Protestaufruf der hessischen Asylbewerber Wir sind einige der in Hessen ansässigen iranischen Asylbewerber, die nach Deutschland flüchten mussten, um ihr Leben zu retten. Nun sehen wir uns hier vor das letzte Mittel gestellt und treten am Samstag, den 20. Oktober, um 14 Uhr in den Streik, damit man uns endlich hört und uns ein menschenwürdiges Leben zugesteht. Wir beschweren uns bei der hessischen Regierung aufgrund ihrer nicht gehaltenen Versprechen, unsere ungewissen und leidvollen Umstände zu verbessern. Um eine Anerkennung unseres Status als politische Flüchtlinge, wie auch eine Besserung unserer Lebensverhältnisse zu erreichen, fühlen wir uns gezwungen, zum letzten der uns möglichen Mittel zu greifen und in den Streik zu treten. Wir leiden unter dem langwierigen, Jahre anhaltenden Prüfungsprozess unserer Asylanträge und hoffen jeden Tag darauf, dass sich diese Folter der Ungewissheit schnellstmöglich zum Besseren wendet. Diese Ungewissheit und dass uns keinerlei Selbstständigkeit im Alltag gewährt wird, wir außerdem wie Gefangene gehalten werden, zermürbt uns und treibt uns Schritt für Schritt in den Tod. Wir sind politische Asylbewerber, die der Hölle der „Islamischen Republik“ Iran entflohen sind. Der Iran ist ein Land, in dem heutzutage Menschenrechte, seitens der dort etablierten Machthaber, mit Füßen getreten werden und weder Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, noch Religions- und Meinungsfreiheit vorherrschen. Wir mussten von dort fliehen, um unser Leben zu retten und suchten daraufhin Asyl in einem sicheren Land. Doch in diesem hoch entwickelten Land, im Herzen Europas, welches sich tagtäglich über die Menschenrechtsverletzungen in anderen Staaten empört, fühlen wir uns selbst mit einer unmenschlichen Behandlung konfrontiert. Wir werden unter keinen Umständen in die Hölle des iranischen Regimes zurückkehren! Ein Regime, das vor den Augen der ganzen Welt gegen die Menschenrechte verstößt, Menschen zu Unrecht einkerkert, foltert, vergewaltigt und öffentlich erhängt und steinigt. Wie kann man ein solches Land als sichere und lebenswerte Heimat betrachten? Doch wir akzeptieren auch nicht die menschenunwürdige Behandlung des hessischen Staates! Wir fordern, unseren Status als politische Flüchtlinge anzuerkennen und bessere Bedingungen für alle Asylbewerber zu schaffen. Wir laden außerdem jede(n), die/der sich mit unserer Protestaktion solidarisch erklärt, oder schlicht interessiert ist, herzlich dazu ein, ab dem 20. Oktober 2012 zur Hauptwache zu kommen, um sich über unsere verzweifelte Lage zu informieren und uns bei unserem Vorhaben zu unterstützen. Der Sprecher der Würzburger Gruppe, Herr Massoud Hassanzade, spricht am Samstag zum Beginn der hessischen Proteste. Wir werden unseren Streik fortführen, bis die Verantwortlichen für die hessische Asylpolitik mit uns verhandeln und wir die Anerkennung unseres Asylantrags, sowie eine Verbesserung der Situation all der Schutzsuchenden in Deutschland erreichen. ……………………………………………………………………………………………………… Kontaktpersonen: Fariba Abolhoseini und Shahnaz Morattab Tel:015774650186 Zu den Unterstützern zählen bisher: Internationale Föderation Iranischer Flüchtlinge Arbeitskreis Asyl und Flucht der hessischen Piraten Grüne Jugend Hessen Das Bündnis ist offen für alle Gruppen, die sich für Asyl und Flüchtlingsrechte einsetzen.
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