BIM 62/2007 - Berliner Infodienst Migration vom 29.11.2007 1. Integration (I): Engagement von Migranten im Kiez wächst 2. Integration (II): Ex-Muslime fordern Kopftuchverbot an Schulen 3. Anti-Diskriminierungsrichtlinie: Brüssel rügt Bestimmung aus dem AGG 4. Berlin, 06.12.2007: Demonstration zur Innenministerkonferenz 5. Duisburg, 05.12.2007: Zweisprachige Lesung von “Der Nazi und der Friseur” 6. Esslingen, 05.12.2007: „Der Multikulti-Irrtum“ - Lesung mit Seyran Ates 7. Frankfurt am Main, 08.12.2007: Internationales Fest zur Landtagswahl 8. Köln: Kölsches auf Türkisch erklärt 9. Kreuzberg, 30.11.2007: Podiumsdiskussion „Migration und Menschenrechte“ 10. Lichtenberg, 10.12.2007: Fotoausstellung „Flüchtlingsalltag in Berlin“ 11. Mettmann: Ausstellung “Russlanddeutsche - Schicksal in Bildern“ 12. Neukölln: Hauptstadtpreis für „Initiative für ein noch besseres Neukölln“ 13. Potsdam, 05.12.2007: „Die Spezifik der Zuwanderung in Ostdeutschland“ 14. Rudow, 01.12.2007: Fest der Demokraten Fest gegen Marsch von Neonazis 15. EU-Kommission (I): Bericht über Aufnahme von Asylbewerbern vorgelegt 16. EU-Kommission (II): Deutschlands Asylpolitik bleibt ungestraft 17. EU-Kommission (III): Medienkampagne zur Abschreckung von Migranten 18. Niederlande: Die Furcht vor den Osteuropäern 19. Rumänien: Erinnerungen an die Geschichte der Roma 20. Schweiz: Über die Risiken qualifizierter Einwanderung 21. Sudan: Ein Teddy namens Mohammed und die Folgen 22. Türkei: Orthodoxe Christen klagen in Straßburg 23. Wettbewerb: Stiftung Bürger für Bürger verlängert Frist bis 15.12.2007 24. Neues Magazin auf eurotopics: Arbeitsmigration von Ost nach West 25. Multikulturelles Frauenmagazin GAZELLE: Neue Ausgabe erschienen 26. Buch-Tipp: Enzyklopädie Migration in Europa 27. Kino-Tipp: „Ausgerechnet Bulgarien“ 28. TV-Tipps
1. Integration (I): Engagement von Migranten im Kiez wächst Geht es um das Thema "soziale Stadt", sind die Schlagzeilen selten positiv. Nun gibt es auch einmal eine gute Nachricht zu verkünden: Das Engagement von Migranten in den Quartiersmanagement-Gebieten Berlins steigt. Das ist das Ergebnis einer Stu-die, die das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung durchgeführt hat. Sechs Monate lang hat das Difu in zwölf Quartieren nach der Beteiligung von Migran-ten geforscht. Dabei hat die Soziologin Bettina Reimann herausgefunden, dass der Migrantenanteil in den Quartiersbeiräten bei 24 Prozent liegt. Davon sind 42 Prozent Frauen. In den Beiräten wird zum Beispiel über die Vergabe von Projekten entschei-den. Für die für Stadtentwicklung zuständige Staatssekretärin Hella Dunger-Löper (SPD) ist das ein "außerordentlich erfreuliches Ergebnis, weil es den Eindruck wider-legt, dass sich Migranten zu wenig beteiligen". Dunger-Löper weiter: "Auch wenn wir wissen, dass der Anteil von Nichtdeutschen in der Quartiersarbeit bestimmt noch er-höht werden kann, belegt diese Studie, dass wir es schaffen, die unterschiedlichsten Nationen im Kiez anzusprechen." Tatsächlich sind es im Wesentlichen türkische Quartiersbewohner, die sich in den Beiräten engagieren. Ihr Anteil liegt bei 16 Prozent. Nur 5 Prozent der Beiräte sind dagegen arabischer Herkunft. Defizite gibt es laut Difu-Mitarbeiterin Reimann auch bei Quartiersmitarbeitern aus dem ehemaligen Jugoslawien sowie den GUS-Staaten. Um das zu verbessern, schlägt das Difu eine "Aktivierung der quartiersbezogenen Netzwerke" vor. Dazu zählen Migrantenorganisationen ebenso wie Kirchen und Mo-scheevereine. Aber auch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung trägt ihren Teil zum stärkeren Engagement für Migranten bei. "In jedem der 29 Gebiete mit Quar-tiersmanagement muss einer der drei Quartiersmanager Migrationshintergrund ha-ben", sagt Philipp Mühlberg, der das Quartiersmanagement und die Projekte im Rah-men des Bund-Länder-Programms "soziale Stadt" koordiniert. "Darüber hinaus wer-den sämtliche Mitarbeiter in interkultureller Kompetenz gecoacht", so Mühlberg. Was ein solches interkulturelles Team leisten kann, zeigte sich vor einem Jahr im Kreuzberger Wrangelkiez. Nachdem es dort zu Auseinandersetzungen zwischen Ju-gendlichen und Polizei gekommen war, organisierte das Quartiersmanagement einen runden Tisch, an dem Jugendliche, Eltern, Polizei und Bezirkspolitiker ihre Sicht auf die Dinge austauschten. Für Senatsmitarbeiter Mühlberg sind dezentrale Netzwerke wie diese auch der Garant dafür, dass es in Berlin keine Auseinandersetzungen wie in Paris geben wird. Ähnlich sieht das Staatssekretärin Dunger-Löper: "Kreuzberg und Neukölln sind mit der Banlieue nicht vergleichbar. Wir haben hier noch eine ganz andere soziale Mischung." aus: taz vom 29.11.2007 (von Uwe Rada), Link: www.taz.de/nc/1/archiv/digitaz/artikel /?ressort=ba&dig=2007%2F11%2F29%2Fa0172&src=GI&cHash=10d39026eb 2. Integration (II): Ex-Muslime fordern Kopftuchverbot an Schulen Der Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE) hat an öffentlichen Schulen in Deutschland ein Kopftuchverbot für Schülerinnen verlangt. Dies sei nötig, um Mädchen aus streng muslimischen Familien in ihrem Emanzipationsstreben zu unterstützen, erklärte die ZdE-Vorsitzende Mina Ahadi, die die Organisation zu Jahresbeginn mitbegründet und damit bundesweit für Aufsehen gesorgt hatte. "Die Verschleierung von Mädchen ist eine Form von mentaler Kindesmisshandlung", sagte Ahadi in Köln. Dagegen müsse der Staat einschreiten. Auf Grundlage der Verfassung dürfe nur eine Version des Islam toleriert werden, die die Gleichberechtigung von Mann und Frau akzeptiere, erklärte die ZdE-Vorsitzende, die nach Drohbriefen und einem Mordaufruf unter Polizeischutz steht. Im ZdE beken-nen sich frühere Muslime öffentlich zur Abkehr von ihrem Glauben. Nach Auffassung streng gläubiger Islam-Gelehrter steht auf die Abkehr vom muslimischen Glauben die Todesstrafe. Ihrer Forderung nach einem grundsätzlichen Kopftuchverbot an deutschen Schulen will Ahadi am Samstag in Köln bei einer öffentlichen Diskussion Nachdruck verleihen. An der Veranstaltung der Giordano Bruno Stiftung "Aufklären statt Verschleiern" neh-men auch die Schriftsteller Ralph Giordano und Günter Wallraff teil. aus: WELT ONLINE vom 26.11.2007, Link: www.welt.de/politik/article1401328/Ex-Muslime_fordern_Kopftuchverbot_an_Schulen.html 3. Anti-Diskriminierungsrichtlinie: Brüssel rügt Gesetz gegen Rassismus Die EU-Kommission hat gegen Deutschland ein Verfahren wegen Verstoßes gegen die Antidiskriminierungsrichtlinie eröffnet. Das bestätigte eine Sprecherin von EU-Sozialkommissar Vladimir Spidla in Brüssel. Die Kommission kritisiert vor allem Bestimmungen im Allgemeinen Gleichbehand-lungsgesetz (AGG) zu Vermietungen. Sie erlauben es, Bewerber aus soziokulturellen Gründen unterschiedlich zu behandeln. aus: Frankfurter Rundschau vom 29.11.2007 4. Berlin, 06.12.2007: Demonstration zur Innenministerkonferenz Am Donnerstag, 06.12.2007, tagen die Innenminister in Berlin. Unter dem Motto „Für Zuwanderung ohne Rassismus und ein Bleiberecht für alle!“ ruft ein breites Bündnis aus Organisationen und Initiativen zur Demonstration auf. Diese beginnt mit einer Kundgebung um 17.00 Uhr auf dem Alexanderplatz und endet gegen 20.00 Uhr auf der Karl-Liebknecht-Brücke vor dem Radisson Hotel Berlin, dem Tagungsort der In-nenminister.
Mehr Informationen unter: www.hier.geblieben.net und www.fluechtlingsrat-berlin.de 5. Duisburg, 05.12.2007: Zweisprachige Lesung von “Der Nazi und der Friseur” „Ich bin Max Schulz, unehelicher, wenn auch rein arischer Sohn der Minna Schulz.” So beginnt Edgar Hilsenraths berühmter Roman “Der Nazi und der Friseur” über den SS-Mann und Massenmörder, der in der Rolle seines Opfers Itzig Finkelstein schlüpft und ein angesehener Bürger und Friseursalonbesitzer in Tel Aviv wird. Das 2004 in Deutschland erschienene Buch wurde jetzt von Sezer Duru in türkischer Übersetzung herausgegeben. Die Stadtbibliothek Duisburg nimmt das zum Anlass, im Rahmen der deutsch-türki-schen Buchmesse-Ruhr den Roman im Rahmen einer zweisprachigen Lesung und einem Gespräch mit Edgar Hilsenrath, Sezer Duru und Volker Dittrich zu würdigen. Die Veranstaltung, die von der S. Fischer Stiftung, dem Dialog e.V., Duisburg und dem Interkulturellen Bildungszentrum Essen unterstützt wird, findet statt am Mitt-woch, 05.11.2007,19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Duisburg, Düsseldorfer Straße 5-7, 47051 Duisburg 6. Esslingen, 05.12.2007: „Der Multikulti-Irrtum“ - Lesung mit Seyran Ates Die Frauenrechtlerin und Rechtsanwältin Seyran Ateş liest am Mittwoch, 05.12.2007, 19.30 Uhr im Kutschersaal der Stadtbücherei Esslingen, Webergasse 4-6, 73728 Esslingen aus ihrem aktuellen Buch „Der Multikulti-Irrtum“. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit der Autorin.
7. Frankfurt am Main, 08.12.2007: Internationales Fest zur Landtagswahl Unter den Leitsätzen „Bildungschancen und Arbeitsplätze für alle! Aufenthalt sichern! Menschen aus der Illegalität befreien! Soziale Gerechtigkeit für alle in Hessen!“ lädt der Landesverband Hessen der Gewerkschaft ver.di zu einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der demokratischen Parteien ein. Anschließend gibt es ein Internationales Fest mit der Berliner Musikgruppe Fata Morgana. Die Veranstaltungen finden statt am Samstag, 08.12.2007, im DGB-Haus, Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77, 60329 Frankfurt. Die öffentliche Podiumsdiskussion beginnt um 18.00 Uhr. Der Eintrittspreis zum Internationalen Fest, das im Anschluß um 20.00 Uhr beginnt, beträgt 5,00 Euro. 8. Köln: Kölsches auf Türkisch erklärt Etwas ratlos steht Aysu Celekkan mit ihren Enkeln Mert und Mete an der Haltestelle Appellhofplatz. Wo geht es bloß lang zum Kölnischen Stadtmuseum, rätseln die drei. Es ist der erste Museumsbesuch überhaupt für die Kinder, und auch Oma Aysu war noch nie im Gebäude in der Zeughausstraße. Doch als Mitglied des „Türk Alman Ka-dinlar Derneg“, des türkisch-deutschen Frauen-Vereins, hat sie vom Tag der offenen Tür und auch vom Projekt „Zuhause in Köln“ gehört und ist nun neugierig auf die Führung in türkischer Sprache. Familie Kilic ist mit Kind und Kegel angerückt. Drei Generationen mit Oma Fatma, ihrer Tochter, deren beiden Kindern Busra und Alperen und Kumpel Ziya scharen sich um Museumsführer Sinan Ureyil. Die Gruppe steht vor einem Gemälde vom zer-störten Köln. „Getrin büyük bölümü yikilmistir ama Dom ayaktayde - der größte Teil der Stadt wurde zerstört, aber der Dom blieb“, sagt er und erzählt von der 632-jähri-gen Bauzeit des Wahrzeichens, was für erstaunte Gesichter sorgt. Während die Kin-der den Studenten durchweg in Deutsch löchern, ist Großmutter Fatma froh über die türkische Ausweichmöglichkeit. „In seiner Muttersprache kann man sich doch ganz anders ausdrücken und traut sich eher, was zu fragen“, sagt sie und lächelt. Eine Er-fahrung, die Nagihan Yügerir bestätigen kann. Die Studentin der Islamwissenschaften rotiert pausenlos durch die Ausstellung als Teil des Führungs-Quintetts mit türkischem Migrationshintergrund. „Den meisten Be-suchern fällt es viel leichter, in Türkisch zu fragen.“ Das Interesse an der Geschichte Kölns sei sehr groß, und es gebe zahlreiche Fragen. Doch bisher sei sie trotzdem kaum eine Antwort schuldig geblieben, fügt Nagihan stolz hinzu. Der Ausbildung durch den Museumsdienst, die sie und ihre Kollegen durchlaufen haben, bewährt sich und tötet sogar das Lampenfieber: „Ich war gar nicht aufgeregt.“ Klick, klick, klick, wieder drei mehr, macht der Zähler in der Hand von Museumsmit-arbeiterin Liliana Ulbrich. 268 Besucher bis kurz vor eins - „das Haus ist voll“. Ihre Kasse hingegen bleibt leer, denn Eintritt muss heute keiner zahlen. Museumsdirektor Werner Schäfke steht im Eingangsbereich und beobachtet zufrieden das Gewusel um sich herum. Kinder zerren aufgeregt am Ärmel der Mama, türkisch-deutsches Stimmengewirr erfüllt die Luft. „Natürlich lässt sich das Eis nicht sofort komplett bre-chen, aber die ersten Risse sind deutlich erkennbar“, freut er sich. „Es ist genug los, aber Gott sei Dank nicht zu viel.“ Eigentlich im Halbstundentakt geplant, startet alle Viertelstunde eine neue Gruppe ihre Tour durch das Museum. „Die Schiffe waren toll“, schwärmt die zehnjährige Es-ra. Bruder Akif (8) findet das Rätsel in der Kinderecke interessanter und jagt seinen Kuli begeistert durch das gezeichnete Labyrinth. Schließlich gibt es Ritterspielzeug zu gewinnen. Papa Ali Sonbahar sieht die türkische Führung als Chance, um seinem Nachwuchs die Muttersprache näherzubringen. „Die Kinder sind in Köln aufgewach-sen und verstehen viel besser Deutsch als Türkisch. Da ist so eine Führung eine gu-te Übung.“ Und eine Erleichterung, wie Monika Bongartz, stellvertretende Vorsitzen-de des Städtepartnerschaftsvereins Köln-Istanbul, betont: „Jetzt gibt es endlich ein Museum, wo wir selbst nicht übersetzen müssen.“ Auch der türkische Generalkonsul, M. Azim Temizgil, zeigte sich angetan: „Das Engagement des Museums hat mich sehr berührt.“ aus: Kölner Stadtanzeiger vom 25.11.2007 (von Maike Steuer) Link: www.ksta.de/html/artikel/1195816838803.shtml 9. Kreuzberg, 30.11.2007: Podiumsdiskussion „Migration und Menschenrechte“ Die Arbeitsgemeinschaft Migration im SPD-Kreisverband Friedrichshain-Kreuzberg lädt ein zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Migration und Menschenrechte“. Auf dem Podium diskutieren Prof. Dr. Heiner Bielefeldt, Leiter des Deutschen Insti-tuts für Menschenrechte, und Dr. Mark Terkessidis, freier Autor und Journalist. Die Veranstaltung findet statt im Café Orya, Oranienstraße 22, 10999 Berlin-Kreuz-berg. Sie beginnt um 19.00 Uhr. 10. Lichtenberg, 10.12.2007: Fotoausstellung „Flüchtlingsalltag in Berlin“ Am 10.12.1948 wurde durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen die „All-gemeine Erklärung der Menschenrechte“, angenommen. Seither wird dieser Tag als Internationaler Tag für Menschenrechte begangen. Vor diesem Hintergrund wird am Montag, 10.12.2007, 18.30 Uhr im Interkulturellen Bildungszentrum und Bürgercafé, Münsterlandstraße 33, 10317 Berlin-Lichtenberg eine Ausstellung zum „Flüchtlingsalltag in Berlin“ eröffnet. Weitere Informationen unter Telefon: 030 530 217 29 oder E-Mail: info@urban-consult-ggmbh.de. 11. Mettmann: Ausstellung “Russlanddeutsche - Schicksal in Bildern“ „Die Bevölkerung hier weiß gar nicht, was wir Russlanddeutschen durchgemacht ha-ben. Deshalb versteht man auch nicht, warum viele von uns kein Deutsch mehr spre-chen“, sagt Dr. Heinrich Neugebauer vom Integrations-Kultur Zentrum e.V. (IKZ). Ei-ne Ausstellung im Mehrgenerationenhaus in Mettmann bietet Gelegenheit, die Odys-see der deutschen Volksgruppe in der Sowjetunion nachzuvollziehen. Die Zeichnungen des im Kaukasus geborenen Günther Hummel zeigen anschaulich die Geschichte seiner Familie. „Das ist kein Einzelschicksal, sondern steht für die ge-samte deutschstämmige Bevölkerung“, betont Neugebauer. Warum besonders junge Leute in Deutschland oft schwer zurecht kommen und auffällig werden, wird ver-ständlicher: „Viele sind traumatisiert, wenn sie hier ankommen. In der Sowjetunion wurden sie immer misstrauisch als ‚Deutsche‘ beäugt und schikaniert. In Deutschland müssen sie feststellen, dass sie unerwünscht und für die Deutschen ‚Russen‘ sind. Sie brauchen Hilfe und Therapie statt Ablehnung“, sagt Lilia Lawruk, die Vorsitzende des IKZ im Kreis Mettmann. „Wirkliche Ausländer haben es leichter“, so Neugebauer. „Sie haben im Ursprungs-land eine Identität und in Deutschland eine Wahlheimat. Wir Russlanddeutschen wur-den auseinandergerissen und verstreut. Wir sind nirgendwo zu Hause. Wir können nicht frei wählen, wo wir gerne leben möchten. Für uns kann der Weg nur nach Deutschland führen.“ Einst war es die deutsche Zarin Katharina II gewesen, die tüch-tige deutsche Landwirte und Viehzüchter mit großzügigen Versprechungen ins uner-schlossene Land an der Wolga gelockt hatte. Zugesichert wurde ihnen neben Steu-ervorteilen Selbstverwaltung und die Wahrung ihrer deutschen Kultur. Später entstanden deutsche Kolonien auch in der Ukraine und im Kaukasus. 100 Jahre lang gediehen sie prächtig. Die Wende kam mit der Oktoberrevolution, als die Deutschen enteignet wurden. Die Katastrophe folgte im Zweiten Weltkrieg. 160.000 Männer wurden als „deutsche Spione“ hingerichtet oder starben in Lagern. Die ge-samte Volksgruppe wurde zur Zwangsarbeit unter unmenschlichen Bedingungen in den Ural, nach Sibirien oder Kasachstan verschleppt und voneinander getrennt. Von einst 1,2 Millionen Menschen kamen 400 000 ums Leben. Die deutsche Sprache war jahrzehntelang verboten. Heute ist sie zwar erlaubt, aber weitgehend verloren gegan-gen. Wer deutsch sprach, machte sich verdächtig. „Jetzt fangen die Probleme schon beim Start in der deutschen Schule an. Hier müsste die Hilfe ansetzen“, sagt Neuge-bauer. aus: RP ONLINE vom 27.11.2007 (von Ulla Pantel), Link: www.rp-online.de/public/article/regional/duesseldorf/mettmann/nachrichten/mettmann/503876 12. Neukölln: Hauptstadtpreis für „Initiative für ein noch besseres Neukölln“ Kazim Erdoğan ist erneut mit einem bemerkenswerten Preis ausgezeichnet worden: Mit seiner "Initiative für ein noch besseres Neukölln" erhielt er den „Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz“ der Initiative Hauptstadt Berlin e.V.. Die Auszeichnung würdigt sein großes Engagement für die Integrationsförderung in Neukölln. Im Jahr 2006 hatte die "Initiative für ein noch besseres Neukölln" erstmals die "Woche der Sprache und des Lesens" durchgeführt. Mit dem nun erhaltenen Preisgeld planen Kazim Erdoğan und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter, eine solche Veranstal-tungsreihe auch im kommenden Jahr anzubieten. 13. Potsdam, 05.12.2007: „Die Spezifik der Zuwanderung in Ostdeutschland“ Zuwanderung in den neuen Bundesländern gestaltet sich deutlich anders als in den alten Bundesländern. Nicht nur die Geschichte der Zuwanderung, geprägt durch die DDR, ist eine andere, auch nach der Wende und bis heute unterscheidet sich die Zu-wanderung in Ostdeutschland. Das ist oft nicht bekannt und wird kaum thematisiert. Worin bestehen die Unterschiede? Es kommen weniger Zuwanderer und sie kom-men aus anderen Herkunftsländern. Häufig haben sie eine hohe Bildungsqualifikati-on. Sie folgen anderen kulturellen Mustern und Traditionen und bringen wiederum spezifische Integrationsvoraussetzungen mit. Auf der anderen Seite treffen Zuwanderer in den ostdeutschen Bundesländern auf besonders schwierige Bedingungen für ihre Integration. Abwanderung, hohe Arbeits-losigkeit und Fremdenfeindlichkeit schaffen einen Rahmen für Zuwanderung, die ei-ne gelingende Integration vor noch größere Hürden stellt als in den alten Bundeslän-dern. Im Rahmen einer Veranstaltung der brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung werden dazu Prof. Dr. Karin Weiss, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, und Aleksandr Lopyrov von der Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbei-räte in Brandenburg referieren. Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, 05.12.2007, 18.00 Uhr in der Landeszen-trale, Heinrich-Mann-Allee 107, 14473 Potsdam. Infos: Telefon 0331 866 35 41 und E-Mail info@blzpb.brandenburg.de 14. Rudow, 01.12.2007: Fest der Demokraten gegen Marsch von Neonazis Die Berliner Bezirke Treptow-Köpenick und Neukölln werden immer wieder zum Ak-tionsfeld von Rechtsextremisten. So wollen am 01.12.2007 rechtsextreme Kräfte von der NPD bis zum aktionsorientierten Spektrum der Kameradschaften Neukölln einen Aufmarsch für ihre undemokratischen Zwecke und dumpfen Parolen veranstalten. Das Bündnis für Demokratie und Toleranz, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassis-mus und mit ihm viele engagierte Initiativen, sowie die demokratischen Parteien rufen zu einer Gegenveranstaltung auf. Dabei soll mit einem Fest auf der Straße gemein-sam gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und Gewalt demon-striert werden. Dieses findet statt am Sonnabend, 01.12.2007, ab 10.30 Uhr in Berlin-Rudow an der Kreuzung Neuköllner Straße/Groß-Ziethener Chaussee am U-Bahnhof Rudow. 15. EU-Kommission (I): Bericht über Aufnahme von Asylbewerbern vorgelegt Die EU-Kommission hat ihren Bericht über die Aufnahme von Asylbewerbern vorge-legt. Bewertet wurde die Umsetzung der Richtlinie zur Festlegung von Mindestnor-men, auch "Richtlinie über Aufnahmebedingungen" genannt. EU-Kommissionsvize-präsident Frattini, zuständig für Freiheit, Sicherheit und Recht, dazu: "Die Richtlinie ist in den meisten Mitgliedstaaten ordnungsgemäß umgesetzt worden; entgegen ur-sprünglichen Befürchtungen hat dies nicht die Absenkung der nationalen Standards für die Unterstützung von Asylsuchenden bewirkt". Ziel der Richtlinie über Aufnahmebedingungen ist es, die Rechtsvorschriften der Mit-gliedstaaten in diesem Bereich zu harmonisieren. Insgesamt wurde die Richtlinie in den meisten Mitgliedstaaten zufrieden stellend umgesetzt. Die Frist für die Umset-zung der Richtlinie durch die Mitgliedstaaten lief am 6. Februar 2005 ab. Nur bei eini-gen horizontalen Themen wurde eine falsche Umsetzung oder Anwendung festge-stellt. Die EU-Kommission wird alle Fälle, in denen Anwendungsmängel festgestellt wurden, prüfen und weiter verfolgen. Ansonsten ist festzustellen, dass die Mitglieds-taaten, entgegen den Erwartungen nach der Annahme der Richtlinie, ihre bis dahin bestehenden Standards für die Hilfe für Asylsuchende offenbar nicht abgesenkt haben. "Die Schaffung einheitlicher Aufnahmebedingungen ist für die Kommission von vor-rangiger Bedeutung", sagte Frattini weiter. "Deshalb beabsichtige ich, Änderungen zu der Richtlinie vorzuschlagen, um den Ermessensspielraum der Mitgliedstaaten in Bezug auf die Qualität und Form der materiellen Aufnahmebedingungen, den Zu-gang zur Beschäftigung und zur medizinischen Versorgung, das Recht auf Bewe-gungsfreiheit sowie auf die Ermittlung und Betreuung schutzbedürftiger Personen zu begrenzen." Der Bewertungsbericht macht indes klar, dass der große Ermessens-spielraum, den die Richtlinie in mehreren Bereichen bietet - vor allem in Bezug auf den Zugang zu Beschäftigung und medizinischer Versorgung, die Qualität und Form der materiellen Aufnahmebedingungen, das Recht auf Bewegungsfreiheit und die Bedürfnisse besonders schutzbedürftiger Personen -, dem Ziel gleichwertiger Auf-nahmebedingungen zuwiderläuft. Die EU-Kommission beabsichtigt daher, nach Abschluss der Konsultation zum das Grünbuch über das künftige Gemeinsame Europäische Asylsystem Änderungen der Richtlinie vorzuschlagen, um diese Probleme 2008 anzugehen aus: EU-Aktuell vom 26.11.2007 Link: http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/index_7456_de.htm 16. EU-Kommission (II): Deutschlands Asylpolitik bleibt ungestraft Die Europäische Kommission will nicht gegen Staaten vorgehen, die EU-Verträge in der Asylpolitik verletzt haben. Brüssel kritisierte in einem Bericht auch Deutschland. Trotz heftiger Kritik an der Asylpolitik mehrerer EU-Staaten schreckt die Europäische Kommission vor Verfahren gegen diese Länder zurück. Die Brüsseler Behörde könne auf bestimmte Fälle mit Mahnbriefen und förmlichen Verfahren wegen Verletzung der EU-Verträge reagieren, sagte ein Sprecher von EU-Justizkommissar Franco Frattini am Dienstag in Brüssel. Geplant sei dies aber nicht. Die Kommission wolle stattdes-sen einen neuen Vorschlag vorlegen, um die Richtlinie zur Aufnahme von Asylbewer-bern präziser zu fassen. In ihrem am Montag vorgelegten Bericht zur Anwendung dieser Richtlinie hat die Kommission erklärt, Österreich wende deren Vorschriften nicht auf Flüchtlinge in Transitzonen an. Sieben Länder - Belgien, Großbritannien, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Polen und Zypern - machten Ausnahmen bei eingesperrten Flüchtlin-gen. Das EU-Gesetz erlaube solche Ausnahmen aber nicht, heißt es in dem Bericht. Die betroffenen Mitgliedstaaten legten die Richtlinie allerdings anders aus, räumten Kommissionsfachleute am Dienstag ein. Im Kommissionsbericht wird auch die deutsche Asylpolitik kritisiert, unter anderem wegen des Umgangs mit besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen. Die Brüsseler Behörde deutete an, auch in diesem Punkt könnte eine Ergänzung der Bestimmun-gen nötig sein. Bevor sie Änderungen vorschlägt, will die Kommission aber die Er-gebnisse einer breit angelegten öffentlichen Anhörung abwarten. aus: NETZEITUNG.DE vom 29.11.2007 Link: www.netzeitung.de/ausland/826390.html 17. EU-Kommission (III): Medienkampagne zur Abschreckung von Migranten Die EU-Kommission hat ihre Beteiligung an einer in Afrika gestarteten Medienkam-pagne zur Abschreckung potenzieller Einwanderer bestätigt. Die von der Internatio-nalen Organisation für Migration (IMO) durchgeführte Kampagne werde teilweise aus EU-Mitteln finanziert, hieß es gestern in Brüssel. Für die Inhalte sei allein die IMO verantwortlich, doch der zuständige EU-Innenkommissar Franco Frattini unterstütze die Botschaft der Kampagne: "Kommissar Frattini ist entschlossen, die Gefahren der illegalen Migration zu minimieren." aus: taz vom 28.11.2007, Link: www.taz.de/nc/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=sw& dig=2007%2F11%2F28%2Fa0035&src=GI&cHash=8a4bfe8091 18. Niederlande: Die Furcht vor den Osteuropäern "Was viele gefürchtet haben, ist eingetreten: Seit der Öffnung der Grenzen sind ex-trem viele Polen in unser Land gekommen, was zu Problemen geführt hat", beklagt die Zeitung DE TELEGRAAF. "Laut einem Bericht von Sozialminister Piet Hein Don-ner gibt es 100.000 polnische Arbeiter in den Niederlanden. Das ist mehr, als man zum Zeitpunkt der Grenzöffnung angenommen hatte... Die Niederlande waren eines der EU-Länder, die ihren Arbeitsmarkt für polnische Arbeiter geöffnet haben, und wir haben teuer für unsere Großzügigkeit bezahlt. Bald werden noch mehr Osteuropäer ankommen, denn Rumänien und Bulgarien verlangen nach Zutritt zu unserem Land. Aber aus der Erfahrung mit Polen müssen wir die Konsequenz ziehen, dass die Grenzen für neue Arbeiter aus Osteuropa derzeit geschlossen werden müssen." Link zu Artikel (niederländisch): www.telegraaf.nl/binnenland/2608380/100.000_Polen_aan_de_slag.html aus: euro|topics-newsletter vom 29.11.2007 19. Rumänien: Erinnerungen an die Geschichte der Roma Der rumänische Schriftsteller Mircea Cartarescu erinnert in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG daran, dass es die Rumänen waren, die die Roma in ein Leben in Elend und Delinquenz gezwungen haben - durch Versklavung: "Über einige Jahrhunderte hinweg konnten sie gekauft und verkauft werden, Familien wurden auseinanderge-rissen, die Kinder von den Müttern, die Frauen von ihren Männern getrennt, die jungen Frauen in aller Regel von den Besitzern vergewaltigt, das 'Krähengesocks' war Ziel allgemeiner Verachtung und Diskriminierung. Irgendeiner der Wojwoden ließ sie die Bäume hochklettern und holte sie dann mit Pfeilen von da runter: Er nannte das Krähenjagen. Ortsgebunden und wie die Tiere gehalten, vermehrten sich die Zi-geuner in den rumänischen Fürstentümern stärker als irgendwo sonst in Europa. Wir sind es somit selbst, die sich das Zigeunerproblem geschaffen haben. Es ist unsere historische Schuld... Wir empören uns, wenn das Ausland uns als ein Volk von Krimi-nellen wahrnimmt. Wir selbst aber betrachten die Zigeuner genau in derselben Wei-se." Link zum Artikel: www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/die_zigeuner__ein_rumaeni sches_problem_1.591354.html aus: euro|topics-newsletter vom 29.11.2007 20. Schweiz: Über die Risiken qualifizierter Einwanderung Richard Werly fragt den Politologen Jérôme Jamin von der Universität Lüttich in LE TEMPS nach Gründen für den Erfolg europa- und fremdenfeindlicher Parteien in Eu-ropa: "Europäische Tabus tragen dazu bei, dass sich die Populisten auf Themen wie Immigration fixieren. Wenn man von 'qualifizierter Einwanderung' als 'der' Lösung für den Alterungsprozess der europäischen Bevölkerung und den Arbeitskräftemangel bei Hochqualifizierten spricht, dann ist das gefährlich. Nicht dass man nun ausländi-schen Akademikern die Türen der EU verschließen müsste. Das wäre absurd. Aber warum kann es nicht gleichzeitig eine europäische Hilfe für die Familien geben, damit die Geburtenraten wieder steigen und massive Hilfe für die Bildungssysteme? Euro-pa muss sich unbequemen Fragen stellen, sonst erhält es empörende Antworten." Zum Artikel (franz.): www.letemps.ch/template/opinions.asp?page=6&article=220294 aus: euro|topics-newsletter vom 29.11.2007 21. Sudan: Ein Teddy namens Mohammed und die Folgen Im Fall eines Mohammed genannten Teddys hat ein siebenjähriger Schüler seine im Sudan wegen Blasphemie festgenommene britische Lehrerin verteidigt. "Die Lehrerin hat mich gefragt, wie ich den Teddy nennen will", sagte der sieben Jahre alte Mo-hammed vor Journalisten in der sudanesischen Hauptstadt Khartum. "Ich sagte Mo-hammed. Ich habe ihn nach mir benannt." Die Justiz des afrikanischen Landes, in dem der Islam Staatsreligion ist, sah in dem Teddybär namens Mohammed eine Ver-unglimpfung des Propheten.
Die 54-jährige Lehrerin Gillian Gibbons war am Sonntag festgenommen worden, nachdem sich Eltern über Klassenmaskottchen Mohammed beschwert hatten. Bisher wurde keine offizielle Anklage gegen Gibbons erhoben, die Medienberichten zufolge erst seit Juli im Sudan lebt und dort an einer englischen Privatschule unterrichtet.
Gibbons sei "sehr nett" und habe mit ihren Schülern nie über Religion gesprochen, verteidigte der kleine Mohammed seine Lehrerin. Sowohl britische als auch sudane-sische Diplomaten bemühen sich unterdessen um eine Entschärfung des Falls. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser kleine Zwischenfall schnell aufgeklärt wird", sagte ein Sprecher der sudanesischen Botschaft in London dem britischen Rundfunksen-der BBC. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern seien zu gut, um durch diese Angelegenheit belastet zu werden. Der britische Premierminister Gordon Brown hatte bereits gestern versichert, er gebe Bemühungen um eine Freilassung der Lehrerin. aus: DER TAGESSPIEGEL vom 28.11.2007 Link: www.tagesspiegel.de/politik/international/Sudan;art123,2428675 22. Türkei: Orthodoxe Christen klagen in Straßburg Die orthodoxen Christen in der Türkei wehren sich gegen die Beschlagnahme eines wertvollen Grundstücks durch die türkischen Behörden. Vor dem Europäischen Ge-richtshof für Menschenrechte in Straßburg fand am Dienstag dazu eine Anhörung statt. Der Kläger, das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel, berief sich unter anderem auf sein Recht auf Schutz des Eigentums. Das Urteil werde frühestens 2008 oder 2009 ergehen, sagte eine Sprecherin des Gerichts. Das Grundstück auf der beliebten Ausflugsinsel Büyükada vor Istanbul hatte sich seit 1902 im Besitz der orthodoxen Kirche befunden. Diese hatte dort ein Waisenhaus eingerichtet. Bereits 1997 hatten die türkischen Behörden die Übernahme der Verwaltung angekündigt, wie der Europäische Gerichtshof berichtete. Zwischen 2002 und 2005 hatten mehre-re türkische Gerichte die Rückgabe der Liegenschaft an die Kirche abgelehnt. Die EU hat die Regierung in Ankara bereits mehrfach aufgefordert, die Rechte religiöser Min-derheiten zu stärken. aus: taz vom 28.11.2007, Link: www.taz.de/nc/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=au& dig=2007%2F11%2F28%2Fa0082&src=GI&cHash=1b1c28f065 23. Wettbewerb: Stiftung Bürger für Bürger verlängert Frist bis 15.12.2007 Mit der 3. Auflage ihres bundesweiten Wettbewerbes will die Stiftung Bürger für Bür-ger die Teilhabe und Integration von Migrantinnen und Migranten durch bürgerschaft-liches Engagement fördern. Der Wettbewerb wird unterstützt von der DFB-Stiftung Egidius Braun. Kriterien für die Prämierung sind: > Vorbild: Praxisprojekte, die erfolgreich aber bislang noch vereinzelt sind, jedoch eine bundesweite Verbreitung und viele Nachahmer verdienen. > Innovation: Praktikable Ideen, die eine erstmalige Erprobung und Umsetzung (als Pilotprojekt) verdienen. > Migranten als Subjekte: Migrantinnen und Migranten engagieren sich selbst für ein gesellschaftlich relevantes Anliegen. > Grenzüberwindung: Migrations- bzw. Kulturgrenzen werden überwunden. Migran-ten engagieren sich gemeinsam mit Einheimischen. Migranten unterschiedlicher nati-onaler oder ethnischer Herkunft engagieren sich gemeinsam. > Über Selbsthilfe hinaus: Das Engagement geht über die Selbsthilfe - etwa zur Ver-besserung der eigenen Migrationssituation - hinaus. > Migrationsstatus ist nachrangig: Bei der Anlage der Engagementprojekte ist der Mi-grationsstatus der Beteiligten nachrangig gegenüber ihrem Status als Bürger des Ge-meinwesens, in dem oder für das sie sich engagieren. Die Auszeichnung der Preisträger erfolgt durch drei Geldpreise in Höhe von 2.500, 1.500 und 1.000 Euro. Diese sollen vor allem zur Weiterentwicklung bzw. Verbreitung guter Praxis bzw. zur Erprobung praktikabler Idee eingesetzt werden. Formlose Bewerbungen mit weiteren Infos wie Projektbeschreibung, Pressebeiträ-gen, Publikationen und Internetverweisen bitte bis zum 15.12.2007 an die Stiftung Bürger für Bürger, Herrn Bernhard Schulz, Friedrichstraße 94, 10117 Berlin, Telefon 030 24 31 49-0, Fax 030 24 31 49 49, E-Mail: info@buerger-fuer-buerger.de 24. Neues Magazin auf eurotopics: Arbeitsmigration von Ost nach West Millionen Menschen aus Osteuropa haben sich in der Hoffnung auf höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen nach Westeuropa aufgemacht. Welche Auswirkun-gen hat die Abwanderung für die osteuropäischen Länder, welche Folgen für Wirt-schaft und Alltag in Westeuropa? Erlebt Europa eine Art Völkerwanderung, fragte der polnische Schriftsteller Andrzej Stasiuk am 20. Juli 2006 in der Frankfurter Allgemei-nen Zeitung. "Werden manche Regionen sich völlig entvölkern? So wie der Osten Polens, wie der Süden Italiens?" Der europäische Einigungsprozess hat zunehmend Binnenwanderung zur Folge: Viele Portugiesen arbeiten in Spanien, seit 2007 strömen Rumänen und Bulgaren nach Italien und Spanien, wohingegen Großbritannien und Irland seit 2004 beson-ders attraktiv für Polen, Letten oder Litauer geworden sind. Der Trend der binneneu-ropäischen Wanderung geht eindeutig von arm nach reich und von Ost nach West. Laut Eurostat hat allein die Zahl der Rumänen und Bulgaren, die im europäischen Ausland arbeiten, in diesem Jahr die Millionengrenze überschritten. Klaus Brill kam bereits am 25. Oktober 2006 in der Süddeutschen Zeitung zu dem Schluss: "Die Zahlen belegen, dass die heutige Migration in Europa ein unaufhaltsamer histori-scher Prozess ist, der durch das Ost-West-Gefälle angetrieben wird."
Trotz aller Warnungen hat die Wirtschaft Westeuropas bislang von der Zuwanderung profitiert. Der britische Unternehmer Roland Rudd wies am 30. August 2006 im briti-schen Independent darauf hin, dass die große Mehrheit der Forschungen ergibt, dass Migration Vorteile hat: "Laut einer Studie zum Beispiel kann ein Bevölkerungs-wachstum durch Migration von einem Prozent ein Wachstum des BIP von 1,5 Pro-zent auslösen." Vor allem Branchen wie Gastronomie, Medizin, Landwirtschaft oder Einzelhandel rekrutieren ihren Bedarf an Arbeitskräften unter den Immigranten aus Osteuropa.
Immer mehr westeuropäische Länder sind inzwischen dem Beispiel von Großbritan-nien, Irland und Schweden gefolgt und haben ihre Arbeitsmärkte geöffnet, darunter Finnland, Portugal und Spanien. Der belgische Politikwissenschaftler Rik Coolsaet riet am 16. Juni 2006 in der Zeitung Knack zur Gelassenheit: "Immigranten und Ein-heimische sind keine Konkurrenten um dieselben Arbeitsplätze (soll heißen: sie neh-men uns nicht 'unsere' Arbeitsplätze weg). Natürlich verläuft Immigration nicht pro-blemlos... Die heutige Situation ist nicht schlimmer als früher. Vor einem Jahrhundert wanderte ein Zehntel der Weltbevölkerung, heute sind es nur drei Prozent."
Neben den wirtschaftlichen Vorteilen werden auch Schattenseiten der Migration deut-lich. So drohen die billigen Lohnarbeiter aus dem Osten, die ortsüblichen Westtarife auszuhebeln und soziale Errungenschaften in Frage zu stellen. Die Arbeitskräfte aus Osteuropa werden dabei oft selbst ausgebeutet, stellte Paul Laverty bei den Recher-chen für einen Film über das Schicksal polnischer Arbeiter in Großbritannien fest. Er schrieb am 24. September 2007 im Guardian: "Nachdem ich diese Geschichten ge-hört hatte, schien es auf einmal, als hätten sich all die Gesetze für Gesundheit und Arbeitsschutz in einer Rauchwolke aufgelöst, zusammen mit allen gewerkschaftli-chen Errungenschaften aus den letzten 150 Jahren."
Oft übersehen Westeuropäer, dass die Abwanderung für die Staaten Osteuropas enorme Probleme mit sich bringt. Längst kommen nicht mehr nur Erdbeerpflücker und Spargelstecher, Bauarbeiter oder der berühmte polnische Klempner nach West-europa, sondern zunehmend auch Hochqualifizierte wie Ärzte, Architekten und Inge-nieure. Besorgt stellte Liana Subtirelu am 1. Februar 2007 in der rumänischen Zei-tung Gandul fest, dass kein Ende dieser Entwicklung abzusehen ist: "Inzwischen sind in Rumänien Firmen aufgetaucht, die Spezialisten rekrutieren. Die ersten kamen aus Großbritannien und suchten Zahnärzte. Dann kamen Firmen aus Frankreich... Das Gesundheitsministerium scheint wie gelähmt."
In vielen von Abwanderung betroffenen osteuropäischen Ländern gibt es inzwischen Arbeitskräftemangel, der sich massiv verstärken könnte, wenn 2011 sämtliche EU-Länder ihre Arbeitsmärkte öffnen müssen. Der ehemalige ungarische Bildungsminis-ter Zoltan Pokorni warnte bereits am 23. Dezember 2005 in der ungarischen Zeitung Népszabadság vor den Folgen: "Der Staat wird keine administrativen Mittel mehr in der Hand haben, die Abwanderung seiner besten Arbeitnehmer zu verhindern, kein Visum und keine Landesgrenzen im herkömmlichen Sinne mehr." Manchmal würden Auswanderer bereits als Vaterlandsverräter betrachtet, stellte Monika Bonckute am 26. September 2007 in der litauischen Zeitung Lietuvos rytas fest.
Die baltischen Länder haben inzwischen Gegenmaßnahmen ergriffen und rekrutieren selbst Arbeitskräfte aus dem Ausland. Allerdings sind die Löhne für Bürger aus den alten EU-Staaten nicht attraktiv genug, weshalb die Anwerbung von Arbeitnehmern aus noch ärmeren EU-Ländern, aus Gus-Staaten wie der Ukraine oder gar aus Fern-ost erfolgt. Aivars Ozolins warf am 12. September 2006 in der lettischen Zeitung Diena die Frage auf, was Länder wie Lettland Zuwanderern eigentlich zu bieten haben: "Lettland braucht keine Angst vor einem Massenzustrom bulgarischer Auto-mechaniker und Bauarbeiter zu haben, ganz im Gegenteil: Wir können nicht einmal darauf hoffen, dass sich unser immer stärker spürbarer Arbeitskräftemangel durch den Zuzug aus anderen EU-Ländern verringert."
Werbeaktionen zur Rückholung ausgewanderter Arbeitskräfte seien bislang wenig er-folgreich gewesen, stellte die estnische Zeitung Postimees am 11. Oktober 2007 fest: "Der Arbeitskräftemangel ist so stark fühlbar, dass die politischen Führer endlich... ei-nen Appell an die Hunderttausende von Wirtschaftsemigranten richteten." Statt allge-meine Appelle in die Welt zu schicken, so die Zeitung, solle die Regierung mehr Wert auf die Schaffung menschenwürdiger Lebens- und Arbeitsbedingungen im eigenen Land legen.
Dennoch registrieren die osteuropäischen Staaten auch positive Auswirkungen der Abwanderung. Die Arbeitslosigkeit ist spürbar gesunken, die Löhne steigen, und da-mit wächst auch die Bereitschaft der Menschen, vor Ort eine Arbeit zu suchen. Letzt-endlich wird sich das Problem jedoch nur dauerhaft lösen lassen, wenn die osteuro-päischen Länder nicht mehr nur durch Niedriglöhne Standortvorteile gegenüber Westeuropa versprechen, sondern ihre technologische Entwicklung vorantreiben und dadurch ihre Produktivität erhöhen.
Die estnische Zeitung Postimees forderte schon am 21. August 2006 dazu auf, die Probleme nicht durch Zuwanderung zu lösen, sondern die vorhandenen Arbeitskräfte besser zu bezahlen: "Der Erfolg der estnischen Firmen beruht nicht auf neuen Ge-schäftsideen, sondern auf der billigen Arbeitskraft. Und dann hören wir auch noch, dass es nicht möglich sei, das estnische Unternehmertum weiter zu entwickeln, weil es (infolge der starken Auswanderung) an Arbeitskräften fehle. Wenn aber die Leute nur die Wahl haben, ob sie einfache Arbeiten für einen niedrigen Lohn erledigen oder dieselbe Arbeit für mehr Geld anderswo machen, kann man ihnen keinen Vorwurf machen, wenn sie sich für die zweite Möglichkeit entscheiden."
Die Migration hat natürlich auch einen interkulturellen Aspekt. So haben polnische Arbeitnehmer in Großbritannien begonnen, sich in eigenen Gewerkschaften zu orga-nisieren, britische Läden haben polnische Waren ins Sortiment aufgenommen, wie Magdalena Miecznicka am 19. Juli 2007 in Dziennik berichtete: "Die Polen im Aus-land sind nicht mehr eine Nation der Sparer, die jeden verdienten Cent in den Strumpf stecken, um ihn dann nach Polen zu schicken. Wenn Borders in Birming-ham, Dublin und in der Oxford Street in London polnische Bücher anbietet, ist das ein Zeichen dafür, dass sich die polnischen Emigranten eingelebt haben und sich mehr leisten können als Dosenfleisch. Ihre Mentalität hat sich verändert." Auch die polnischen Soziologen Miroslaw und Piotr Chalubinski sehen die Abwanderung da-rum positiv. Am 1. August 2006 schrieben sie in der polnischen Gazeta Wyborcza: "Die Migration aus Polen ist für viele Menschen eine Chance, sich aus einer für ihre Entwicklung negativen, manchmal pathologischen Umgebung herauszureißen und ihrem Leben eine sinnvolle Richtung zu geben."
Umgekehrt können nach Ansicht von Witold Gadomski auch die alten EU-Staaten wie Deutschland und Frankreich von ihren osteuropäischen Nachbarn lernen. Er hielt am 5. Mai 2007 in der polnischen Gazeta Wyborcza fest: "Zu einer wirklichen Inte-gration der EU kommt es erst, wenn eine große Wanderung der europäischen Völker beginnt - in einem viel größerem Ausmaß als die heutige Arbeitsmigration aus Mittel-europa." aus: euro|topics-newsletter vom 23.11.2007 (von Berthold Forssman) >>> Link zum Magazin: www.eurotopics.net/de/magazin/migration_2007_11/ 25. Multikulturelles Frauenmagazin GAZELLE: Neue Ausgabe erschienen Nicht „Die neue Augenschminkschule auf 32 Seiten“ oder „Todsichere Sauerkraut-Diät: 18 Kilo in zwei Wochen!“ und auch nicht alle „Skandale aus Hochadel, Flach-adel und Steinadel“ finden Erwähnung in der soeben erschienenen Ausgabe des Multikulturellen Frauenmagazins GAZELLE. Stattdessen stellen deren engagierte Macherinnen unter dem Titel „Woher wir kommen“ Frauen mit ganz unterschiedli-chen Biografien vor, die über ihre interkulturellen Wurzeln berichten. GAZELLE ist ein multikulturelles Frauenmagazin was aufgrund seiner Themen-schwerpunkte und seiner Zielgruppe einzigartig ist. GAZELLE beschäftigt sich nicht in erster Linie mit dem letzten Schrei aus Paris, London oder New York, sondern will auf spezifische Probleme, Bedürfnisse und Interessen der in der Bundesrepublik le-benden Migrantinnen und deutschen Bürgerinnen eingehen und ihnen eine Plattform zum Austausch bieten, um somit einen Beitrag zum interkulturellen Verständnis und Zusammenleben zu leisten.
GAZELLE soll zunächst dreimal jährlich erscheinen und ist im gut sortierten Zei-tungshandel erhältlich. Damit frau und man regelmäßig alle Ausgaben erhalten, em-pfiehlt sich ein kostengünstiges Abonnement. Dazu mehr und auch zum vollständi-gen Inhaltsverzeichnis der aktuellen Ausgabe unter: http://gazelle-magazin.de/ 26. Buch-Tipp: Enzyklopädie Migration in Europa Es gibt sie - diese Bücher, die von besonderer Bedeutung sind. Hält man ein sol-ches in den Händen oder legt es vor sich auf den Tisch und tastet sich langsam durch Vorwort, Inhaltsverzeichnis und Autorenliste vor und streift mit einen Blick die Literaturliste macht sich ein wohliges Gefühl breit und man ist beeindruckt und gefes-selt zugleich. Die aktuell von Prof. Klaus J. Bade, Pieter C. Emmer, Leo Lucassen und Jochen Oltmer vorgelegte Enzyklopädie über Migration in Europa ist ganz sicher solch ein Buch. Die Herausgeber sehen das verständlicherweise etwas nüchterner und stellen Ihr Werk mit folgenden Worten vor: „Migration und Integration prägen die europäische Geschichte seit ihren Anfängen. Heute stehen sie aus aktuellen Gründen im Mittelpunkt öffentlicher Aufmerksamkeit. Viele Europäer halten die neuen Herausforderungen für eine historische Ausnahme-situation. Sie irren. Wanderungsbewegungen waren seit jeher Teil der europäischen Geschichte. Viele, die sich gegenwärtig über die Integration von Fremden sorgen, wissen nicht, dass sie selber ferne Nachfahren von Zuwanderern sind. Die Vielfalt der Gruppen, die sich innerhalb Europas bis heute über die Grenzen staatlicher, kul-tureller und sozialer Räume bewegten oder von außerhalb nach Europa zuwanderten und dies weiter tun, ist nur wenigen bewusst. Dieser Mangel an Information hat er-hebliche politische und gesellschaftliche Folgen. Das notwendige Wissen über Migration und Integration stellt jetzt die neue Enzyklo-pädie Migration in Europa übersichtlich, klar und kompetent bereit - von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Die Enzyklopädie ist ein Gemeinschaftswerk internatio-naler Fachleute. Ihr erster Teil behandelt alle europäischen Großregionen und Län-der in ausführlichen Überblicksartikeln. Sie beschreiben die Wanderungsgeschichte der jeweiligen Räume und untersuchen die sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Rahmenbedingungen von Integration. Diese raumbezogenen, epochen-übergreifenden Überblicke bieten den Orientierungsrahmen für die im zweiten Teil der Enzyklopädie folgenden mehr als 220 Lexikonartikel. Diese beleuchten das Thema detailliert und in ganzer Breite: Es geht zum Beispiel um afrikanische Sklaven in Europa, um philippinische »Mail-Order«-Bräute, Zwangs-arbeiter im Zweiten Weltkrieg oder deutsche Deportierte in der UdSSR nach 1945. Andere Beispiele sind Artikel zu albanischen Siedlern in Italien, pakistanischen Ein-wanderern in Großbritannien, deutschen Siedlern in Russland oder »deutschstäm-migen« Aussiedlern. Einträge zu Glaubensflüchtlingen wie Hugenotten oder Salzbur-ger Protestanten finden sich ebenso wie zu italienischen Saisonarbeiterinnen im Reisanbau, irischen Arbeitern in England, Schweizer Söldnern in Europa oder den verschiedensten Gruppen von politischen Flüchtlingen oder Vertriebenen.“ Dabei zeigen mehr als 200 Wanderungsbewegungen seit dem 17. Jahrhundert auch, dass Migration in Europa nichts besonderes war und ist, sondern immer der Normal-fall. Die „Enzyklopädie Migration in Europa - Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart“, herausgegeben von Klaus J. Bade, Pieter C. Emmer, Leo Lucassen und Jochen Oltmer, 2007, 1.156 Seiten im Großformat und Festeinband mit zahlreichen Abbil-dungen und Karten (ISBN: 978-3-506-75632-9) ist in einer Gemeinschaftsproduktion des Ferdinand Schöningh Verlags mit dem Wilhelm Fink Verlag erschienen. Bis zum 31.12.2007 ist sie für einen Einführungspreis von EUR 58,00 Euro erhältlich, danach erhöhen sich die Kosten auf 78,00 Euro. Die Enzyklopädie kann portofrei über die "vorwärts:buchhandlung + antiquariat" im Willy-Brandt-Haus, Stresemannstraße 28, 10963 Berlin (www.vorwaerts-ba.de), Telefon: 030 25 299 871, Fax: 030 25 299 872, E-Mail: info@vorwaerts-buchhandlung.de bezogen werden. >>> BIM-Tipp: Ein einzigartiges Nachschlagewerk internationalen Ranges und ein vorzügliches Weihnachtsgeschenk! 27. Kino-Tipp: „Ausgerechnet Bulgarien“ Als Kind flüchtet Angelika Schrobsdorff, Deutschjüdin und spätere Schriftstellerin, mit ihrer Familie vor den Nazis nach Bulgarien. Im kommunistischen Sofia werden sie als Faschisten verhöhnt. Für seine Doku besuchte Regisseur Christo Bakalski die heute 80-jährige Schriftstellerin in Berlin sowie deren Familienmitglieder in Bulgarien. Die Gespräche kreisen um Identitätsbehauptungen in der Fremde, Familientreue und den Heimatbegriff. Dokumentarfilm von Christo Bakalski, 2007, Kinostart: 29.11.2007 28. TV-Tipps
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