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Kritik an christlichen Fundamentalisten |
Käßmann: Kritik an christlichen Fundamentalisten Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Margot Käßmann, hat sich von fundamentalistischen evangelikalen Gruppen distanziert. Wer andere herabwürdige und von sich selbst behaupte, im Besitz der Wahrheit zu sein, entspreche "nicht mehr unseren religiösen Grundüberzeugungen". Das sagte die EKD-Ratsvorsitzende in der Sendung "Kamingespräche" des Bonner Fernsehsenders "Phoenix". Das Interview wird am Sonntag um 13 Uhr ausgestrahlt. Mit Margot Käßmann spricht der stellvertretende ZDF-Chefredakteur und Leiter der Hauptredaktion Aktuelles, Elmar Theveßen, neben Jörg Schönenborn, Chefredakteur beim WDR-Fernsehen, Moderator des "Kamingesprächs" auf Phoenix.
Wie der Sender am Mittwoch vorab mitteilte, bezeichnete Käßmann die evangelikale Bewegung grundsätzlich als einen "Teil unserer Kirche", der stärker einem fundamentalistischen Flügel zuzuordnen sei. Dabei wandte sich die Bischöfin gegen einen Fundamentalismus, der andere herabwürdige und deshalb nicht mehr dem Christentum entspreche: "Wenn es anfängt, in eine fast kriegerische Sprache überzugehen, dann ist das nicht mehr akzeptabel. Da ist ein Punkt erreicht, der mit unserer evangelischen Kirche nicht mehr vereinbar ist", so Käßmann. "Es gibt solche Gruppen. Die würde ich dann aber nicht mehr auf dem Boden unserer Grundsätze sehen."
Wer von sich selbst behaupte, er sei im Besitz der Wahrheit, entspreche "nicht mehr unseren religiösen Grundüberzeugungen", so die EKD-Ratsvorsitzende weiter. "Und jemand, der meint, dadurch Macht über andere haben zu können, verrät das Evangelium, denn die Geschichte von Jesus ist eine, in der Gott sich absolut selbst erniedrigt."
Mangelnde Religionsfreiheit
Ein weiteres Thema in der Sendung war der Volksentscheid der Schweizer gegen den Bau von Minaretten. "Wie Moscheen und wie ein Gotteshaus zu bauen ist, das entscheiden zunächst die Religionsgemeinschaft und zweitens die Nachbarschaft, mit der man auch im Gespräch sein muss. Ich glaube nicht, dass man Kampfansagen architektonisch in die Welt setzen kann. Das wird nicht möglich sein." Zugleich forderte sie die Freiheit der Religionsausübung als Menschenrecht weltweit ein.
"Ich wünsche mir von meinen muslimischen Gesprächspartnern, dass sie so wie ich hier, beziehungsweise unsere Kirchen alle gemeinsam für Religionsfreiheit eintreten, dass sie für die Religionsfreiheit genauso eintreten in allen anderen Ländern." Die sei auch immer ein Thema beim EU-Beitritt der Türkei. "Dort gibt es keine Religionsfreiheit für Christen", so die EKD-Vorsitzende.
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