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einseitigen Schuldzuweisung

Aus einem Leserbrief

 

Ich bin sehr betroffen von der einseitigen Schuldzuweisung, die in diesem Interview durchklingt: Nur die Gewalt der PKK ist schuld an der Eskalation sowohl seit 1984 wie 2007. Sachlich stimmt dies nicht, denn die Gründung der PKK war eine Antwort auf die Gewalt der Türkei, die alle demokratisch, friedlichen Wege schon damals unterdrückte. Die Gewalt 2007 ist ebenso nicht einseitig durch PKK geschehen.

 

Außerdem haben die Kurden, auch gerade die PKK immer wieder Schritte zu einer friedlichen Lösung angeboten wie einseitige Waffenstillstände und eine demokratische Lösung innerhalb der Republik Türkei, also keinen eigenen kurdsichen Staat mehr. Doch darauf gab es weder von der EU noch von der Türkei und der Nato ernsthafte Antworten.

Weiterhin gab es immer auch demokratische Kräfte wie kurdische Parteien und NGOs, die innerhalb der türkischen Gesellschaft um eine friedliche Lösung kämpften, aber dafür nur Verfolgung ernteten. Zur Zeit werden ja auch wieder die gewählten kurdischen Parlamentsabgeordnete und ihre Partei durch Gerichte und Haft mürbe gemacht...

 

Wir halten Gewalt von keiner Seite für eine Lösung und treten seit Jahren als Dialogkreis für friedlich-demokratisch Lösung ein. Aber das Gewaltdenken ist bei der Nato und Türkei stärker als Gewaltfreies Handeln. Gewaltfreiheit wird nur von Unterdrückten gefordert.

Außerdem ist der Angriff auf Gebiete im Nordirak völkerrechtswidrig und es macht sehr betroffen, dass es keine ernstzunehmenden Reaktionen der Regierungen gegeben hat. Und wieder steht die USA dahinter, die doch nach Vietmam und Irak erkennen müsste, dass Gewalt keine Lösung ist...

 

P.Wolfgang Jungheim, Dialogkreis- und Pax Christi-Mitglied
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