eltweite ai-Aktion im Internet - Sichere Schulen für Mädchen weltweit
Berlin, 06. März 2008 - Schläge, Demütigungen, Mobbing und sexuelle Übergriffe: Für Millionen Mädchen weltweit gehört Gewalt zum Schulalltag. Die Täter sind meist Lehrer, Schulpersonal oder ältere Mitschüler. Die Folge: Aus Angst vor körperlichem und seelischem Leid gehen Mädchen in vielen Ländern nicht zur Schule. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht, den amnesty international (ai) heute anlässlich des Internationalen Frauentags am 08. März veröffentlicht. Etwa 65 Millionen Mädchen weltweit lernen weder lesen noch schreiben noch wie sie sich vor Krankheiten und Ausbeutung schützen können. ?Bildung ist der Schlüssel, um den Teufelskreis aus Gewalt und Armut zu durchbrechen?, sagte Gunda Opfer, ai-Expertin für Menschenrechtsverletzungen an Frauen. ?Die Regierungen müssen endlich effektive Maßnahmen ergreifen, um einen sicheren Schulweg und gewaltfreie Schulen für Mädchen zu schaffen.? Dazu ruft ai mit einer weltweiten Petition im Internet auf.
Laut ai-Bericht geben 92 Prozent der Schülerinnen an weiterführenden Schulen in Simbabwe an, auf ihrem Schulweg sexuell belästigt worden zu sein. Im Kosovo verbieten Eltern ihren Töchtern, zur Schule zu gehen, weil immer wieder Mädchen in die kriminellen Netzwerke von Menschenhändlern geraten. In Krisengebieten wie Afghanistan ist der Gang zur Schule wegen der bewaffneten Auseinandersetzung schlicht lebensgefährlich. In Haiti sind Schläge von Lehrern und Schulpersonal weit verbreitet.
Die physische und psychischen Schäden sind schwerwiegend und langfristig. ?Doch die Täter haben selten etwas zu befürchten?, sagte ai-Expertin Opfer. ?Die meisten misshandelten Mädchen schweigen - sei es aus Scham oder aus Gewissheit, dass Schulleiter, Polizei, Staatsanwalt oder selbst die Eltern nichts unternehmen werden.? ai appelliert an Regierungen und Schulen, verbindliche Regeln gegen Gewalt an Schulen zu schaffen und sie auch durchzusetzen: Mädchen, die Gewalt erlitten haben, brauchen Hilfe. Die Täter müssen bestraft werden.
Weitere Informationen unter: www.amnesty.de/safeschools. Den Bericht ?Safe Schools: Every Girl?s Right? erhalten Sie über die ai-Pressestelle.
Kontakt amnesty international Pressestelle 030/420248-306 presse@amnesty.de http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/AlleDok/4C23970017B003EEC125740400361ED2?Open
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