GRÜNE begrüßen Vorhaben der Landesregierung für Islamunterricht "Wir GRÜNE begrüßen nachdrücklich das Vorhaben der Landesregierung, islamischen Religionsunterreicht bzw. islamische Religionskunde als reguläres Unterrichtsfach an den Schulen einzuführen. Weiterhin begrüßen wir die Absicht, einen bereits in der letzten Wahlperiode beschlossenes Vorhaben umzusetzen, nämlich Kindern ohne legalen Aufenthaltsstatus den Schulbesuch zu ermöglichen", sagt die integrationspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Mürvet Öztürk, in der heutigen Plenardebatte. "Wir unterstützen die Landesregierung in ihrem Vorhaben, einen bekennenden islamischen Religionsunterricht einzuführen, denn es gilt gleiches Recht für Alle! Hessen gehört zu einer der wenigen Bundesländer, die in dieser Frage in den letzten Jahren keinen Schritt getan haben. In der Bundesrepublik ist das Recht auf konfessionsgebundenen Religionsunterreicht unter staatlicher Aufsicht und in Zusammenarbeit mit den Religionsgemeinschaften zweifelsohne ein Grundrecht. In Hessen geben neben der evangelischen und katholischen Kirche, mehrere weitere Religionsgemeinschaften Unterricht, wie z.B. die syrisch-orthodoxe Kirche, die Mennoniten, die jüdische Gemeinschaft oder die unitarische Religionsgemeinschaft. Obwohl die Zahl der muslimischen Schüler auf rund 60.000 Personen geschätzt wird, gibt es keinen islamischen Religionsunterricht. Der Islam ist aber längst ein Teil der deutschen Gesellschaft, dieser Tatsache muss sich auch das Land Hessen stellen. Ein runder Tisch scheint jedenfalls ein sinnvoller Weg, das Problem, das in dem Fehlen von zentralen Ansprechpartnern besteht, zu umgehen, und dennoch in der Sache voranzukommen. Auch in Hessen müssen wir uns kurz- und mittelfristig auf Interimslösungen einstellen." "Es wird ein langer Prozess sein, in dem wir die Frage nach der Ausbildung der Lehrkräfte, nach der Erstellung von Unterrichtsmaterialien, nach der Errichtung eines Lehrstuhls mit moderner islamischer Religionspädagogik stellen. Denn die Qualität der Lehre, dürfen wir nicht außer Acht. Der Aufbau eigener Strukturen, die Unabhängigkeit von fremden Religionsministerien, ist ebenfalls sehr wichtig. Zur Integration gehört auch, dass Kinder die in Deutschland geboren sind oder in Deutschland aufwachsen, von in Deutschland ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer in Deutsch auf der Grundlage der Verfassung unterrichtet werden. Die Beantwortung dieser Fragen wird Zeit brauchen. Diese Zeit gilt es zu nutzen, um heute ein richtiges Signal zu senden, diesen Antrag zu beschließen und bald mit einem Angebot zu beginnen. Das haben die Menschen in Hessen, die in Hessen geborenen muslimischen Kinder längst verdient", unterstreicht Mürvet Öztürk. Ein weiterer Punkt des Antrags der GRÜNEN befasst sich mit der Möglichkeit , Kindern ohne legalen Aufenthaltstatus den Schulbesuch zu ermöglichen. In der vergangenen Legislaturperiode hatte eine Mehrheit des Landtags dies beschlossen. "Wir fordern, dass dies jetzt endlich umgesetzt wird. Allein in Frankfurt schätzt man die Zahl der Kinder auf 4000 bis 5000. Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht, dem sich die Bundesregierung auch durch internationale Abkommen verpflichtet sieht- Daher begrüßen wir auch das Vorhaben der Landesregierung, dieses Recht nun auch in Hessen umzusetzen", so Öztürk weiterhin. Ein Video von Mürvet Öztürks Rede im hessichen Landtag finden Sie hier. ___________________________________________________________ Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag Pressesprecherin: Elke Cezanne Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601 Mail: gruene@ltg.hessen.de Web: http://www.gruene-fraktion-hessen.de
|