Demokratische Bildung bei lea: Lebenslage illegal 18. November, 10 Uhr bis 17 Uhr, Zimmerweg 12, 60325 Frankfurt Nach einer Studie der Studie der Evangelischen Fachhochschule Ludwigshafen (2005) leben allein in Frankfurt 25.000 bis 40.000 Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus, fünf bis zehn Prozent davon seien Kinder und Jugendliche. Zu ihnen gehören auch SchülerInnen, die nach der Schulaufnahme ihren Aufenthaltsstatus bzw. ihre Duldung verloren und von Abschiebung bedroht sind. Im Herbst 2008 beschloss der hessische Landtag, ausländischen Kindern und Jugendlichen ohne Aufenthaltsstaus gemäß der UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf Bildung zuzugestehen und ihnen die Schulaufnahme zu ermöglichen. Ein Jahr später veränderte das Hessische Kultusministerium im Dezember 2009 die „Verordnung zum Schulbesuch von Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache vom 05.08.2008“: die Schulämter, bzw. die Schulleitungen verzichten bei der Schulaufnahme auf die Vorlage einer Meldebescheinigung und öffnen die Türen für junge, statuslose Menschen, die unter prekären sozialen Bedingungen ein Schattenleben in ständiger Angst vor Entdeckung führen. Nach dem Film „Illegalität und Abschiebung“ werden Hildegund Niebch (Referat Flucht und Migration beim Diakonischen Werk in Hessen und Nassau) und der in Flüchtlingsinitiativen tätige Rechtsanwalt Dominik Bender über die soziale und juristische Situation von Menschen „ohne Papiere“ referieren. Dabei werden wir auch den Umgang und Umfang der Übermittlungspflichten von Schulleitungen beraten, die Ausländerbehörde über den illegalen Aufenthalt von Statuslosen zu informieren. Am Nachmittag wollen wir nach dem Erfahrungsbericht einer ehemals illegalisierten Jugendlichen die Fragen beraten: Welche Hilfestellungen zur Bewältigung der schwierigen Schul-und Alltagssituation sollten Schulämter, Schulleitungen, die unterrichtenden LehrerInnen, Jugendämter anbieten, wenn sie diesen jungen Menschen gerecht werden wollen? Wie können Schulgemeinden auf drohende Abschiebungen reagieren? Welche Unterstützung bieten Kirchen, Sozialdienste und Flüchtlingsinitiativen? Das Seminar richtet sich an LehrerInnen, SozialarbeiterInnen, hauptamtliche und ehrenamtliche MitarbeiterInnen von Flüchtlingsinitiativen sowie an Eltern und SchülerInnen, die sich für jugendliche Flüchtlinge engagieren. Seminarleitung: Angelika Wahl Entgelt: 27 Euro, Mitglieder der GEW: 10 Euro Die GEW fördert die Teilnahme ihrer Mitglieder an diesem lea-Bildungsangebot, wenn sie keine Kostenübernahme von ihrem Arbeitgeber erhalten. Anmeldung: Tel: 069-971293-27, Fax: 069-971293-97, e-mail: anmeldung@lea-bildung.de
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