"Leroy" heißt der Film, den Sie unbedingt anschauen sollten. Leroy, der junge Held dieser Geschichte wohnt in Berlin-Schöneberg und teilt die Nöte der meisten Jugendlichen, die sich dem andauernden Quiz des Erwachsenwerdens ausgeliefert sehen: "Wer bin ich? Was bin ich? Wie bin ich?" Dass er schwarz ist, spielt dabei keine Rolle. Erst als er sich in Eva verliebt, wird daraus ein Problem, denn Evas Brüder sind allesamt Neonazis. Nun, das ist freilich keine allzu originelle Idee für eine Kinogeschichte - interessant aber, wie der Film genau damit spielt. Es gibt kein Klischee, das nicht aufs Korn genommen wird, keine Gruppe, die nicht in einen Spiegel der feinen Ironie blicken muss und keinen tiefsinnigen Kitsch, der nicht sein Fett abbekommt. Kurz: Der Film ist politisch in keiner Weise korrekt, dafür aber witzig, schnell in den Dialogen und überaus weise in seiner Botschaft.
Wenn Sie also Pause haben wollen von den ernsten Dingen des Lebens rund um unsere Neonazis, von Empörung, Wut und Furcht; wenn Sie keine Lust auf moralinträchtige Reflexionen haben, dann schnappen Sie sich Ihre jugendlichen Kinder, Neffen und Nichten oder Enkel und schauen sich "Leroy" an. Die Musik ist einfach klasse. Und: So sieht das wahre Leben aus!
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