Die Bundestagsabgeordneten Andreas Jung (CDU) und Peter Friedrich (SPD) sollen am kommenden Freitag in Konstanz einen Appell mit 900 Unterschriften gegen die Abschiebung von Flüchtlingen nach Syrien entgegen nehmen. Die Unterschriften wurden in Konstanz gesammelt und werden anlässlich des Tags des Flüchtlings im Rahmen einer Informationsveranstaltung des Arbeitskreises „Runder Tisch zur Begleitung von Flüchtlingen in Konstanz“ und der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) übergeben. Der Tag des Flüchtlings, der am Ende der Interkulturellen Woche begangen wird, ist in diesem Jahr der 2. Oktober.
Der Anlass der Unterschriftensammlung ist ganz aktuell: Denn in Konstanz leben seit vielen Jahren 36 Menschen aus Syrien, die in Deutschland nur geduldet sind. Die Hälfte von ihnen sind Kinder. Ihnen droht durch ein seit Januar 2009 geltendes deutsch-syrisches Rückübernahmeabkommen die Abschiebung. Die ersten der rund 7000 syrischen Flüchtlinge in Deutschland, die meisten von ihnen Kurden (Muslime und Yeziden) sowie christliche Assyro-Aramäer, haben bereits Ausreiseaufforderungen erhalten. Erste Abschiebungen wurden schon vollzogen.
Der GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido wird während der Informationsveranstaltung über die bedrückende Lage der Kurden in Syrien berichten. Dort leben rund zwei Millionen Kurden. Sie dürfen ihre Sprache nicht sprechen, ihre Kultur nicht ausüben. Rund 300.000 Kurden gelten als „Ausländer“ oder „Nichtregistrierte“. Sie selbst oder ihre Vorfahren wurden im Rahmen einer Arabisierungskampagne, die Anfang der 1960-er Jahre begann, einfach ausgebürgert. Betroffene bekommen nur Sonderausweise, dürfen weder wählen noch Land besitzen noch staatliche Ämter bekleiden.
Die GfbV fordert von der deutschen Bundesregierung eine unbeschränkte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für alle Flüchtlinge, die langjährig in Deutschland leben. Damit alle Kinder und Jugendliche in Deutschland gleiche Chancen bekommen, müsse den diskriminierten Flüchtlingskindern umgehend die deutsche Staatsbürgerschaft gewährt werden.
Für Nachfragen ist der GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido erreichbar unter Tel. 0173 67 33 980.
Geschrieben von jnwwebmaster
am September 29 2009 15:28:22
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