Sehr geehrte Damen und Herren, auch dieses Jahr wurden zum Anlass der Newrozfeiern wieder zahlreiche Kinder und Jugendliche in der Türkei brutal von Angehörigen der türkischen Polizei, Gendarmerie und Militärs, Sondereinsatzeinheiten verhaftet, misshandelt, verschleppt und gefoltert. Die Verteidigung durch einen Anwalt und die medizinische Versorgung der Opfer wird verhindert. Von den Vorfällen gibt es zahlreiche Aufnahmen. Auf dem von uns beigefügten Links ist zu sehen, wie Angehörige der Zivilpolizei bzw. des türkischen Geheimdienstes, Angehörige von Spezialeinheiten in Zivil vor laufender Kamera (der Einheit) dem 15-jährigen Cuneyit Ertus den Arm nach hinten durchbrechen. Dabei rufen die Täter: „Die Arme, die Steine schmeißen, brechen wir.“ Ursprünglich heißt die türkische Redewendung, die zuvor die ehemalige türkische Ministerpräsidentin Tansu Ciller verwendete: Die Hände, die sich gegen die Türkei erheben, werden wir brechen die Zunge, die gegen uns spricht, wird abgeschnitten. Nach unseren Informationen wird Cuneyt Ertus seit dem Vorfall am 23.03.2008 in Hakkari / Yüksekova immer noch ohne medizinische Versorgung festgehalten. Auch weitere Kinder und Jugendliche in der Türkei müssen gerade Ähnliches durchleiden. Von einem weiteren Kind haben wir gerade die Information von einem Vertreter des Anwaltsverbands in Hakkari erhalten, dass ihm die Augen vermutlich herausgeschlagen wurden und er einen Schädelbruch erlitten hat. Der Junge wird in Ankara notoperiert. Den inhaftierten Kindern muss sofort geholfen werden. Daher wenden wir uns an Sie. Bitte leiten Sie die Informationen an Ihre Verteiler weiter und teilen Sie uns bitte schnell mit, wer in der Sache tätig geworden ist.
Wenn sie weitere Informationen benötigen, können sie sich jederzeit an uns wenden. Wir selbst sind im Moment auf Veröffentlichungen im Internet und den im Ausland arbeitenden kurdischen Medien etc. angewiesen. Die Information über den Verbleib von Cuneyit Ertus haben wir über Roj-TV, einen kurdischen Fernsehsender, der die Information von dem Vater des Kindes bezog. Sobald wir Informationen über die anderen Kinder bekommen, teilen wir es Ihnen umgehend mit.