1.000 Menschen demonstrierten in Wetzlar unter dem Motto: »bunt statt braun!« Mahngang und Kundgebung
In einem Aufruf erklärte das Bündnis gegen Nazis: »In der Nacht zum 5. März wurde das Haus der Familie von J. Sch. in Wetzlar Ziel eines Brandanschlags. Bisher nicht ermittelte Täter warfen gegen 1:10 Uhr einen Molotow-Cocktail mit einer brennbaren Flüssigkeit an die Haustür, die sofort einen Türvorhang entzündete, so dass es im Hausflur zu brennen anfing.
Nur aufgrund der Tatsache, dass ein Nachbar das Feuer sah und Alarm geschlagen hatte, konnten die Bewohner des Hauses das Feuer selbst löschen.«
Zusammenhang mit rechtsextremer Szene
Wahrscheinlich steht dieser Brandanschlag in einem politischen Zusammenhang mit der Auseinandersetzung um seit mehr als einem Jahr in Wetzlar agierende Rechtsextremisten, die sich selbst »Anti-Antifa« bzw. »Autonome Nationalisten« nennen und auf ihrer Homepage dazu auffordern, ihnen »Namen, Adressen, Bilder, Telefonnummern (...) von: »Antifaschisten, Antideutschen, (...) allen anderen Schandflecken in deiner Stadt zukommen (zu) lassen!«.
J. Sch. engagiert sich zivilbürgerschaftlich gemeinsam mit anderen Wetzlarerinnen und Wetzlarern gegen Neonazi-Aufmärsche und –Aktionen in unserer Stadt. Er ist in der katholischen Jugend- und Sozialarbeit tätig, dokumentiert die Aktivitäten der extrem Rechten in Wetzlar mit seiner Videokamera und macht sie über das von ihm betreute »Jugendnetz Wetzlar« publik. Durch diese Filme, u.a. auf YouTube veröffentlicht, geriet er in den Fokus dieser Neonazi-Szene. So gibt es z.B. im Internet eine Reihe von anonymen Drohungen gegen Sch. wie auch Gruppen, die sich gegen die Neonazis engagieren. Sie reichen von Beschimpfungen bis zur Androhung, man werde »zurückschlagen« und »Vergeltungsmaßnahmen verüben«.
1.00 Menschen setzten am Freitag, den 19.03. ein Zeichen der Solidarität
»Wetzlar ist eine liebens- und lebenswerte Stadt. Und wir wollen, dass das so bleibt! Wir wollen, dass das Leben in unserer Stadt für alle Menschen lebenswert bleibt. Deshalb können wir nicht dulden, dass eine Familie in Angst und Schrecken versetzt wird.«
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Bilder von der Veranstaltung hier...
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