Olympische Sommerspiele in Peking: Yang Chunlin verurteilt
amnesty international fordert Freilassung von Olympiakritikern
Berlin, 25. März 2008 - Fünf Jahre Haft wegen "Anstiftung zum Sturz der Regierung", so lautet das gestern verkündete Urteil gegen den chinesischen Menschenrechtler Yang Chunlin. amnesty international (ai) fordert die sofortige Freilassung des Olympiakritikers, der nach Ansicht der Organisation allein von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht hat. "Yang Chunlin ist einer von vielen Bürgerrechtlern, die im Vorfeld der Olympischen Spiele Opfer des harten Vorgehens der chinesischen Behörden geworden sind" so Verena Harpe, Asien-Referentin von ai. "Kritiker werden gezielt eingeschüchtert, unter Hausarrest gestellt oder inhaftiert."
Yang Chunlin hatte 2007 eine Petition mit der Forderung "Wir wollen Menschenrechte und keine Olympischen Spiele" verfasst, um auf die Not der Bauern in seiner Heimatprovinz Heilongjiang aufmerksam zu machen. Über 10.000 Menschen, größtenteils landlose Bauern, sollen den Aufruf unterzeichnet haben. Yang Chunlin wurde daraufhin am 6. Juli 2007 verhaftet und Berichten zufolge in der Haft schwer misshandelt und gefoltert. Der Prozess gegen ihn fand am 19. Februar 2008 statt. Yang Chunlin wurde dabei mit einer Kapuze über dem Kopf sowie Handschellen und Fußfesseln vorgeführt. Während des Verfahrens konnte er sich kaum bewegen, da seine Beine mit einem Metallring fixiert wurden. Gestern dann verkündete der Richter das Urteil. Yang Chunlin legte Berufung ein.
ai bekräftigt die Forderung, den Druck gegenüber Peking zu erhöhen: "Wir rufen die Öffentlichkeit, Regierungen und das IOC weiterhin dazu auf, die versprochene Verbesserung der Menschenrechtslage konsequent von der chinesischen Regierung einzufordern", sagte Harpe. "Jeder kann etwas tun: Unterstützen Sie unsere Aktionen und Forderungen. Zensur und Repression dürfen nicht zu 'olympischen Disziplinen' werden!"
Urgent Action zugunsten von Yang Chunlin (UA-240/2007-2): http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/0/9d99bb594e533673c12573f700 506945?Open
Weitere Einzelfälle von Menschenrechtsverletzungen in China: http://www.goldfuermenschenrechte.de/einzelfaelle.html
Ausführliche Informationen über die Olympia-Kampagne "Gold für Menschenrechte" sowie Aktionsmöglichkeiten: http://www.goldfuermenschenrechte.de
Kontakt amnesty international Pressestelle 030/420248-306 presse@amnesty.de http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/AlleD
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