Gelnhausen. Die rechtsextreme NPD hat bei ihrem Aktionstag am Samstag in Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) bereits nach einer Stunde ihren Informationsstand abgebaut. Mehrere Jugendliche hätten sich scheinbar für das Informationsmaterial interessiert und dann in den Müll geworfen, teilte die Polizei mit. Außerdem hätten die Jugendlichen, die der NPD offensichtlich kritisch gegenüberstanden, das Gespräch mit den Rechtsextremen gesucht. Diese bauten daraufhin ihren Stand drei Stunden früher als geplant ab.

Zudem beteiligten sich etwa 1000 Menschen an einem Rockfestival gegen Rechts. Ein Sprecher des Bündnisses für Toleranz und Demokratie wertete den Aktionstag als Erfolg. Das Thema Rechtsextremismus sei jetzt in Gelnhausen in aller Munde, die Menschen seien sensibilisiert. «Auch das ist ein großer Erfolg», betonte der Sprecher. Er zeigte sich sehr zufrieden, dass die Anhänger der NPD so schnell wieder abgezogen seien. Im Anschluss hätten die Bürger in der Innenstadt bis zum Abend ihr Festival gefeiert. Gelnhausen hat für Rechtsextremisten Symbolcharakter: Die Kommune wurde 1938 als erste «judenfreie Stadt im Dritten Reich» bekannt. dpa/ddp dpa/ddp