18. März 2011 Bischof Ackermann: Kernenergie hat keine Zukunft Europäische Verständigung ist dringend notwendig Trier – Vor dem Hintergrund der Geschehnisse in Japan hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann am 18. März in Trier betont, dass „die Kernenergie keine Zukunft hat.“ „Die Risiken der Kernenergie sind kaum beherrschbar und die Folgeprobleme sind ungelöst“, sagte der Bischof von Trier. Bischof Ackermann unterstrich weiter, dass die Geschehnisse in Japan die Grenzen des Menschen im Verhältnis zur Natur wie zur Technologie sehr deutlich gemacht hätten. „Mit Erschrecken sehen wir nun wieder einmal, dass es eine Illusion ist zu glauben, wir könnten Natur oder Technik völlig beherrschen.“ Notwendig seien die Bereitschaft zum Umdenken und ein Handeln, das eine menschen- wie umweltgerechte Erhaltung der Schöpfung in den Mittelpunkt stelle. Es müsse darum gehen, den Energieverbrauch zu verringern, die Effizienz der Energienutzung zu verbessern und die Suche nach alternativen Energien mit aller Kraft voranzutreiben: „Das bedeutet natürlich auch, dass wir möglicherweise bereit sein müssen, auch Einschränkungen in unserem Lebensstil in Kauf zu nehmen. Das wagt aber fast niemand, öffentlich zu sagen.“ Die verantwortlichen Regierungen und Führungskräfte seien aufgerufen, mit allen verfügbaren Mitteln die Sicherheit der Kernenergie zu überprüfen und den Mut zu haben, sie neu zu bewerten und entsprechende Konsequenzen auch mit Blick auf die Laufzeitverlängerung zu ziehen. Bischof Ackermann: „Dabei ist es insbesondere wichtig – das sage ich nicht zuletzt auch als Bewohner einer Grenzregion –, dass es auf europäischer Ebene eine Verständigung gibt. Denn was es nützt es, wenn Biblis A oder Neckarwestheim abgeschaltet werden und in Cattenom geht alles weiter wie bisher.“
|