Wie Täter zu Opfern werden ... und umgekehrt!
Skandalöser Prozess am Mittwoch, 19.12.07, gegen Felleke Bahiru Kum, einen äthiopischen Flüchtling, der erfolgreich seine geplante Abschiebung am Frankfurter Flughafen verhindert hat ...
Felleke Bahiru Kum sollte am 4. September 2006 in einer Lufthansa- Maschine von Frankfurt aus nach Äthiopien abgeschoben werden. Fünf Bundespolizisten brachten ihn zum Flugzeug, zwei davon waren als „Sicherheitsbegleitung“ bis Addis Abeba vorgesehen. Mit dieser Übermacht und unter der üblichen "Anwendung unmittelbaren Zwangs" sollte er in den Sitz verbracht werden, doch Felleke schrie und sträubte sich gegen diese Misshandlung. Mit Erfolg! Denn der Pilot weigerte sich anschließend, ihn zu transportieren. Felleke wurde zwar erneut in Abschiebehaft genommen, doch auch ein 2ter Abschiebeversuch schlug fehl und Ende November 2006 wurde er aufgrund eines neues Asylantrages freigelassen.
Felleke ist in der Exilopposition Äthiopiens aktiv, und offensichtlich weil die dortige Polizei seiner habhaft werden wollte, hatte die äthiopische Botschaft für ihn überraschend Ausreisedokumente bereit gestellt. Die deutschen Behörden wollten diese dann sofort nutzen, um ihn loszuwerden. Sind solche Abschiebungen an sich schon skandalös, kann es nur als doppelt ungerechte Bestrafung bezeichnet werden, wenn er jetzt wegen der erfolgreichen Verhinderung dieses Unrechts als Angeklagter vor Gericht gestellt wird: wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte! Während die Polizisten ihn mit massiver Gewalt (Felleke trug einige Verletzungen davon!) und unter Drohungen ins Flugzeug gezerrt hatten, sollen sie jetzt im Verfahren am 19.12. zu Opfern von Fellekes „Widerstand“ gemacht werden. Felleke ist zwar durch seine Weigerung nur knapp einer erneuten politischen Verfolgung entkommen, doch offensichtlich soll nochmals bestraft werden, wer sich dem unmenschlichen Abschiebeapparat erfolgreich widersetzt.
Zeigen wir unsere Solidarität mit Felleke Bahiru Kum! Kommt mit in den Prozess am Mittwoch, 19.12.07 um 13.00 Uhr in Frankfurt am Amtsgericht, Gebäude E Raum 26. Kommt vorher zum Infostand/Mahnwachenprotest gegen dieses doppelte Unrecht! Treffpunkt 12.30 Uhr an der Ecke Konrad Adenauer Strasse und Seilerstrasse.
Aktionsbündnis gegen Abschiebungen Rhein-Main
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