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.ausgestrahlt-Newsletter
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Montag, 21. März 2011
Es schreibt: Jochen Stay


Liebe Freundinnen und Freunde,

die Aktivistin Judith Maisenbacher schrieb Samstag in der taz:
„Neckarwestheim 1 wird endgültig abgeschaltet. Wie lange haben wir vom
südwestdeutschen Anti-Atom-Widerstand auf diese Nachricht gewartet. Wie
viel Zeit und Energie in Mobilisierung, Demonstrationen, Blockaden,
Kletteraktionen gesteckt. Unermüdlich. Jahrzehntelang:
Sonntagsspaziergänge mit sehr schwankenden Teilnehmerzahlen. Heute ist
der Tag gekommen, der unser Triumph hätte werde können. Aber mir ist nur
zum Heulen zumute! Warum muss es immer erst zur Katastrophe kommen,
bevor sich was bewegt?“

Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Mir geht es auch so, dass ich mich
derzeit nicht richtig freuen kann. Aber es gibt Dinge, die mir Mut
machen. Und dazu gehört eindeutig, wie viele Menschen sich jetzt für die
Stilllegung der anderen 16 AKW einsetzen. Zur Stunde haben wir
Anmeldungen für Mahnwachen für heute Abend in fast 700 Orten – und es
werden noch mehr!

Die Nachrichten melden, dass die AKW-Betreiber in Fukushima die
Situation langsam unter Kontrolle bekommen. Ob das so stimmt, wissen wir
nicht - die Nachrichten werden vom AKW-Betreiber bestimmt. Es kann sein,
dass es zu keiner Explosion kommt, wie vor 25 Jahren in Tschernobyl.
Sicher sind nur zwei schreckliche Dinge:

- Seit mehr als einer Woche sind die Reaktoren nicht unter Kontrolle,
treten ständig neue Probleme auf, können die Helfer nur improvisieren.

- Die Gegend um Fukushima ist längst verstrahlt. Ganz Japan ist bedroht.
Wie viele Menschen in den nächsten Wochen und Monaten strahlenkrank
werden, können wir noch nicht erahnen.

Für uns heißt das: Nicht nachlassen. Die Mahnwachen heute sollen mahnen
und gedenken an die Ereignisse in Japan, an die Opfer, die es bereits
gibt und die es geben wird. Und wir wollen gemeinsam fordern, dass es zu
einem solchen Unfall nie mehr kommen darf. Nicht in Japan, nicht in
Deutschland, nirgendwo. Damit das sicher ist, müssen die AKW jetzt
stillgelegt werden.

Jochen Stay
Und das ganze .ausgestrahlt-Team


Was kannst Du tun?


1. Mach die Mahnwachen bekannt und nehme teil!

Es sieht derzeit so aus, als gehen heute Abend so viele Menschen gegen
Atomenergie auf die Straße, wie nie zuvor in der Geschichte dieses
Landes. Damit dieses unmissverständliche Zeichen an die Bundesregierung
gelingt, mach bitte in Deinem Umfeld nochmal kräftig Werbung zur
Teilnahme an der Mahnwache in Deiner Nähe. Alle Infos auf
http://www.ausgestrahlt.de
Sollte unsere Seite aufgrund des großen Andrangs nicht laden, kannst Du
die die Karte auch unter dieser Adresse ansehen:
http://bit.ly/fukushima-mahnwache
Diese google-map kann gerne auch in andere Webseiten eingebunden werden.


2. Mache bei den Mahnwachen und in den nächsten Tagen Werbung für die
Großdemonstrationen am Samstag in Berlin, Hamburg, Köln und München!


Am Samstag, den 26. März wollen wir den Druck auf Regierung und
Stromkonzerne nochmal verstärken – mit vier Großdemonstrationen in den
vier größten Städten der Republik. Neben den Mahnwachen vor Ort ist es
sehr wichtig, dass wir auch an zentralen Orten mit vielen Tausend
Menschen zusammenkommen, um deutlich zu machen, dass die AKWs nicht mehr
weiterlaufen dürfen. Mach mit!

So kurzfristig angesetzte Demos können nur gelingen, wenn alle mit dazu
beitragen, sie bekannt zu machen, über E-Mail, soziale Netzwerke oder
persönliche Ansprache. Und es müssen ganz spontan Busse aus möglichst
vielen Orten organisiert werden. Vielleicht ist es Dir (in Absprache mit
anderen Aktiven oder Organisationen vor Ort) ja möglich, noch heute
einen oder mehrere Busse zu chartern. Dann könnt Ihr gleich bei der
Mahnwache am Abend Fahrkarten verkaufen. Alle Infos zu den
Großdemonstrationen und wie ein Bus organisiert werden kann gibt es hier:
http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/26maerz.html

Plakate und Flyer zum Selbstausdrucken, kopieren und bei der Mahnwache
verteilen:
http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/26maerz/mitmachen/material


3. Informiere Dich und andere über weitere Proteste! Mach mit!

In vielen Städten wird es auch in den nächsten Wochen montags Mahnwachen
oder Montagsspaziergänge gegen Atomkraft geben. Am 26. März steigen die
vier Großdemos. Am 2. April wird in Gorleben demonstriert. Am 9. April
ist ein dezentraler Aktionstag in vielen Städten geplant. Am
Ostermontag, 25. April, finden an allen AKW-Standorten und weiteren
Atomanlagen Großdemonstrationen statt.

Neben diesen zentral koordinierten Anti-Atom-Aktionen wird unendlich
viel vor Ort entstehen. Damit alle davon erfahren, könnt Ihr die
örtlichen Aktionen an .ausgestrahlt melden und wir veröffentlichen sie
auf unserer Webseite. Hier gibt es einen Überblick über alle Aktionen
und ein Formular, um eigene Termine einzutragen:
http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/fukushima/weitere-aktionen.html


4. Sorge dafür, dass .ausgestrahlt weiterarbeiten kann

Wir sind an der Belastungsgrenze, personell und finanziell. Alleine die
vier Großdemonstrationen am 26. März werden das Veranstalter-Bündnis, zu
dem .ausgestrahlt einen wesentlichen Teil beiträgt, etwa 200.000 Euro
kosten. Damit wir auch morgen noch handlungsfähig sind, brauchen wir
Unterstützung, ob einmalig oder regelmäßig:
https://www.ausgestrahlt.de/spenden.html


-----

AKW-Blockaden geplant

Hinweisen möchten wir noch auf die neue Kampagne aus dem Hause
X-tausendmal quer (die sonst die großen gewaltfreien Sitzblockaden gegen
Castor-Transporte nach Gorleben organisieren). Jetzt sind unter dem
Motto „SCHLUSSendlich!“ ähnliche Aktionen direkt an den AKW geplant,
sollte die Bundesregierung einige der vorläufig abgeschalteten Reaktoren
Mitte Juni wieder ans Netz nehmen wollen. Mehr Infos:
http://www.x-tausendmalquer.de


Ganz zum Schluss in diesen düsteren Zeiten noch etwas zum Schmunzeln:
http://bit.ly/gUGLcP
http://bit.ly/fBqt5U

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