereinbarung mit den neu Zugewanderten diese nachhaltig dazu zu motivieren, die Chancen und Möglichkeiten der Integrationsangebote in Deutschland zu nutzen und gleichzeitig auch verstärkt weitere gesellschaftliche Gruppen und Organisationen vor Ort in die Integrationsarbeit einzubinden. Beteiligt an dem Vorhaben sind auch die Bundesagentur für Arbeit, die bei der Konferenz durch den stellvertretenden Vorstandssprecher Heinrich Alt vertreten war, und das Innenministerium für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Darüber hinaus will Böhmer ihr Konzept auch mit den Landesintegrationsministerien abstimmen.

„Es ist für Wetzlar eine Auszeichnung, dass die Bundesregierung neben Wiesbaden unsere Stadt als einzige hessische Kommune in dieses Modellprojekt berufen hat“, erklärte Oberbürgermeister Wolfram Dette nach der Veranstaltung in Berlin. „Damit werden erneut die seit Jahren intensiven Bemühungen unserer Stadt zur Verbesserung unserer Integrationsaktivitäten gewürdigt, nachdem Wetzlar bereits durch das Land Hessen als „Modellregion Integration“ ausgesucht worden ist.“

Das Modellprojekt „Integrationsvereinbarungen erproben“ wird von der Bundesregierung wissenschaftlich begleitet, um nach Ablauf der Erprobungsphase feststellen zu können, ob eine flächendeckende Einführung einer solchen Vereinbarung sinnvoll ist. Wesentliche Voraussetzung für das Gelingen der Integrationsvereinbarungen ist eine gute Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure vor Ort, die Integrationsmaßnahmen anbieten: Dies sind neben den Migrationsberatungsdiensten vor allem Ausländerbehörden und Arbeitsagenturen, aber auch Integrationskursträger, andere Bildungsträger oder Jugendhilfeeinrichtungen. Die entsprechenden Koordinierungsaufgaben wird die Stadt Wetzlar im Rahmen des Modellprojektes übernehmen.

Abschließend wies Oberbürgermeister Wolfram Dette darauf hin, dass die steigende Anzahl von Menschen mit Migrationshintergrund – derzeit rund 25 Prozent der Wetzlarer Bevölkerung – Herausforderung, aber auch Chance für die Stadt Wetzlar sei. Die Ehrenamtsarbeit in Wetzlar, beispielsweise bei der Feuerwehr oder den Hilfsdiensten, werde ohne die aktive Einbindung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund in den nächsten Jahren nicht mehr funktionieren, deshalb müsse man jetzt alle Chancen und Förderprogramme nutzen.

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