in knapp sechs Monaten treffen sich die Staaten der Welt zum Weltarmutsgipfel in New York. Dort wird von den Vereinten Nationen (UN) Bilanz gezogen: Was wurde bisher im Kampf gegen die weltweite Armut erreicht? Was muss getan werden, damit der Anteil der hungernden Menschen halbiert und die Millenniumsentwicklungsziele (MDG) bis 2015 erreicht werden?
Wir wollen, dass die Bundesregierung endlich Farbe bekennt. Das Thema Armutsbekämpfung muss Chefsache, also Bundeskanzlerinnen-Sache werden: Angela Merkel muss im September zum UN-Gipfel reisen. Im Gepäck soll sie einen Aktionsplan haben, der sagt, was Deutschland in den nächsten fünf Jahren für die MDG-Erreichung zu tun gedenkt.
Dazu bereiten wir derzeit ein paar spannende und spektakuläre Aktionen vor - das Bild vermittelt Dir einen Eindruck der Ideensammlung in unserem Büro. Deine Unterstützung wird entscheidend sein. Wenn Du mitmachst, kannst Du Teil einer großen Bewegung für eine gerechte Welt ohne Armut werden. Mehr demnächst. Einstweilen wünschen wir ein frohes Osterfest:
Das Team von "Deine Stimme gegen Armut": Benjamin, Marek, Max und Uli
Yes, we can: Halbierung der Armut bis 2015 ist machbar
Gerhard Schröder war es, der als Bundeskanzler vor zehn Jahren bei der UN gemeinsam mit 188 anderen Staats- und Regierungschefs die Millennium-Erklärung unterzeichnet hat. Daraus wurden acht Ziele (MDG) abgeleitet, mit denen bis 2015 unter anderem Armut und Hunger in der Welt halbiert werden sollen.
Noch fünf Jahre bleiben, diese Ziele zu erreichen. Und es ist möglich, sagt UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon. Er hat einen Bericht vorgestellt, der die Grundlage für das "UN MDG High Level Event", den Weltarmutsgipfel, vom 20. bis 22. September in New York bildet. Lies mehr über den Bericht und sag Deine Meinung: Wird genug getan gegen weltweite Armut?
Yes, they sell: Deutsche Panzer gehen weg wie warme Semmeln
Wir befinden uns in Zeiten der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Alle Branchen klagen über Verluste. Alle Branchen? Nein! Ein Industriezweig hört nicht auf, dem herrschenden Trend Widerstand zu leisten: Die Rüstungsindustrie. Wie eine aktuelle Studie des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI zeigt, ist der weltweite Waffenhandel in den letzten fünf Jahren um 22 Prozent gestiegen.
Deutschland war im Verkaufen von Panzern und U-Booten so erfolgreich, dass es durch die Verdoppelung der Rüstungsexporte mittlerweile weltweit zum drittgrößten Waffenexporteur nach den USA und Russland aufgestiegen ist. Wir befinden uns in Zeiten des globalen Aufschwungs der Rüstungsindustrie, in denen Deutschland fast 50 Milliarden US-Dollar für Militär ausgibt – aber nur 11,3 Milliarden für Entwicklungshilfe. Mehr dazu in unserem Blog.
Oh, no: Deutschland bricht Versprechen zur Entwicklungshilfe
Der vom Bundestag verabschiedete Bundeshaushalt 2010 sieht eine magere Steigerung von 256 Millionen auf knapp 6,1 Milliarden Euro für das Entwicklungsministerium (BMZ) vor. Damit ist nun offiziell besiegelt, dass Deutschland seine Verpflichtungen zur Erhöhung der Entwicklungshilfemittel auf 0,51 Prozent der Wirtschaftskraft (Bruttonationaleinkommen, BNE) verfehlt. Mit dem jetzt verabschiedeten Etat werden voraussichtlich nur 0,4 Prozent erreicht.
Entwicklungsminister Dirk Niebel argumentiert, dass eine Erhöhung auf 0,51 Prozent aufgrund der Wirtschaftskrise unmöglich gewesen sei. Verwunderlich ist, dass andere Länder es trotz Krise besser machen: Spanien erhöht auf 0,51 Prozent, Großbritannien sogar auf 0,56 Prozent. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Hältst Du die Prioritätensetzung für richtig? Hinterlasse einen Kommentar in unserem Blog.
Probably, they do: Kanada, der G8-Gipfel und Verhütung
Eines der dringendsten globalen Gesundheitsprobleme ist die Mütter- und Kindersterblichkeit. Die kanadische Regierung hat deshalb angekündigt, beim diesjährigen G8-Gipfel Ende Juni eine "große Initiative" dazu vorzuschlagen. Zwischenzeitlich hatte der kanadische Außenminister Lawrence Cannon jedoch wichtige Bestandteile aus der Initiative ausgeschlossen – um "Leben zu retten", wie er sagte. Im Klartext: Um eine Abtreibungsdebatte zu verhindern, sollten Verhütung und Familienplanung keine Rolle spielen.
Regierungschef Stephen Harper (Foto: WEF Swiss Imagech Remy Steinegger) ruderte später zurück. Seine Regierung schließe keine Option aus, auch nicht Verhütung und Familienplanung. Viele Organisationen sind jedoch misstrauisch geworden und schenken den G8-Gipfelvorbereitungen der kanadischen Regierung jetzt besondere Aufmerksamkeit. Es bleibt spannend.
Yes, UK can: Briten wollen mehr Geld für Entwicklung per Gesetz
Großbritannien marschiert mal wieder voran, wenn es um die Steigerung der Finanzmittel für die Entwicklungszusammenarbeit geht. Der Staatssekretär Douglas Alexander (Foto), hat dem Parlament einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der Großbritannien darauf verpflichten soll, bis 2013 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens(BNE) für die Entwicklungshilfe bereit zu stellen.
Das so genannte 0,7 Prozent-Ziel gibt es bereits seit 1970. Erreicht haben es bis heute nur Dänemark, Schweden, Norwegen, Niederlande und Luxemburg. Wann kommt ein entsprechendes Gesetz in Deutschland?
Schnapp Dir die grüne Maske: Robin Hood kommt nach Deutschland
Die "Robin Hood Steuer", eine winzige Steuer auf Finanztransaktionen, könnte in Deutschland und weltweit Milliarden für den Einsatz gegen Armut und Klimawandel einbringen. Diese Steuer betrifft die Banken und ihre Transaktionen – nicht Otto Normalverbraucher. Weltweit könnten dabei jährlich Hunderte von Milliarden Dollar für gute Zwecke zusammenkommen und endlich entscheidende Schritte bei der Armutsbekämpfung und beim Klimaschutz gemacht werden. Werde Robin Hoods Gefährte.
kickHIV: Aktionstage gegen Aids in Afrika
Engagierte Studenten haben die Initiative "kickHIV" ins Leben gerufen, mit der ein Fußballprojekt zur Aids-Aufklärung in Südafrika unterstützt wird. Vom 28. bis 30. Mai sollen in ganz Deutschland Aktionen stattfinden. Dabei werden nicht nur Spenden sondern auch "Stimmen gegen Armut" gesammelt. Nationalspieler Philipp Lahm, Schauspielerin Cosma Shiva Hagen und andere Prominente unterstützen "kickHIV". Du auch?
iPod winkt: Fotowettbewerb zum Klimawandel
Die Deutsche Welle hat anlässlich des "Global Media Forums" im Juni den "Hot Shots"-Fotowettbewerb ausgeschrieben: Schicke ein Foto mit Situationen aus Deinem Umfeld, die Du mit dem Klimawandel verbindest. Auch Bilder von Projekten, Aktionen und Kampagnen gegen den Klimawandel sind Teil von "Hot Shots". Zu gewinnen gibt es einen von drei iPods. Mehr Infos.
E-Card an Merkel: EU-Aktionsplan fordern
Fordere Bundeskanzlerin Merkel und den spanischen Ministerpräsidenten Zapatero auf, einen Aktionsplan zur MDG-Umsetzung zu verabschieden. Mehrere Dutzend Organisationen haben eine E-Card-Aktion gestartet, die den Staats- und Regierungschefs der EU Druck machen sollen, bevor diese sich im Juni in Madrid treffen, um eine gemeinsame Position zum UN-Weltarmutsgipfel im September zu beschließen. Hier unterschreiben.
Chasing the Dream: Fotoausstellung mit Stimmensammlung in Berlin
Acht Bildreportagen von acht Jugendlichen aus acht armen Ländern zeigen Träume, Hoffnungen, Rückschläge und Erfolge. Zu sehen sind die Bilder in der Ausstellung "Chasing the Dream". Zu sehen ist die Ausstellung vom 12. bis 24. April im Allee-Center in Berlin-Lichtenberg, Landsberger Allee 277. Vor Ort kannst Du an einem der Infostände der Organisationen SODI, Kindernothilfe oder der UN-Millenniumkampagne Deine Stimme gegen Armut abgeben. Mehr Infos.