Syrische Sicherheitskräfte eröffnen das Feuer auf friedliche kurdische Demonstranten
PRESSEMITTEILUNG
Göttingen 06. November 2007 Syrische Sicherheitskräfte eröffnen das Feuer auf friedliche kurdische Demonstranten
Am Freitag, dem 02. November wurden während Demonstrationen im Norden Syriens der junge Kurde Isa Khalil, 21, getötet und die beiden Kurden Schiyar Khalil und Bilal Said Saleh schwer verletzt. Dies wurde der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) erst jetzt bekannt. Rund 5000 Kurden hatten in den überwiegend von Kurden bewohnten Städten Kamischli und Ayn Al-Alarab im Norden von Syrien friedlich gegen den drohenden türkischen Einmarsch in das irakische Bundesland Kurdistan demonstriert.
„Die syrischen Sicherheitskräfte gingen gleich mit Schlagstöcken und Tränengas gegen die Demonstranten vor“, beschreibt Kamal Sido, Nahost-Referent der GfbV, die Situation. „Erst danach wurden – vereinzelt – Steine auf die Sicherheitskräfte geworfen, die mit Schüssen auf die kurdischen Zivilsten antworteten. Anschließend nahmen sie mehr als 30 Kurden fest. Diese Angaben wurden uns heute von dem renommierten kurdischen Menschenrechtler Maschal Tamo aus Kamischli telefonisch bestätigt.“
In diesem Zusammenhang fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) heute mit einem Schreiben an Syriens Präsidenten Baschar al-Assad die Freilassung der am Freitag festgenommenen Kurden. „Aber auch alle anderen kurdischen politischen Gefangenen, etwa 200 Frauen und Männer, die zum Teil seit vielen Jahren ohne ein Gerichtsurteil in syrischen Gefängnissen festgehalten werden, müssen endlich die Freiheit wieder bekommen“, forderte Sido.
Die etwa zwei Millionen syrischen Kurden, die in drei Regionen an der syrisch-türkischen Grenze die Mehrheit der Bevölkerung stellen, werden bis heute auf vielfältige Weise diskriminiert oder unterdrückt. Im Zuge der damaligen massiven Arabisierungspolitik wurde 200.000 von ihnen 1962 die syrische Staatsbürgerschaft genommen, obwohl internationale Menschenrechtsorganisationen, unter ihnen auch die GfbV, seit 40 Jahren ihre Wiedereinbürgerung verlangen. Den syrischen Kurden werden bis heute die sprachlichen und kulturellen Minderheitenrechte vorenthalten. Außerdem versagt man den kurdischen Dörfern und Städten die Selbstverwaltung, wie sie in westlichen Ländern selbstverständlich ist.
Dr. Kamal Sido, Nahost-Referent der GfbV ist für Nachfragen unter Tel: 0173 67 33 980 erreichbar
Geschrieben von jnwwebmaster
am November 06 2007 15:11:20
0 Kommentare ·
400 gelesen ·
Kommentare
Es wurden keine Kommentare geschrieben.
Kommentar schreiben
Bitte einloggen, um einen Kommentar zu schreiben.
Bewertung
Die Bewertung ist nur für Mitglieder verfügbar.
Bitte loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich, um abzustimmen.
Keine Bewertung eingesandt.
Login
Noch kein Mitglied? Klicke hier um dich zu registrieren.