11. September 2007, 19.30 Uhr Frankfurt/Main, Cyriakusgemeinde/ Alexanderstrasse 37 (Frankfurt-Rödelheim)
Chiles Kämpfe - oder: wann beginnt die Zukunft?
Informieren und gemeinsam feiern. Ruth Kries (Exil-Chilenin und Ärztin) sowie Boris Schöppner (Journalist und Buchautor) werden referieren. Die Gruppe »Sub-Terra« wird bekannte und neue Lieder aus Chile und Lateinamerika spielen. Es gibt Empanadas und chilenischen Rotwein. Der Eintritt beträgt 3 Euro, ermäßigt 1 Euro.
Im vergangenen Jahr waren es die Pinguine, also die Schüler in ihren Uniformen, die in Chile für Schlagzeilen sorgten, weil sie gegen ein ungerechtes Bildungssystem auf die Straße gingen. In diesem Jahr protestieren die Leiharbeiter der Kupferminen gegen niedrige Löhne. Was ist los im angeblichen Musterland Südamerikas? Mit einer Veranstaltung am Dienstag, 11. September, dem Jahrestag des Militärputschs, wollen wir dieser und weiteren Fragen nachgehen. Was hat der Putsch von 1973 mit der heutigen Situation zu tun? Wie sieht es mit der juristischen Aufarbeitung der Menschenrechtsverbrechen aus? Schließlich ist es der erste 11. September nach dem Tod von Augusto Pinochet Ugarte. Der ehemalige General und Ex-Diktator starb am 1. Dezember 2006.
Der 11. September 1973 ist ein mahnendes Datum, auch wenn seit 2001 vielerorts nur noch der Opfer der Anschläge in den USA gedacht wird.
Das neoliberale Wirtschaftsmodell wurde in Chile unter der Militärdiktatur eingeführt, die Regierung des Mitte-links-Bündnisses hat es in den 17 Jahren der Demokratie nicht angetastet. In dem Land, das als der größte Kupferlieferant der Welt gilt, hat noch immer nicht jedes Kind ein eigenes Bett. 70 Prozent des Gewinnes aus der Kupferförderung streichen Transnationale Konzerne ein. Neoliberalismus und Globalisierung machen die Armen ärmer und die Reichen reicher. Die negativen Auswirkungen einer deregulierten Wirtschaft und der Privatisierung bei Bildung, Gesundheit und Rentenversorgung sind in Chile schon lange zu spüren, während uns in Deutschland dies noch als zukunftssichernde Reformen verkauft wird.
In Chile wird der September mehr und mehr zu einem Monat, in dem die Linke nicht nur an den Putsch erinnert und dessen Opfern gedenkt, sie erinnert auch an den Tag, an dem der Sozialist Salvador Allende zum Präsidenten gewählt wurde: der 4. September 1970. In Chile gab es nicht nur Niederlagen, sondern auch Siege."
GRUPO APOYO A ORGANIZACIONES DE DERECHOS HUMANOS EN CHILE
Mit der Unterstützung von attac Frankfurt, DKP Frankfurt, Terravision TV, Friedensinitiative Rödelheim:
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