YouTube löscht offenbar aufgrund einer Nazi-Intervention antifaschistisches Video mit Aussage von Dirk Waldschmidt (NPD) / Zur öffentlichen Reaktion auf die Wetzlarer Nazi-Demonstration am Beispiel der „Frankfurter Rundschau“ erstellt von Anti-Nazi-Koordination — Veröffentlicht am: 14.10.2008 21:41 Offenbar aufgrund einer Nazi-Intervention ist auf dem zu Google gehörenden Internetportal YouTube gestern vom Unternehmen ein Video gelöscht worden, das den bekannten hessischen NPD-Funktionär und Rechtsanwalt Dirk Waldschmidt zeigt, wie er juristisch verklausuliert ausgedrückt, Verständnis für die Forderung, „Kinderschänder an die Wand zu stellen“, äußert. Zahlreiche Fotos und Videos zur Nazi-Demonstration in Wetzlar am vergangenen Samstag sind auf der Homepage des Jugendnetz Wetzlar (http://www.jugendnetz-wetzlar.de/jnw3/news.php) zu finden. Darunter ist auch die Rede des NPD-Nazis Sascha Söder, in der Daniel Cohn-Bendit antisemitisch als “Mitglied einer ganz besonderen Minderheit” gekennzeichnet wird, der “an die Wand zu stellen” sei. Die Polizei steht daneben und greift nicht ein. Auch im offizellen Polizeibericht ist davon nichts zu lesen. Im verlinkten Video die Ansicht von Dirk Waldschmidt (NPD Hessen) zur Aussage “… an die Wand stellen” und der offenbar ungeahndete Hitlergruß eines Nazi-Aktivisten, Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=tre-lH3N1yI Momentan ist das Video auf YouTube nicht mehr zu sehen, nur die Meldung, “Dieses Video wurde aufgrund eines Verstoßes gegen die Nutzungsbedingungen entfernt.” Seltsam, gibt es eine Nutzungsbedingung auf YouTube, die Aufklärung über Nazi-Aktivitäten verbietet? Wir haben nachgefragt, warum ein Anti-Nazi Doku-Clip kommentarlos nach wenigen Stunden gelöscht wird, während gewaltaufrufende, volksverhetzende und antisemitische Nazi-Videos auf YouTube völlig unbehelligt bleiben, wie z.B. seit über 5 Monaten auf einem Nazi-YouTube-Account der Nazi-Clip “Deutscher Augen auf [du bist im Krieg]” u.a. von und mit Schnippkoweit (Nazi-Schläger in U-Haft, der ein 13-jähriges schlafendes Mädchen mit Klappspaten und Bierflasche fast zu Tode geprügelt hat) und Co. Wir sind neugierig auf die Antwort von Google/YouTube. Die ebenfalls auf unserer Homepage per Video und mp3-Datei dokumentierte Forderung des NPD-Funktionärs Sascha Söder, Daniel Cohn-Bendit wegen seines „Verständnis für Pädophilie“, der „noch immer an den Titten dieses kranken, verwesten Systems“ sauge und „Angehöriger einer, naja, ganz besonderen Minderheit“ sei (alles O-Ton Sascha Söder), ebenfalls „an die Wand zu stellen“ hatte bislang nicht nur auf der Demonstration der NPD in Wetzlar trotz unmittelbar in der Nähe stehender Polizei anscheinend keinerlei Konsequenzen. Offenbar sind im Hessen des Roland Koch und Volker Bouffier solche Aussagen in der politischen Auseinandersetzung gestattet. Hier gilt nicht „Null Toleranz“. Dasselbe betrifft auch die öffentliche Reaktion auf diesen Vorfall. Bezeichnend ist zum Beispiel die Berichterstattung der „Frankfurter Rundschau“, die auf diesen Vorgang eigens hingewiesen wurde, aber im Rahmen ihres dürren, im wesentlichen den Polizeibericht wiedergebenden kurzen Artikels mit keiner Silbe auf den Vorfall einging. Im Gegensatz dazu berichtete selbst BILD Frankfurt gestern auf S. 10 in einem eigenen Artikel „Rechte hetzen gegen Daniel Cohn-Bendit“ sehr viel aufmerksamer. (Zu den Video- bzw. mp3-Dokimenten dazu: http://antinazi.wordpress.com/2008/10/13/fotos-und-videos-zur-nazi-demonstration-in-wetzlar/ und http://antinazi.wordpress.com/2008/10/13/wetzlar-gewaltaufrufe-volksverhetzung-auslanderfeindlichkeit-alles-von-der-polizei-geduldet/. Anti-Nazi-Koordination, 14.10.08 Frankfurt am Main http://www.antinazi.wordpress.com
|