»Goethestadt« – so lautet das offizielle Logo der Stadt Wetzlar, und täglich sieht man Besucher aus aller Welt mit dem »Werther« in der Hand auf noch heute sichtbaren Goethespuren wandeln: vom Lottehaus zum Goethebrunnen und bis nach Wahlheim, dem heutigen Stadtteil Garbenheim. Goethe ist also präsent – doch ist es seine unsterbliche Literatur auch wirklich? Diese Frage soll nach dem ersten hessischen »Tag für die Literatur« positiv beantwortet werden können: von Schülern, die täglich in ihre Goethe-, Lotte- und Kestnerschule gehen, bis hin zu den Touristen, die staunend im Lottehaus vor den Übersetzungen des »Werther« ins Turkmenische, Jiddische, Litauische stehen und sich anschließend kulinarisch im ehemaligen Goethehaus »Zum Römischen Kaiser« verwöhnen lassen. Goethes Gedichte, seine Reflexionen über die Liebe, den Wein und die Natur, seine literarischen Vorlagen, seine Briefe und seine Übersetzungen werden im Verlaufe des gesamten Tages nicht nur an den »Werther-Orten«, sondern auch in Cafés, Archiven, Bibliotheken, Buchhandlungen und öffentlichen Plätzen rezitiert, gespielt, vorgelesen und diskutiert.
Eine ganze Stadt widmet sich dem literarischen Erbe Goethes und bietet Literatur pur – und aufbereitet.