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Antisemitische und rassistische Brandrede

Antisemitische und rassistische Brandrede

unter Polizeischutz am 8. Mai in Wiesbaden- Erbenheim

 

 

Aufgrund einer Rede im Jahr 2009 wurde der NPD Politiker Udo Pastörs am 6.5.2010 in Saarbrücken zu 10 Monaten Haft auf Bewährung wegen Volksverhetzung verurteilt. Nur zwei Tage später am 8.5.2010 hält er eine fast identische Rede auf einem Aufmarsch der Jungen Nationaldemokraten (JN) in Wiesbaden Erbenheim.

 

Im Gegensatz zu Saarbrücken, wo Medienvertreter auf die volksverhetzenden Parolen aufmerksam wurden und die Staatsanwaltschaft informierten, standen in Erbenheim hunderte Polizeibeamte während der Rede unmittelbar dabei und griffen nicht ein.

 

Das Amtsgericht Saarbrücken, sah am 6.5. den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt, weil Pastörs u.a. die Bundesrepublik als „Judenrepublik“ bezeichnete, muslimische Männer als „Samenkanonen“ verunglimpfte und den „Maximalschaden für einen deutschen Parteienstaat“ forderte.

 

Nur zwei Tage nach diesem Urteil propagiert er in Wiesbaden erneut den „Maximalschaden für einen deutschen Parteienstaat“ und auch das Wort „Samenkanonen“ in Bezug auf Migranten fällt wieder. Mit der Bezeichnung „Knesset an der Spree“ umschreibt Pastörs jetzt jenes, was er in Saarbrücken noch als „Judenrepublik“ bezeichnete. Die häufige Verwendung des Begriffs „US- Ostküste“ ist ein übliches Chiffre für Juden im neonazistischen Sprachgebrauch.

Somit ist der Ausruf: „wir müssen uns gegen die kranke Ideologie der US- Ostküste wehren“ als Aufruf zum Kampf gegen das Judentum zu verstehen.

 

Die Bezeichnung der USA als „entbiologisierte Multikultijauche“  und die mehrfache Bezeichnung von Migranten als „Sozialschmarotzer“ sind weitere in Erbenheim geäußerte rassistische Verunglimpfungen.

 

Pastörs Erbenheimer Reden können inzwischen von jedem und jeder im Internet angehört werden. Insgesamt redete er in zwei Redeblöcken fast eine Stunde lang.

 

Die Verantwortlichen der Stadt Wiesbaden und die Polizeiführung ermöglichten diesen antisemitischen und rassistischen Exzess durch ihre, von den Nazis hochgelobte Kooperationsbereitschaft.

 

Bildungswerk Anna Seghers e.V.

 

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