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Gesucht: Engagietre Frauen |
Der Lahn-Dill-Kreis sucht Frauen, die sich in ihrer Stadt oder Gemeinde engagieren wollen Wetzlar/Dillenburg, 2008-12-23 Kampagne „Frauen Macht Kommune“ kommt in den Lahn-Dill-Kreis: Erstes Treffen und Vortrag zu 90 Jahren Frauenwahlrecht am 28. Januar 2009 im Kreishaus. Das Frauenbüro des Lahn-Dill-Kreises sucht Frauen, die Lust haben sich verstärkt für die Probleme und Belange in ihrer Gemeinde, Stadt oder auch im Lahn-Dill-Kreis zu engagieren. Im Rahmen der Kampagne „Frauen Macht Kommune“ des Bundesfrauenministeriums lädt das Frauenbüro interessierte Frauen und unterstützende Männer am Mittwoch, 28. Januar 2009, 17:00 Uhr, in das Kreishaus, Karl-Kellner-Ring 51, 35576 Wetzlar, zu einem ersten Vorbereitungstreffen für einen Aktionstag ein. Neben Frauen, die selbst überlegen in die Kommunalpolitik einzusteigen, können auch diejenigen kommen, die Frauen bei diesem Vorhaben fördern oder in ihrer Gemeinde, in ihrer Stadt oder im Kreis für mehr Frauen in der Kommunalpolitik werben wollen.
Frauen engagieren sich – parallel zu den familiären Aufgaben – oft im sozialen oder kulturellen Bereich, in der Schule oder im Sport. Auch in der Politik ist ein steigender Anteil von Frauen zu verzeichnen, zumindest auf überregionaler Ebene. In der Kommunalpolitik sind Frauen allerdings immer noch selten zu finden, und das trotz ihrer inzwischen meist sehr guten Ausbildung.
Im Kreistag des Lahn-Dill-Kreises stellen Frauen derzeit 23 (28 %), Männer dagegen 58 (72 %) der insgesamt 81 Abgeordneten. Bei den Kreisbeigeordneten (Mitglieder des Kreisausschusses), sieht das Verhältnis noch schlechter aus: Nur zwei der 17 Kreisbeigeordneten sind Frauen (12 %). Ähnlich niedrig ist der Anteil von Frauen in den meisten Städten und Gemeinden des Kreises. In vielen Gemeindevorständen sucht man vergeblich nach einer einzigen Frau und selbst in den Gemeindevertretungen, also den kommunalen Gemeindeparlamenten, stellen sie meist eine verschwindende Minderheit. Dabei ist gerade in der Kommunalpolitik die Kompetenz und Erfahrung aller gefragt, denn die hier getroffenen Entscheidungen betreffen die Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld – sei es in der Ausgestaltung von Kindertageseinrichtungen, des Nahverkehrs oder bei er Entscheidung über Freizeit- und Sportangebote. Auch Fragen der nachhaltigen Energieversorgung, der Gewerbeansiedlung und der Schaffung von Arbeitsplätzen gehören dazu.
Einige wenige Städte und Gemeinden im Lahn-Dill-Kreis können als Vorbild dienen, was die Beteiligung von Frauen angeht. So hat die Stadt Leun die einzige Bürgermeisterin im Lahn-Dill-Kreis, in Herborn stellen Frauen 12 von 37 Stadtverordneten und in Wetzlar sogar sieben von 17 Mitgliedern des Magistrats.
Ziel des Treffens, das im Sitzungssaal (A 49) der Kreisverwaltung stattfinden wird, ist die Gründung einer Gruppe, die sich für eine höhere Beteiligung und bessere Strukturen für Frauen in der Kommunalpolitik einsetzt. Erstes Ziel ist die Vorbereitung eines Aktionstages, an dem symbolisch ein „Roter Teppich“ vor dem Kreishaus für Frauen ausgerollt wird.
Zu Beginn der Veranstaltung wird Dr. Irene Jung, Leiterin des Historischen Archivs der Stadt Wetzlar, einen Kurzvortrag zur Geschichte des Frauenwahlrechts halten. Am 19. Januar 1919, also vor rund 90 Jahren, durften Frauen in Deutschland zum ersten Mal wählen. In Wetzlar wurden damals auf Anhieb zwei Frauen in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Petra Schmittner vom Frauenbüro des Lahn-Dill-Kreises wird die aktuelle Lage der Beteiligung von Frauen im Kreis darstellen. Im Anschluss daran stellt Manuela Möller von der Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V. schließlich das Projekt „Frauen Macht Kommune“ des Bundesfrauenministeriums vor.
Anmeldungen möglichst bis zum 16. Januar 2009 an das Frauenbüro des Lahn-Dill-Kreises, Tel.: 06441 407-1242 oder per E-Mail: frauenbuero@lahn-dill-kreis.de. Ansprechpartnerin für Fragen zum Thema ist Petra Schmittner, Tel. 06441-407-1243.
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