Klimaflüchtlingslager im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens aufgebaut!
Klimaflüchtlingslager im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens aufgebaut!
Vorbeikommende Fluggäste und Beschäftigte staunten nicht schlecht, als gestern/Freitag nachmittag im Terminal 1 eine größere Reisegruppe ihre Rollkoffer und "Kanak Attak"-Tüten auspackte und rund 150 Minizelte vor der Abflugtafel im Bereich B plazierte. Bereits am Vortag war das Klimaflüchtlingslager des Künstlers Hermann Josef Hack mit 600 Zelten in voller Größe in der Offenbacher Innenstadt aufgebaut worden, und am Abend hatten etwa 70 Interessierte das Diskussionsforum unter dem Titel Klima, Flucht, Flughafen besucht. Warum das Klimaflüchtlingslager dann am Frankfurter Flughafen Station machte, wurde den Umstehenden in zweisprachigen Flyern mit folgendem Text zu vermitteln versucht.
Klimaflüchtlingslager Der Klimawandel macht schon jetzt über 25 Millionen Menschen weltweit heimatlos. Klimaflüchtlinge sind Menschen, die aufgrund von Dürre, Überfl utung und anderen Umweltkatastrophen ihre Herkunftsländer verlassen müssen. Wir, in den wohlhabenden Regionen, haben durch unseren Lebensstil dazu beigetragen, dass es die Ärmsten am härtesten trifft. Ist es da nicht ihr Recht, für sich und ihre Familien ein sicheres, besseres Leben zu suchen? Und unsere Pflicht, diejenigen aufzunehmen, die alles verloren haben? Stattdessen werden jeden Tag 10 bis 15 Menschen gegen ihren Willen vom Frankfurter Flughafen aus abgeschoben. Die militärische Auf-rüstung der EU-Außengrenzen hat jedes Jahr Tausende ertrunkener Bootsflüchtlinge zur Folge. Wie wird unsere Welt aussehen, wenn sich die Migrationsbewegungen unter dem Eindruck des Klimawandels weiter verstärken? Werden die Grenztruppen das Feuer auf Flüchtlinge eröffnen?
Mit seinem Klimaflüchtlingslager macht der Künstler Hermann Josef Hack das Schicksal der bis zum Jahr 2050 auf über 200 Millionen geschätzten Klimaflüchtlinge sichtbar. Seine Mini-Zelte standen schon vor dem Reichstag, dem Brandenburger Tor, in Dresden, Leipzig und anderen Städten, demnächst in Hannover, London und New York. Nur wenn wir jetzt den Klimawandel stoppen, werden wir die absehbare Katastrophe verhindern! Nicht Abschiebung und Ausgrenzung können die Lösung sein, sondern gemeinsamer Einsatz gegen den Klimawandel und Hilfe für alle, die bereits fliehen mussten.